Der SV Grambke-Oslebshausen hat für eine große Überraschung im Bremer Fußball-Lotto-Pokal gesorgt. Die Schützlinge der Spielertrainer Marco Grahl und Christopher Riedel schalteten den zwei Klassen höher angesiedelten Landesligisten OT Bremen in der ersten Runde des Wettbewerbs mit einem 4:2-Sieg aus. „Das war eine ganz starke Mannschaftsleistung“, betonte Marco Grahl.
Der Außenseiter zog sich erst einmal ein bisschen zurück, attackierte den Widersacher aus einer kompakten Formation heraus dann aber an der Mittellinie. Die Gastgeber suchten ihr Heil zunächst in gelegentlichen Kontern. „Da wir eine sehr intensive Vorbereitung absolviert haben, wussten wir, dass wir unserem Gegner konditionell überlegen sein würden und am Ende unsere Räume bekommen“, sagte Grahl. Genauso sollte sich das Geschehen dann auch tatsächlich entwickeln.
Allerdings waren es die Gäste, die nach 20 Minuten mit 1:0 in Führung gingen. Nach einem Eckball bekamen die Hausherren den Ball nicht aus dem Fünf-Meter-Raum heraus. „Wir haben dabei vergeblich auf ein Foul reklamiert, weil ein OT-Spieler unserem Torwart Andreas Hanschen auf den Fuß gestiegen ist. Der Schiedsrichter hat das aber nicht gesehen, weil alles verdeckt war“, teilte Marco Grahl mit. So konnte Alex Gorodilow aus Nahdistanz zur Gäste-Führung einschießen.
Gegen Ende des ersten Durchgangs erhöhten die Platzherren den Druck. Christopher Riedel, der auf den offensiven Außenbahnen stets mit Marco Grahl rochierte, setzte jedoch einen Flugkopfball am Tor vorbei. Auch zwei Schüsse des Vertreters aus der Kreisliga A verfehlten ihr Ziel. „Ich habe meinen Spielern in der Pause gesagt, dass sie ruhig bleiben sollen und wir noch unsere Chancen bekommen würden“, ließ Marco Grahl wissen.
Christopher Riedel fädelte auch mit einem Querpass in die Mitte sieben Minuten nach dem Seitenwechsel das 1:1 von Mittelstürmer Florian Hildebrandt ein. Das 2:1 besorgte Marco Grahl mit einem direkt verwandelten Freistoß. Der Linksfuß hob das Spielgerät dabei aus 25 Metern über die Mauer hinweg (67.). Nach einem Zuspiel in die Schnittstelle der SVGO-Viererkette lief Deniz Ceripdiken aber acht Minuten hiernach alleine auf Andreas Hanschen zu und überwand diesen mit einem Tunnel zum 2:2.
Doch in der Schlussphase ergaben sich die vorher erhofften Räume für den Underdog. Zehn Minuten vor dem Ende brauchte Niklas Schnittka nach einer schönen Vorleistung von Niklas Lehmkuhl in der Mitte nur noch den Fuß zum 3:2 hinzuhalten. Nach einem ganz ähnlichen Muster fiel das 4:2.
Diesmal tankte sich allerdings der eingewechselte Taliasmin da Silva Null auf dem rechten Flügel durch, ehe der Joker den anderen Joker Fabian Pfalzgraf mit einem mustergültigen Pass in die Mitte bediente. Auch Pfalzgraf musste nur noch unbedrängt einschieben (88.). Kurz zuvor hatte Christopher Riedel noch freistehend vor OT-Keeper Kristoph Lahmann die Vorentscheidung verpasst.
„Diese Möglichkeit hat Christopher ein bisschen kläglich vergeben“, urteilte Grahl. Letztendlich spielte es aber gar keine Rolle mehr. Schließlich langte es auch so zum Triumph über den Favoriten. Das Spiel hätte sicherlich mehr Zuschauer verdient als die 60 anwesenden.
„Aber wenn zeitgleich Werder Bremen spielt, ist es natürlich immer etwas schwierig“, zeigte Marco Grahl Verständnis. In der zweiten Pokalrunde erwartet der SVGO nun mit dem Blumenthaler SV einen gleich drei Klassen höher spielenden Kontrahenten aus der Nachbarschaft.