Im Hinspiel kamen sie noch unter die Räder, am Sonnabend haben sich die Handballerinnen der SG Findorff eindrucksvoll revanchiert: Den Tabellenzweiten der Verbandsliga Nord, TuS Jahn Hollenstedt II, haben die Bremerinnen mit einem 31:23 (15:14) auf die Heimreise geschickt. Im heimischen "Fuchsbau" hat die Mannschaft von Trainer Thomas Reinberg die Antwort auf die 20:27-Pleite im Oktober gegeben. "Am Ende war es vielleicht ein wenig zu hoch", resümiert Reinberg, "aber letztlich war es ein ganz starker Auftritt der Mädels, auf den ich sehr stolz bin."
Chancenverwertung bleibt großes Thema bei SG Findorff
Einen Grund dafür sieht der Coach unter anderem in der derzeitigen Personalsituation des Tabellenfünften. Seit einigen Wochen kann er mit nahezu dem kompletten Kader arbeiten. Zuvor fehlten immer wieder Spielerinnen aufgrund von Erkrankungen oder Verletzungen. "Die Mannschaft tritt als homogene Einheit auf", betont Reinberg, "und das merkt man auch in den Spielen." Gleichzeitig weiß der Trainer aber auch, dass es für den Saison-Schlussspurt noch Verbesserungspotenzial gibt.
So gelte es unter anderem, die Abstimmung in der Defensive zu optimieren, erklärt Reinberg. Auch bei der Chancenverwertung sieht er noch Luft nach oben. "Wir lassen immer mal wieder einige Hundertprozentige liegen", kritisiert Reinberg und betont: "Das könnte uns in engen Spielen möglicherweise zum Verhängnis werden." Allerdings sehe er auch, "dass sich die Mädels in jedem Training voll reinhängen und die Vorgaben in den Spielen sehr gut umsetzen".
Die bisherige Saison sei aus Sicht von Thomas Reinberg "meistens sehr ordentlich verlaufen". Mit lediglich vier Niederlagen in den bisher absolvierten 13 Begegnungen steht die SG Findorff in Schlagdistanz zum Relegationsplatz zwei. "Wir gucken immer nur noch von Spieltag zu Spieltag", sagt der Findorffer Trainer. Mit vollmundigen Prognosen hält er sich lieber zurück. "Diese Liga ist von der Qualität her sehr dicht beieinander. Das haben wir selber schon sehr schmerzhaft zu spüren bekommen."
So habe beispielsweise die bittere 19:30-Auswärtsniederlage im Stadtderby bei der SV Grambke-Oslebshausen die Defizite der Mannschaft aufgezeigt. "Im Angriff lief damals so gut wie gar nichts zusammen und in der Abwehr fehlte die Abstimmung komplett", erinnert sich Reinberg. Auch die 21:28-Pleite bei der HSG Bützfleth/Drochtersen zählt der SGF-Trainer zu einem der beiden schlechtesten Spiele seiner Mannschaft – um gleichzeitig aber genau daraus Mut für die letzten sieben Saisonspiele zu ziehen: "Wir haben jetzt die Möglichkeit, daraus die richtigen Lehren zu ziehen. Im Training wollen alle an den nötigen Automatismen arbeiten, um diese Spielzeit mit einem guten Ergebnis zu beenden."
Den Schub vom Sieg gegen Hollenstedt wollen Thomas Reinberg und seine Mannschaft im nun anstehenden Heimspiel gegen den TSV Altenwalde (Sonnabend, 22. März, 17.15 Uhr) nicht nur nutzen, um in der Tabelle etwas gutzumachen. Am "Tag der Fans" im Findorffer "Fuchsbau" wollen sich Team und Trainerstab auch für die große Unterstützung der Anhängerinnen und Anhänger bedanken. "Gerade in unserer Halle ist die Stimmung einfach großartig", betont der Trainer, der auch zu vielen Auswärtsfahrten immer wieder jede Menge Fans begrüßen darf, "Das zeichnet die SG Findorff einfach aus. Dieser Verein lebt von seiner starken Gemeinschaft und dieser ganz besonderen familiären Atmosphäre."
Trainer lobt starke Gemeinschaft bei SG Findorff
Wie es anschließend weiter geht, weiß Thomas Reinberg auch schon. "Wir wollen natürlich am besten jedes Spiel gewinnen, wissen aber auch, dass das natürlich kein Selbstläufer werden wird." In den Auswärtsspielen beim VfL Horneburg und dem TSV Bremervörde sieht Reinberg seine Mannschaft leicht favorisiert. Das anschließende Heimspiel gegen die souveränen Tabellenführerinnen vom Elsflether TB sei dagegen eine Mammutaufgabe. "Die haben eine enorme Wucht im Angriff und sind gleichzeitig defensiv sehr stabil", warnt der Findorffer Trainer. Allerdings müsse sich seine eigene Mannschaft auch nicht kleiner machen, als sie tatsächlich sei. "Die Mädels haben sehr viel Qualität und diese haben sie in dieser Saison ja auch schon oft genug unter Beweis gestellt", sagt er.
Wichtig sei nun, an die eigenen Stärken zu glauben und in den kommenden Begegnungen ähnlich konzentriert und mutig aufzutreten, wie es die Mannschaft gegen Hollenstedt getan habe, fordert Reinberg. "Das war schon ein ordentliches Brett, was sie gebohrt haben", lobt der Trainer seine Spielerinnen mit dem Brustton der Überzeugung. "Wir haben jetzt hoffentlich bis zum Schluss einen großen Kader und wenn alle Spielerinnen gesund bleiben, bin ich fest davon überzeugt, dass wir am Ende unter den ersten drei Mannschaften sein werden", zeigt sich der Trainer überzeugt. Dass der SG Findorff bei diesem Unterfangen ausgerechnet die beiden stadtinternen Rivalen einen Strich durch diese Rechnung machen könnten, sporne ihn und seine Spielerinnen nur noch mehr an. "Gegen Habenhausen haben wir im Hinspiel knapp gewonnen", sagt er mit Blick auf die beiden finalen Saisonspiele beim ATSV Habenhausen und den SV Grambke-Oslebshausen in eigener Halle und ergänzt: "Gegen den SVGO haben wir auch noch eine offene Rechnung zu begleichen."