Stadtteilmanager Emre Altinöz vom Gröpelingen Marketing und sein Team können sich nach ziemlich anstrengenden Wochen und Monaten jetzt wieder entspannen: Rund 80 Stände gab es beim diesjährigen „Gröpelinger Sommer“ am letzten Juniwochenende auf der Lindenhofstraße zu entdecken – fast doppelt so viele wie bei der letzten Ausgabe des großen Gröpelinger Sommerfestes vor zwei Jahren mit 43 Ständen. Die rund acht Monate Vorbereitung haben sich gelohnt, findet somit Altinöz: „Die Lindenhofstraße war von der Heerstraße bis zur Liegnitzstraße komplett gefüllt, kein einziger Standplatz war frei – so hatten wir das noch nie. Dazu hatten wir Glück mit dem Wetter und es kamen viele Besucherinnen und Besucher – es war proppenvoll.“

Funktioniert komplett ohne Strom und macht trotzdem viel Spaß: Die Heu-Hüpfburg.
Das Thema Nachhaltigkeit, das dieses Jahr im Mittelpunkt des zweitägigen Straßenfestes stand, liegt dem Stadtteilmanager persönlich am Herzen. „Ich finde es sehr wichtig, dieses Thema in den Stadtteil und in die Köpfe der Menschen zu bringen“, sagt er und freut sich, dass das Thema beim Publikum gut angekommen ist. So nutzten etliche Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit, um beim Bio-Mitmachmarkt von Biostadt Bremen mit Bio-Betrieben und Initiativen aus der Region in Kontakt zu kommen oder ihre kaputten E-Geräte und Fahrräder beim Reparaturpilz der Friedensgemeinde wieder auf Vordermann bringen zu lassen. Und die Heu-Hüpfburg – die komplett ohne Strom funktioniert – war von vielen kleinen Besucherinnen und Besuchern des Stadtteilfestets bevölkert.

Bei Erdal Aksoy, Bahattin Cerit und Suleyman Altunc gab es frisches Obst, Gemüse und selbst produzierten Honig.
Mit dabei waren außerdem diverse Initiativen, Parteien und Einrichtungen aus dem Stadtteil. „Dosen werfen für den Frieden“ hieß es etwa bei der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN – Bda), das Team „Gebietsbeauftragter Bremer Westen“ informierte darüber, was eigentlich genau das integrierte Entwicklungskonzept (IEK) Gröpelingen ist und der Verein Bremen-Izmir Städtepartnerschaft lud dazu ein, sein Vereinslogo bunt auszumalen. Mitarbeiterinnen vom Hebammenzentrum West, das vor zwei Jahren an der Lindenhofstraße eröffnet wurde, gab anhand von Gegenständen wie Nabelklemme und Hörrohr Einblicke in die Geburtshilfe.

Dagmar Riemrich und Dilek Yilanci (v.l.) vom Hebammenzentrum West gaben Einblicke in die Arbeit von Geburtshelferinnen.
Und dann war da auch noch die geheimnisvolle kleine Schatulle, mit der Diakon Stefan Weitendorf von der evangelischen Gemeinde Gröpelingen und Oslebshausen auf der Lindenhofstraße unterwegs war. Er fragte Vorbeíkommende, ob sie einmal etwas ganz Besonderes sehen wollten. Wer dies bejahte, der durfte die Mini-Schatzkiste öffnen – und blickte auf deren Boden prompt in einen Spiegel nach dem Motto: Jeder Mensch ist etwas ganz Besonderes! Kultur vor Ort rückte mit seinem mobilen Atelier sowie mit Rollern, Stelzen und Hula-Hoop-Reifen an und verwandelte einen Teil der Lindenhofstraße in eine temporäre Spielstraße.

Sorgte bei vielen Besucherinnen und Besuchern auf der Lindenhofstraße für rhythmische Kopfbewegung: Die Band ”Golden Eagle” von der Oberschule Ohlenhof.
Auch beim Bühnenprogramm übrigens setzten die Organisatoren vom Gröpelingen Marketing dieses Jahr erstmals auf Nachhaltigkeit und haben sich bei der Planung von Acts und Moderation eigens an einem Manifest für mehr Diversität orientiert. „Wir haben darauf geachtet, dass nicht einfach Künstler für einen 30-minütigen Auftritt angereist kommen, sondern dass sie in unterschiedlichen Settings spielen“, so Altinöz. Während am Sonntagvormittag das Programm auf der Waterfront-Bühne bei der Bibliothek mit einer von Christen und Muslimen organisierten und gut besuchten interreligösen Feier startete, traten auf der Biostadt-Bühne beim Lindenhofcenter zwei Gröpelinger Schulbands auf. Im Publikum direkt vor der Bühne: Schulleiterin Silke Reinders von der Oberschule Ohlenhof und Christian Radke, stellvertretender Schulleiter der Neuen Oberschule Gröpelingen (NOG), die die Shows ihrer Schülerinnen und Schüler mit einem breiten Grinsen im Gesicht feierten.
„Es war ein sehr gelungenes Fest – auch wenn wir am Ende noch sehr weit weg von einer nachhaltigen Veranstaltung gewesen sind“, so die selbstkritische Bilanz von Stadtteilmanager Emre Altinöz nach dem Gröpelinger Sommer 2025: „Viele Sachen wurden nicht so umgesetzt, wie wir uns das in unserer Idealvorstellung ausgemalt hatten. Aber es war ein erster Aufschlag und wir bleiben definitiv dran!“