Seit dem Sommer 2016 hat Gröpelingen einen Ort, an dem Menschen mit Alkohol- und Drogenproblemen ausdrücklich willkommen sind und wo sie sich treffen können, ohne dass sich jemand daran stört. Damals hatte ein Streetworker der Inneren Mission gemeinsam mit Arbeitslosen und Suchtkranken an der Ecke Stapelfeldtstraße / Debstedter Straße einen Holzunterstand gebaut, der schon bald gut angenommen wurde. Nachdem der Treff um den Jahreswechsel 2022/23 herum mehrfach gebrannt hat, wurde er schließlich mit Unterstützung des Stadtteilbeirats durch einen Container ersetzt.
Aktuell wird der Container umgebaut und ist deshalb vorübergehend abtransportiert worden. Der Treff sei aber ungefähr seit September praktisch verwaist, hat Dieter Winge, Sprecher der Linksfraktion im Beirat, beobachtet. Stattdessen seien seitdem vermehrt Drogenabhängige an anderen Orten im Stadtteil anzutreffen, etwa am Bürgermeister-Koschnick-Platz, in der Ritterhuder Straße, im Liegnitzquartier und im Grünzug. Winge hat bei den Streetworkern nachgefragt, die sich um Alkoholkranke, Wohnungslose und Menschen mit Drogenproblemen kümmern und dabei auch regelmäßig an der Debstedter Straße vorbeischauen. Er sagt: „Offenbar hat es am Gröpelinger Toleranzort beim Depot und in der Friedrich-Rauers-Straße massive Polizeieinsätze gegeben, die zu einer Verlagerung der Szene geführt haben.“ Dabei hatte sich Bremens Senat vor einem Jahr in seiner Drogenhilfestrategie ausdrücklich für Orte ausgesprochen, an denen sich Drogenabhängige tagsüber aufhalten können.
Beiratssitzung am 20. November
Darüber, wie es nun weitergehen soll am Gröpelinger Szenetreff, möchte die Linksfraktion sich in der Beiratssitzung am Mittwoch, 20. November, um 18.30 Uhr im Bürgerhaus Oslebshausen, Am Nonnenberg 40, mit den anderen Fraktionen abstimmen. Weitere Themen auf der Tagesordnung: Der Stand der Dinge bei den Planungen für die Ortsumgehung Ritterhude, die B 74 neu, die möglicherweise zu einer Steigerung des Durchgangsverkehrs in Oslebshausen führen könnte. Hierzu werden Informationen von Behördenmitarbeitern erwartet. Über Nahmobilität und Ortskernentwicklung in Oslebshausen soll auch noch beraten werden, ebenso wie über Konzepte zur Verbesserung der Sicherheitslage in Gröpelingen. Auch zu diesen Themen sollen Experten gehört werden.