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Gesundheitszentrum für Gröpelingen "Liga" setzt zur Landung an

Seit einem Jahr laufen die Vorbereitungen für das neue integrierte Gesundheitszentrum in Gröpelingen. Nun ist auch die Standortfrage geklärt und die ersten Aktivitäten laufen..
15.10.2021, 10:45 Uhr
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Von Anne Gerling

Gute Neuigkeiten hatte Eckhard Lotze, Gesundheitszentren-Koordinator im Gesundheitsressort, dem Sozialausschuss des Gröpelinger Beirats mitgebracht: „Liga setzt zur Landung an.“ Mit dieser auf den ersten Blick etwas kryptischen Botschaft ist konkret gemeint: Es sind Räumlichkeiten für das neue Lokale integrierte Gesundheitszentrum für alle (Liga) gefunden worden, an dessen Aufbau seit etwa einem Jahr im Gesundheitstreffpunkt West (GTP) gearbeitet wird.

Lotze zufolge soll das Liga perspektivisch in einem Neubau in der Straße Beim Olenhof angesiedelt werden. Bis es so weit ist, werde jedoch eine Überganslösung benötigt. Demnach wird die Einrichtung übergangsweise in das Sparkassen-Gebäude an der Gröpelinger Heerstraße 184/188 einziehen, nachdem das Kreditinstitut im Ohlenhof-Carrée schräg gegenüber die Stadtteilfiliale Gröpelingen eröffnet hat.

„Wir freuen uns, dass wir diese Immobilie in zentraler Lage unmittelbar an der Straßenbahnhaltestelle Lindenhofstraße – sozusagen in ‚Downtown Gröpelingen‘ – übergangsweise nutzen können“, so Lotze. Der umzug der Sparkasse sei für Anfang 2022 geplant – ob dies im Januar oder später geschehe, hänge wiederum von der Fertigstellung des Ohlenhof-Carrées ab. Bevor die Räumlichkeiten dann dem Liga zur Verfügung gestellt werden könnten, seien außerdem noch Umbauarbeiten erforderlich.

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Sein Haus sei in der Angelegenheit auch mit dem Bauressort in engem Kontakt, wo das Vorhaben als Schlüsselprojekt im Zuge des Integrierten Entwicklungskonzepts (IEK) begleitet wird. Aller Voraussicht nach werde das Liga sich die 750 Quadratmeter großen Sparkassen-Räumlichkeiten dabei mit einer anderen Einrichtung teilen: Das Digital Impact Lab, ebenfalls ein IEK-Projekt, muss demnächst aus dem Torhaus Süd an der Liegnitzstraße ausziehen und braucht eine neue Bleibe.

Dabei werde hoffentlich der größere Teil der Fläche für das Liga genutzt, so Lotze, der sich von der engen Nachbarschaft mit dem Digital-Labor Synergieeffekte und neue Nutzergruppen erhofft, die sich ohne einen äußeren Anstoß vielleicht noch wenig mit dem Thema Gesundheit beschäftigten: „Das Digital Impact Lab wird überwiegend ja eher von jüngeren Menschen besucht.“

Langfristig soll das Liga Lotze zufolge ein neues Zuhause 300 Meter nördlich des Sparkassen-Genbäudes bekommen: In einem Neubau, den die Bremer Bäder an ihrem Sitz Beim Ohlenhof 14 planen. Bis zur Realisierung dieses Projekts werde es aber noch mindestens fünf Jahre dauern.

Erste Angebote werden in einer Arbeitsgruppe geplant

Auch ohne Räumlichkeiten sind die Verantwortlichen nun dabei, die ersten Aktivitäten zu starten und die Einrichtung im Stadtteil bekannt zu machen, wie Koordinatorin Wilma Warbel sagt: „Wir haben die Arbeitsgruppe ‚Liga jetzt‘  gegründet, wo wir erste Angebote planen.“ So sei am 15. September mit Fördermitteln über das Programm „Wohnen in Nachbarschaften“ (Win) das Projekt „Gesundheitsbegleiter“ gestartet. Diese sollen Menschen aus ihrem Umfeld beziehungsweise ihrer Community bei Arztbesuchen oder Behördengängen begleiten. Ziel ist es, mehr Menschen Zugang zu den vorhandenen Gesundheits-, Präventions- und Unterstützungsangeboten im Stadtteil zu verschaffen und die Versorgung einzelner Bevölkerungsgruppen zu verbessern, die bislang nur schwer Zugang zum Gesundheitswesen finden beziehungsweise dort noch nicht optimal eingebunden sind.

„Wir wussten erst gar nicht, ob wir dafür Teilnehmer bekommen“, so Warbel. Mittlerweile seien aber schon bis zu sieben Interessierte dabei: „Und es kommen noch welche dazu. Sie werden gerade geschult. Einige kennen sich gut im Gesundheitssystem aus und können sofort starten.“

Psychotherapie ist ein Thema, das in Gröpelingen immer präsent ist

Für das erste Halbjahr 2022 werde außerdem eine Gesundheitswoche in verschiedenen Einrichtungen im Stadtteil geplant, so Warbel weiter: „Wir wissen ja noch nicht, wann wir in die Sparkassen-Immobilie rein können.“ Für die eigenen Räumlichkeiten gebe es natürlich auch schon konkrete Ideen: „Psychotherapie ist ein Thema, das in Gröpelingen immer präsent ist. Es wäre schön, wenn wir da auch bald starten könnten.“

Auch die Mitglieder des Sozialausschusses hoffen, dass die Einrichtung alsbald in eigenen Räumlichkeiten den Betrieb aufnehmen kann. Senihad Sator, stellvertretender Beiratssprecher: „Wir freuen uns alle und hoffen, dass es zügig an diesem Standort losgeht!“

Zur Sache

Modellprojekt für andere Stadtteile

Gröpelingen bekommt ein eigenes Gesundheitszentrum, das neben allgemeiner medizinischer Versorgung auch Präventionsmaßnahmen, Gesundheitsförderung und Sozialberatung anbietet und Modell für andere Stadtteile sein soll: Am 26. August 2020 hatte Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke) in der Jugendkirche das offizielle Startsignal für das Projekt namens Lokales integriertes Gesundheitszentrum für alle (Liga) gegeben. Bei der Fortschreibung des Integrierten Entwicklungskonzepts (IEK) ist die Einrichtung als Schlüsselprojekt benannt worden. Mit Eckhard Lotze gibt es im Gesundheitsressort mittlerweile einen Referenten für  Aufbau und Koordination von Gesundheitszentren. Informationen unter www.liga-groepelingen.de.

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