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Oslebshauser Multisports Area Ein neuer Sportpark für den Bremer Westen

Es hat lange gedauert, doch nun werden die Planungen für die neue Mehrzweck-Sportanlage "Oslebshauser Multisports Area" konkret: So soll der moderne Sportpark einmal aussehen.
10.07.2025, 05:00 Uhr
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Ein neuer Sportpark für den Bremer Westen
Von Anne Gerling

Oslebshausen bekommt wie berichtet einen offen gestalteten und kostenlosen Sportpark für den Freizeitsport, der zu einem Treffpunkt insbesondere für Jugendliche werden soll. Doch wann wird die Oslebshauser Multisports Area (Oma) gebaut und wie soll sie genau aussehen? Der Entwurf, der voraussichtlich im November von der Sportdeputation beschlossen werden könnte, ist dem Gröpelinger Beirat nun auf dessen letzter Sitzung vor der Sommerpause von Monika Duncan vom Sportamt und Landschaftsarchitekt Karsten Schmidt vom Umweltbetrieb Bremen (UBB) vorgestellt worden.

Als Standort der neuen Sportanlage ist ein städtisches Grundstück zwischen der Kinder- und Jugendfarm Ohlenhof, der Justizvollzugsanstalt Oslebshausen, der Bahnstrecke Bremen-Bremerhaven und dem Vereinsgelände des SV Grambke-Oslebshausen (SVGO) vorgesehen. Das Sportamt hat die Trägerschaft für diese Fläche übernommen, die formal als Erweiterung der städtischen Sportanlage Sperberstraße dem SVGO zugeordnet wurde. Auf dem Papier geht es dabei um ein als Sportstätte gewidmetes Grundstück von 14.800 Quadratmetern. Davon nutzbar ist Duncan zufolge aufgrund des hohen Grundwasserspiegels allerdings nur rund die Hälfte der Fläche. Das Gelände soll dabei so modelliert werden, dass Niederschlagswasser nach dem Schwammstadt-Prinzip der Vegetation und dem Grundwasser vor Ort zugutekommt – Niederschlagswasser von den Sportanlagen und befestigten Flächen wird in die nördlich gelegene Grundstücksfläche geleitet, die als Versickerungsfläche dient.

Bundesweit außergewöhnliches Konzept

Die Sportanlage wiederum – laut Sportsenator Ulrich Mäurer (SPD) sind das Konzept und die Angebotsvielfalt bisher bundesweit außergewöhnlich – soll über einen von Bäumen beschatteten Fußweg nördlich der Justizvollzugsanstalt erschlossen werden. Von dieser Allee aus können die sechs Flächen für verschiedene Team- und Individualsportarten betreten werden: Ein Fußball-Kleinspielfeld (35 mal 17,50 Meter) mit Kunstrasen und Ballfangzaun, ein überdachter Boulder-Bereich zum Klettern ohne Sicherungsseile, ein Basketball-Feld mit Kunststoffbelag und Ballfangzaun, eine Sandfläche für Beachvolleyball, ein Parcours mit verschiedenen Hindernissen wie Hürden, Step-Sprung-Kombination oder Doppel-Hangelstrecke und ein Pumptrack, also eine speziell für Fahrräder, Skateboards und andere fahrbare Geräte entworfene Strecke mit Wellen und Steilkurven. Die Rasenflächen um die einzelnen Bereiche herum können und sollen ebenfalls genutzt werden – zum Beispiel für Yoga, Pilates oder Gymnastik oder einfach nur zum Chillen. Auch zahlreiche Sitzgelegenheiten und Liegebänke soll es geben und Fußballplatz, Basketballfeld und Pumptrack bekommen eine LED-Beleuchtung, die sich um 22 Uhr automatisch abschaltet.

Im Eingangsbereich werden Fahrradständer aufgestellt. Dort ist außerdem ein Gebäude geplant, in dem die Haustechnik, ein Kiosk und öffentliche Toiletten untergebracht werden sollen. Auch ein Platzwart als Ansprechpartner vor Ort wird dort ein Büro haben, von dem aus er die Anlage gut überblicken kann. So sollen Pflege, Kontrolle und Aufsicht gewährleistet werden. Da das Areal der Sportstättenverordnung unterliegt, hat das Sportamt Hausrecht und der Platzwart kann bei Verstößen Monika Duncan zufolge auch ein Hausverbot aussprechen: „Das ist eine gute Handhabe, um zu reagieren, wenn etwas passiert. Leider ist Gewalt vom Sport gerade nicht zu trennen. Unsere Platzwarte sind entsprechend geschult.“

Die Vision: Offene Jugendarbeit mit Sportbezug

Erhan Yilmaz vom Freizi Oslebshausen hat sich seit 2017 für den Bau der Anlage eingesetzt. „Im Entwurf findet sich vieles von dem wieder, was wir mit den Jugendlichen erarbeitet haben“, sagt er. Auch wenn die Anlage nun – anders als ursprünglich einmal geplant – nicht dem Sozialressort zugeordnet sei und damit die Zuständigkeiten verändert wurden, so werde dort auch sportbezogene Jugendarbeit stattfinden, hofft er: „Finanziert über Soziales – ich hoffe, dass es dafür Ressourcen gibt. Sobald Oma da ist und Stellen beantragt werden, geht das aber vermutlich automatisch in Konkurrenz zu anderen Projekten – das muss man im Auge behalten.“

Im Entwurf findet sich vieles von dem wieder, was wir mit den Jugendlichen erarbeitet haben.
Erhan Yilmaz, Freizi Oslebshausen

Der Gröpelinger Beirat hat sich geschlossen für den nun vorgestellten Entwurf ausgesprochen – dies ist Voraussetzung dafür, dass die Sportdeputation im November grünes Licht geben kann. Tut sie dies, so könnten die weiteren Arbeiten ausgeschrieben werden und – sofern alles gut läuft – noch im kommenden Jahr Baubeginn sein. Auch landesweit blickten Kommunen auf diese sehr moderne Sportanlage, sagt Monika Duncan. Und Ortsamtsleiterin Cornelia Wiedemeyer ist überzeugt: „Das wird ein Sportplatz, der in Bremen seinesgleichen sucht – ich glaube, das haben wir hier auch verdient!“

Zur Sache

Von der Idee bis zum Bau
Im Oktober 2017 ergab ein vom Gröpelinger Controllingausschuss (CA) organisiertes Beteiligungsverfahren mit rund 80 Jugendlichen aus Gröpelingen und Oslebshausen: Die Jugendlichen wünschen sich in ihrem Stadtteil ein öffentlich zugängliches Sport- und Bewegungsangebot. Dies führte zu der Idee, zwischen der Kinder- und Jugendfarm Ohlenhof und dem SVGO-Gelände ein Projekt namens „Oslebshauser Multisports Area“ (Oma) aufzubauen – eine Mehrzweck-Sportanlage mit bekannten Angeboten wie Fußball oder Basketball und jüngeren Sportarten wie Bouldern, Trampolinspringen, Outdoor-Fitness oder Parkour. Erhan Yilmaz vom Freizi Oslebshausen klemmte sich dahinter und warb dafür, das Projekt ins integrierte Entwicklungskonzept (IEK) Gröpelingen aufzunehmen. Nach einer vom Amt für soziale Dienste 2023 in Auftrag gegebenen positiven Machbarkeitsstudie fand sich 2024 mit dem Sportamt der für die Umsetzung benötigte Träger und der Weg war frei: Die Anlage wird aus dem IEK der Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung finanziert, die Baukosten des Großprojekts wurden in der ersten Studie mit circa 2,2 Millionen Euro angenommen.
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