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Gemeinsam gegen Müll Tüte vergessen? Gibt's nicht mehr!

Im April 2021 haben Brebau, Gewoba, Vonovia und Espabau mit dem Projekt "Sauberer Ohlenhof" der Vermüllung in einem Teil Gröpelingens den Kampf angesagt. Ihr Fazit nach zwei Jahren: Durchweg positiv.
23.03.2023, 08:00 Uhr
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Tüte vergessen? Gibt's nicht mehr!
Von Anne Gerling

Wer seinen Mitbürgern beim Hundespaziergang keine nervigen „Tretminen“ hinterlassen möchte, der sollte immer eine Tüte parat haben –  zumal es ansonsten sogar auch noch teuer werden könnte: Wer die Exkremente seines Vierbeiners liegen lässt, riskiert in Bremen 50 Euro Bußgeld. Wenn man den Gassibeutel nun aber doch einmal vergessen hat? Dann können sich zumindest Hundehalterinnen im Ohlenhofquartier freuen. Denn dort gibt es ab sofort die Möglichkeit, sich auf dem Weg in den Grünzug für den Fall der Fälle zu wappnen. Denn dort sind kürzlich an mehreren Orten neue Beutelspender aufgestellt worden, an denen sich Hundehalter bedienen können.

Zu verdanken ist dies der gemeinsamen Initiative der vier größten Wohnungsgesellschafen im Quartier: Brebau, Espabau, Gewoba und Vonovia, die im Ohlenhof zusammengerechnet 2500 Wohnungen besitzen, haben im April 2021 die Kooperation "Sauberer Ohlenhof" gestartet. Im Zuge dieses Projekts nehmen sie jetzt nach aufgeplatzten Gelben Säcken, überquellenden Mülleimern und herumfliegendem Unrat speziell die Hundehaufen im Quartier ins Visier. Die Vonovia hat vor ihren Mehrfamilienhäusern im Köhlerhof und in der Barenburg jeweils eine Hundetoilette aufgestellt, aus der Plastikbeutel gezogen und mitsamt Inhalt auch gleich wieder entsorgt werden können. Die Brebau hat an der Greifswalder Straße eine Hundetoilette installiert, eine weitere im Bereich Klitzenburg soll laut Brebau-Mitarbeiterin Janina Warncke demnächst folgen: „Denn das erste Angebot wird gut genutzt.“ Die Espabau will nachziehen, kündigt Objektverwalter Ewald Heinen an: „Wir sind aktuell noch in der Planung und wollen das im Zuge von Umbaumaßnahmen angehen.“ Die Gewoba schließlich versorgt ihre Mieter mit Gassibeuteln, die im Hauswartbüro abgeholt werden können.

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Bei den neuen Hundetoiletten sorgen jetzt die Wohnungsunternehmen für den Beutel-Nachschub in den Spendern, die Leerung der Hundetoiletten ist Sache des von der Gröpelinger Recycling Initiative (Gri) betriebenen Quartierservices, bei dem die Unternehmen bislang bereits regelmäßige Extra-Einsätze im Ohlenhofviertel gebucht haben. „Wir machen jetzt auch Klimaschutzberatung“, erzählt außerdem Gri-Betriebsleiter Heiko Fritschen. So soll demnächst ein Format nach Gröpelingen geholt werden, das in Findorff bereits erfolgreich läuft: Dort informiert Maskottchen „Finn“ auf der Internet-Nachbarschaftsplattform nebenan.de regelmäßig zu den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung der Agenda 2030, erzählt Fritschen: „Finn stellt jeweils ein bestimmtes Thema vor und erklärt es. Das wird gut angenommen, und wir wollen es jetzt ausbauen und ab April auch in Gröpelingen anbieten.“

Mit dem Beginn des Frühlings ist Fritschens Team auch wieder regelmäßig freitags auf den Straßen im Quartier unterwegs, um direkt vor Ort rund um die Müllentsorgung zu beraten, Fragen zu beantworten und Gelbe Säcke zu verteilen. Zwar gebe es vereinzelt Wohnblöcke, die regelmäßig vermüllt seien und an deren Eigentümer man leider bislang nicht herankomme, bedauert Fritschen: „Aber man merkt es schon, dass das hier was bringt.“ Sehr gute Erfahrungen seien auch mit den vierzehntägigen „Sauberkeitsrundgängen“ von Stadtreinigung (DBS), Ordnungsamt und Polizei gemacht worden, ergänzt Christian Modder, der im Innenressort die „Sicherheitspartnerschaft Gröpelingen“ koordiniert und einst gemeinsam mit Claus Gieseler vom Referat Stadtumbau im Bauressort und dem Gebietsbeauftragten-Team für das Integrierte Entwicklungskonzept (IEK) Gröpelingen die Wohnungsunternehmen an einen Tisch geholt hatte.

Ergebnis dieser Zusammenführung ist das Kooperationsprojekt „Sauberer Ohlenhof“, mit dem alle Partner hoch zufrieden sind. Kürzlich trafen sie sich mal wieder mit Ortsamtsleiterin Ulrike Pala im Quartier; und siehe da: Rund um einen der neuen Hundekotbeutelspender war der komplette Straßenzug blitzeblank –  bis auf einen einzigen Müllsack in einem Blumenbeet. „Das war vor einiger Zeit noch ganz anders. Es ist ganz deutlich zu sehen, dass es funktioniert“, freut sich Janina Warncke. Vonovia-Regionalleiter Oliver Seemann ist überzeugt: „Beharrlichkeit –  das ist ganz wichtig. Wir kriegen auch positives Feedback, und der Wunsch, die Kooperation zu erweitern, ist da.“ „Ich bin froh, dass wir das Projekt gemacht haben“, sagt auch Ewald Heinen (Espabau), „denn sonst hätten wir gar keinen Kontakt. Der Anfang ist gemacht und ich hoffe, dass es noch besser wird.“ Gewoba-Bereichsleiter Robert Schleisiek kann dem nur beipflichten: „Wir sind begeistert, das Preis-Leistungs-Verhältnis ist optimal, und es spricht sich rum, dass hier etwas gemacht wird.“

Tatsächlich kommen im Ortsamt und bei der Polizei mittlerweile nur noch wenige Beschwerden über Müll im Ohlenhofquartier an, wie Ulrike Pala und Christian Modder berichten. Modder: „Das ist gut, weil Sauberkeit für das Sicherheitsgefühl wichtig ist. Es freut uns, dass wir hier Akteure haben, die mit einem positiven Beispiel vorangehen.“

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