Jugendliche in Gröpelingen und Oslebshausen wünschen sich ein öffentlich zugängliches Sport- und Bewegungsangebot in ihrem Stadtteil, das hat im Oktober 2017 ein vom Gröpelinger Controllingausschuss (CA) organisiertes Beteiligungsverfahren mit rund 80 Jugendlichen aus dem Stadtteil ergeben. Dies führte damals zu der Idee, zwischen der Kinder- und Jugendfarm Ohlenhof und dem SVGO-Gelände ein Projekt namens „Oslebshauser Multisports-Area“ (Oma) aufzubauen – eine Mehrzweck-Sportanlage mit bekannten Angeboten wie Fußball oder Basketball und jüngeren Sportarten wie Bouldern, Trampolinspringen, Outdoor-Fitness oder Parkour.
Was wurde daraus? Das wollte nun der Fachausschuss Sport des Gröpelinger Beirats von Erhan Yilmaz wissen, der im Freizi Oslebshausen arbeitet und seit fünf Jahren für die Realisierung des Projekts kämpft. Die seinerzeit mit 1,5 Millionen Euro veranschlagte Grundfinanzierung für den Bau der Anlage könnte über das Integrierte Entwicklungskonzept (IEK) Gröpelingen gelingen. Die Aufnahme ins IEK scheitert dem Sportökonom zufolge bislang aber daran, dass ein sogenannter Bedarfsträger fehlt, der sich nach der Fertigstellung um die Unterhaltung der Anlage kümmert. Somit hängt das Projekt hier in der Warteposition; die Verantwortlichen im Sozialressort – das ein naheliegender Bedarfsträger wäre – wollten zunächst eine Bedarfsanalyse erstellen lassen.
Idee verworfen
Diese Idee wurde wieder verworfen. Der Bedarf ist schließlich bereits durch das Beteiligungsverfahren belegt worden. Außerdem sind regelmäßig viele Jugendliche vor Ort, wenn das Freizi-Team mit seinem Lastenrad beim Spielplatz Auf den Heuen, im Oslebshauser Park oder am Gohgräfenplatz Halt macht und dort mit Bällen, aufklappbaren Toren, Volleyballnetzen und Slackline zu gemeinsamen sportlichen Aktivitäten einlädt.
Statt der Bedarfsanalyse soll deshalb nun über das IEK eine Machbarkeitsstudie finanziert werden, die offenbar in Kürze beauftragt wird. Ein ziemlich dürftiges Ergebnis nach nunmehr fünf Jahren Engagement für Oma, finden die Gröpelinger Ortspolitiker. „Das ist ein sehr zähes Projekt, das wir als Beirat ja schon lange unterstützen. Ich verstehe nicht, dass Ihr von der Fachbehörde nicht besser unterstützt werdet“, bedauert etwa Beiratssprecherin Barbara Wulff (SPD). Bildungsausschusssprecher Martin Reinekehr (SPD) kritisiert: „Wenn man Projekte für Jugendliche anschiebt, muss das auch zeitnah funktionieren. Sonst sind alle frustriert und traurig, dass sie sich fünf Jahre lang für nichts engagiert haben.“ Vorsichtshalber wollen die Ortspolitiker nun beim Sozialressort nachhaken, was konkret in der Machbarkeitsstudie untersucht werden soll und wann mit dem Ergebnis zu rechnen ist.