Die Sparkasse Bremen plant ihre Rückkehr an die Admiralstraße. Räume sind gefunden, der Vertrag ist unter Dach und Fach. Auf 700 Quadratmetern soll eine großzügige Stadtteilfiliale entstehen. Sie wird die Adresse Admiralstraße 96 tragen. Vermieter ist die Ch.Kröncke Höfe GmbH, die den Komplex der ehemaligen Stuhlrohrfabrik verwaltet.
Die Sparkasse hatte schon seit längerer Zeit nach einem geeigneten Standort in Findorff gesucht. Er wurde frei, nachdem das Unternehmen Designfunktion seinen Sitz vor einigen Monaten räumte. Nur etwa zwei Jahre – und mitten in Homeoffice-Zeiten – hatte der bundesweit aktive Büroplaner und -möbelhändler seinen Findorffer Standort gehalten.
Mietvertrag ist unterschrieben
Thomas Fürst aus dem Vorstand der Sparkasse Bremen kündigt „gute Nachrichten für Findorff“ an. „Wir freuen uns, dass der Mietvertrag unterschrieben ist und wir mit der Planungs- und Genehmigungsphase durchstarten können“, so Fürst. Die Sparkasse Bremen betreibt mittlerweile stadtweit sieben ihrer neuen Stadtteilfilialen gemäß der Sparkassen-Strategie „digital und trotzdem nah“.
Auch in der neuen Findorffer Stadtteilfiliale sollen sämtliche Beratungsleistungen in einem offenen Raumkonzept untergebracht werden. Neben einem großen Empfangsbereich soll es diskrete Beratungskuben und Videoberatungsplätze geben, eine Aktionsfläche mit Community-Tisch für Veranstaltungen, Ausstellungen und Aktionen soll auch extern genutzt werden können, erklärt Fürst weiter. Wann der Umbau beginnt, wann mit der Eröffnung zu rechnen ist? Für Antworten auf diese Fragen ist es nach Auskunft von Unternehmenssprecherin Elke Heussler derzeit noch zu früh.
Nichts mehr frei auf den „Kröncke-Höfen“
Mit der Vertragsunterzeichnung konnte ein großer und sichtbarer Leerstand an der Admiralstraße gefüllt werden. Die „Kröncke-Höfe“ sind damit wieder komplett vermietet, berichtet Birte Weindorf, Assistentin der Geschäftsführung.
Nachbar der Sparkasse wird der Fahrradhersteller Trek Bike sein, der im vergangenen Jahr seinen 750 Quadratmeter großen Bremer Flagship-Store eröffnete. Einen weiteren Mieterwechsel hatte es innerhalb des Gebäudes gegeben, so Weindorf: Die Gestra AG bezog Räume, die in den Vorjahren vom Start Up Uze Mobility genutzt worden waren. Der frühere Standort der Sparkasse an der Admiralstraße 129 stand monatelang leer. Vor einigen Wochen wurde er gefüllt mit dem bunten Sonderpreis-Sortiment des Unternehmens Rainboo.
Zwischen 1882 und 1956 wurde an der Findorffer Plantage Rohrgeflecht für Möbel und Wohnaccessoires unter anderem der Weltmarke Thonet gefertigt. In den Blütezeiten produzierte die Stuhlrohrfabrik auf einem Gelände von mehr als 30.000 Quadratmetern und beschäftigte bis zu 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zwischen 1973 und 2009 wurden 3500 Quadratmeter vom Familienunternehmen „Bremer Polster“ genutzt. 2009 zog Möbel Meyerhoff aus Osterholz-Scharmbeck mit seiner „Bremer Polsterwelt“ in den sanierten Komplex. 2018 wurde der Mietvertrag beendet. Eigentümerin der Gebäude und des Geländes ist Christine Kröncke, Erbin der ehemaligen Stuhlrohrfabrik, die sich als Möbeldesignerin einen Namen gemacht hat.
Seit Anfang vergangenen Jahres firmiert die Objektverwaltung unter dem Namen Ch. Kröncke Höfe GmbH. Geschäftsführer ist Khaled Hadidi, einer der Geschäftsführer der Robert Spies Immobilien GmbH. Zu den Mietern der Kröncke Höfe gehören seit vielen Jahren auch das Veranstaltungsunternehmen Joke sowie das Bremer Rundfunkmuseum im hinteren Bereich des Grundstücks.
Die zukünftige Nutzung der Plantage ist seit langem ein Anliegen der Findorffer Stadtteilpolitik. Was das Gelände der Kröncke Höfe betrifft, sind laut Weindorf allerdings derzeit keine baulichen Veränderungen geplant.