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Beschäftigungsförderung Modernes Fortbildungszentrum für Bremens Westen

Im Bremer Westen gibt es ab sofort einen neuen Quartierstreff für Beratung, Beschäftigung und Qualifizierung: Das Q:West an der Gröpelinger Heerstraße 178/180 ist fertig.
14.12.2023, 05:00 Uhr
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Modernes Fortbildungszentrum für Bremens Westen
Von Anne Gerling

Seit voriger Woche ist rechts vom „Tedi“-Logo an der Fassade des ehemaligen Betten-Wührmann-Gebäudes an der Gröpelinger Heerstraße 178 / 180 ein neuer blau-weißer Schriftzug zu entdecken: „Q: West“. Die ungewöhnliche Buchstabenkombination steht für „Quartier West“ – den neuen Quartierstreff für Beratung, Beschäftigung und Qualifizierung, der am 7. Dezember feierlich eröffnet wurde.

Wo zuletzt ein Friseursalon und ein Textilunternehmen ansässig waren, können sich nun ab sofort Langzeitarbeitslose, Alleinerziehende, junge Leute ohne Schulabschluss oder Menschen mit Migrationshintergrund beraten lassen und Maßnahmen zur beruflichen Fortbildung und Weiterqualifizierung absolvieren, um langfristig im Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.

Modern und einladend

Das Q: West ist hell, modern und einladend: Über den Eingangsbereich mit Sitzecke im Erdgeschoss gelangt man zu Büros, Beratungsräumen, Seminar- und Medienräumen und der Teeküche im Obergeschoss. In den Ausbau der 700 Quadratmeter großen Räumlichkeiten sind über das integrierte Entwicklungskonzept (IEK) Gröpelingen Mittel in Höhe von rund einer Million Euro aus dem Bauressort geflossen. Daran geknüpft ist die Auflage, die niedrigschwellige Anlaufstelle in den Räumlichkeiten 25 Jahre lang aufrechtzuerhalten. Im Januar wird außerdem das Lerncafé in der Hausnummer 182 gleich nebenan fertiggestellt sein. Dort haben die Teilnehmenden Gelegenheit, ins Berufsfeld Hauswirtschaft / Kochen reinzuschnuppern. Verantwortlich für den Ausbau der neuen Einrichtung ist die Waller Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft (Wabeq), die unter anderem in unterschiedlichen kaufmännischen, technischen und handwerklichen Berufen ausbildet und Langzeitarbeitslosen über die Möglichkeit einer geförderten Beschäftigung den Wiedereinstieg in die Berufswelt anbietet – dies ab sofort auch im Q: West.

Ein Haus – verschiedene Träger

Dort bietet die gemeinnützige GmbH unter anderem Maßnahmen für Alleinerziehende und für Frauen mit Migrationserfahrung an und auch ihr Projekt „Stromspar-Check“ ist dort angesiedelt. Darüber werden langzeitarbeitslose Frauen und Männer beschäftigt, die einkommensschwachen Haushalten oder öffentlichen Institutionen dabei helfen, Energie und Geld zu sparen.

Die Wabeq-Beschäftigten haben dabei keinen festen Platz zum Arbeiten, sondern arbeiten nach dem sogenannten Desksharing-Prinzip. Desksharing bedeutet übersetzt „einen Schreibtisch gemeinsam benutzen“: Alle haben einen eigenen abschließbaren Rollcontainer und buchen sich morgens einen Arbeitsplatz. Über einen Bildschirm im Foyer wissen die Besucher, wo ihr Ansprechpartner jeweils sitzt. Ein Vorteil dieses Systems: Durch wechselnde Büropartnerinnen und -partner entstehen neue Sichtweisen.

Darüber hinaus bietet das Q: West auch zum überbetrieblichen Netzwerken Gelegenheit. Denn neben der Wabeq sollen auch andere arbeitsmarktpolitische Träger die neuen Räumlichkeiten nutzen, unterstreicht Birgit Füllgrabe-Frede von der Wabeq-Geschäftsführung: „Beratungsräume, Lerncafé und Seminarräume können auch interessierten Trägern, Institutionen oder Einrichtungen zur Verfügung für eine temporäre Nutzung zur Verfügung gestellt werden. Zum Beispiel für Energieberatung, Informationsveranstaltungen oder ähnliches.“

Die Gröpelinger Recycling Initiative (Gri) hat im Obergeschoss ein Büro für ihren Quartiersservice, ein Umwelt-Projekt für langzeitarbeitslose Menschen, angemietet. Demnächst werden außerdem auch die beiden für die soziale Stadtentwicklung in Gröpelingen und Oslebshausen verantwortlichen Quartiersmanagerinnen Rita Sänze und Bärbel Froemel vom Sozialzentrum Gröpelingen / Walle ihre neuen Büros im Q:West beziehen.

Zentrale Lage im Stadtteil

Der Blick aus den Büros auf die Heerstraße zeigt: Zentraler geht es kaum – die Haltestelle Lindenhofstraße liegt fast direkt vor der Tür, sodass die Einrichtung per ÖPNV gut zu erreichen ist.

„Die Wabeq agiert schon seit 25 Jahren im Bremer Westen, neben Standorten in Walle unterhalten wir in Gröpelingen seit vielen Jahren unter anderem  das Café Vielfalt in der Lindenhofstraße, den Bewohnertreff an  der Rostocker Straße und Angebote im Schiffbauerweg. Jetzt sind wir angekommen auf ‚Gröpelingens Boulevard‘. Wobei dieser Standort nicht nur für Gröpelingen sondern Anlaufpunkt für den gesamten Bremer Westen sein soll. Daher auch Q: West“, sagt Birgit Füllgrabe-Frede. Sie und ihr Kollege Ernst Schütte begrüßten bei der Eröffnungsfeier unter anderem den im Ortsamt für Gröpelingen verantwortlichen Stadtteilsachgebietsleiter Ingo Wilhelms. Seiner Ansicht nach zeigt die rund zweijährige Entstehungsgeschichte des Q: West unter anderem dies: „Dass die Wabeq sich als unentbehrlicher Player in der Gröpelingen Fortbildungs- und Schulungslandschaft etabliert hat und ein bedeutsamer Motor in Sachen Integration und Fachkräftemangel ist.“

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