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Osterfeuervorbereitungen Auch im Westen knistert es wieder

Zwei Jahre durften sie nicht, aber jetzt. In Gröpelingen laufen bei mehreren Kleingartenvereinen Vorbereitungen für die Osterfeuer.
14.04.2022, 13:00 Uhr
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Auch im Westen knistert es wieder
Von Anne Gerling

Wer am Karsonnabend nach 19 Uhr in Höhe Gröpelingen auf der A27 unterwegs ist, der wird sie vielleicht nicht sehen können – riechen aber höchstwahrscheinlich schon: Die Osterfeuer, die dieses Jahr wieder bei verschiedenen Kleingartenvereinen im Naherholungsgebiet „Grüner Bremer Westen“ brennen.

Zum Beispiel bei den Gartenfreunden Am Mittelwischweg und bei Blüh‘ auf, wo sich vermutlich schon etliche der 280 beziehungsweise 583 Mitglieder darauf freuen, sich wiederzusehen. Zwei Jahre durften sie schließlich wegen Corona nicht – aber jetzt. „Es war gar nicht so einfach, eine Genehmigung zu bekommen“, sagt Rolf Heide, Vorsitzender der Gartenfreunde Am Mittelwischweg. Im Januar hatte er den Antrag eingereicht; erst vor wenigen Wochen bekam er dann vom Ordnungsamt auf Nachfrage telefonisch die erlösende Auskunft: „Alles klar – Sie können Würstchen kaufen!“ Mittlerweile ist alles organisiert, der Festausschuss ist ganz neu und hat entschieden: „Es gibt alles für einen Euro.“

Es war gar nicht so einfach, eine Genehmigung zu bekommen.
Rolf Heide, Gartenfreunde Am Mittelwischweg

Auf dem Vereinsgelände am Boikenapfelweg türmt sich ein ansehnlicher Berg aus Zweigen, Ästen und Stämmen, die eigentlich schon Ostern 2020 brennen sollten. Bevor das Feuer am Karsonnabend um 19 Uhr angezündet werden kann, steht für die acht Wegewarte des Vereins noch ein gemeinschaftlicher Kraftakt an: Die etwa vier Kubikmeter Holz und Gestrüpp müssen komplett umgeschichtet werden, um Tiere daraus zu vertreiben. Unmittelbar vor dem Anzünden werde auch nochmal mit Stäben und Stöcken ordentlich im Holz gerüttelt, erzählt der zweite Vorsitzende Peter Behmann.

Viel Material gesammelt

Die Osterfeuer bei den Kleingartenvereinen läuten nicht nur traditionell das neue Gartenjahr ein, sondern bieten auch die Gelegenheit, Baum- und Strauchschnitt aus den Gärten zu verbrennen. Bei Blüh‘ auf ist schon viel Material gesammelt worden. Am Mittelwischweg kann Grünschnitt direkt zum Feuer mitgebracht werden. Behmann: „Das wird dann nach und nach ins Feuer reingeschmissen, was ja auch Spaß macht.“ Außerdem werde eine Feuertonne aufgestellt, an der Kinder über den Flammen Stockbrot backen können.

„Start ist bei uns um 19 Uhr, und dann open end bis maximal 24 Uhr“, sagt Norbert Kröger, Vorsitzender des Vereins Blüh‘ auf. Der frühere Kapitän zur See geht von etwa 100 Besucherinnen und Besuchern aus: „Das ist wetterabhängig. Es soll wohl bewölkt sein – aber trocken.“

Krögers Verein nutzt seinen ehemaligen Bolzplatz am Edelweißweg als Festplatz: 1974 wurde der FC Blüh‘ auf gegründet. Auch Rolf Heide und Peter Behmann haben dort seinerzeit mitgekickt. Behmann kann sich noch gut an die jährlichen Pfingstturniere mit verschiedenen anderen Freizeitmannschaften erinnern: „Das hat immer richtig Spaß gemacht.“ 1999 wurde der Fußballklub aufgelöst – geblieben sind ein überdachter Tresen und Bänke, auf denen man nun das Knistern und die Flammen gemütlich im Sitzen genießen kann.

Gummistiefel angeraten

Bei beiden Vereinen ist ordnungsgemäß für Sicherheit gesorgt, Freiwillige übernehmen nach der Veranstaltung die Brandwache, die bei einem erneuten Aufflammen des Feuers schnell eingreifen muss. „Wir legen Schläuche bereit, sodass wir sofort löschen können, wenn etwas ist“, erzählt Behmann.

Rolf Heide erinnert sich noch gut an einen Moorbrand im Blockland vor mehreren Jahrzehnten; die Feuerwehr hatte damals Mühe, den unterirdischen Schwelbrand unter Kontrolle zu bekommen: „Wir haben hier ja auch Moorboden und schon verschiedene Sachen ausprobiert. Einmal haben wir zum Beispiel Platten darunter gelegt und auch schon mal Sand drunter gemacht. In diesem Jahr ist der Boden wegen des Regens aber ausreichend mit Wasser gesättigt.“

Auf dem Bolzplatz sacke man momentan regelrecht ein, bestätigt Kröger: „Deshalb sollten die Leute am besten Stiefel mitbringen, sonst stehen sie mit nassen Füßen da und hauen schnell wieder ab.“

68 Osterfeuer soll es in Bremen dieses Jahr geben – für Kröger liegt es auf der Hand, weshalb man natürlich nach Gröpelingen kommen muss: „Weil wir die Nettesten sind!“

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