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Aktion gegen Müll Abräumen und beraten

Im Frühjahr haben sich vier Bremer Wohnungsunternehmen zusammengeschlossen, um gemeinsam etwas gegen den Müll im Ohlenhof-Quartier zu tun. Ihre Zwischenbilanz nach acht Monaten: Positiv.
15.12.2021, 11:36 Uhr
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Abräumen und beraten
Von Anne Gerling

„Ein aufgeplatzter Gelber Sack reicht aus, um einen ganzen Straßenzug zu versauen. Das muss alles händisch aufgesammelt werden“, sagt Betriebseiter Heiko Fritschen von der Gröpelinger Recycling Initiative (Gri). Im Ortsteil Ohlenhof rückt seit April der von der Gri betriebene Quartierservice regelmäßig gleich nach Abfuhr der Gelben Säcke an, um Wege, Straßen und Plätze auch vom letzten Fitzelchen Unrat zu befreien. Denn, so Fritschen: „Wenn es von Anfang an sauber ist, ist da eine gewisse Hemmschwelle, einfach so etwas wegzuwerfen. Bleibt was liegen, dann kommt schnell mehr dazu.“

Unabhängig von den 14-täglichen Abfuhrterminen für Gelbe Säcke ist der Quartierservice in den vergangenen Monaten täglich im Ohlenhof-Quartier unterwegs gewesen. Jeden Tag werde dabei der Greifswalder Platz angefahren, sagt Fritschen: „Das ist ein neuralgischer Punkt.“

Das Team spricht auch regelmäßig Anwohnerinnen und Anwohner an, um sie besser über Müllentsorgung und Mülltrennung zu informieren. Zum Beispiel weisen sie darauf hin, Gelbe Säcke nicht schon Tage vor dem Abholtermin an die Straße zu stellen, da diese etwa von Tieren aufgerissen werden. So ganz werde man das vermutlich nie verhindern können, so Fritschen: „Aber je weniger es sind, desto weniger Littering haben wir.“ Der Dialog mit Mietern soll in den kommenden Monaten noch intensiver fortgesetzt werden. Parallel dazu stimmen sich seit April Wohnungsunternehmen, die Bremer Stadtreinigung (DBS), Ortsamt und Vertreter von Bau- und Innenressort zur Müllentsorgung im Ortsteil Ohlenhof eng ab.

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Hintergrund all dieser Aktivitäten nach dem Motto „Abräumen und beraten“ ist die im Frühjahr gestartete Initiative „Sauberer Ohlenhof“, die für Bremen – und womöglich sogar bundesweit – einmalig ist. Denn mit Brebau, Espabau, Gewoba und Vonovia haben sich dafür die vier größten Wohnungsanbieter in Gröpelingen zusammengeschlossen, die im Ohlenhof insgesamt 2500 Wohnungen besitzen.

An einen Tisch geholt hatten die Unternehmen das Referat Stadtumbau bei der Bausenatorin und den Koordinator der Sicherheitspartnerschaften beim Innensenator. „Das Thema Sicherheit und Sauberkeit ist dem Innensenator nach wie vor sehr wichtig“, sagt Christian Modder, der die Sicherheitspartnerschaften im Innenressort koordiniert. „Wir freuen uns, dass die Unternehmen Geld in die Hand genommen haben, um an diesem Thema zu arbeiten. Denn das geht nur mit allen zusammen und wenn die Unternehmen dabei auch mit ihren Mietern zusammenarbeiten.“

Der Ohlenhof sei in den vergangenen Monaten sichtlich sauberer geworden, sind sich die an der Aktion Beteiligten einig – eine Einschätzung, die auch Anwohner teilen. Um nun noch gezielt die Hinterlassenschaften von Vierbeinern im Quartier zu minimieren, will die DBS Anfang kommenden Jahres zusätzliche Mülleimer am Greifswalder Platz aufstellen. Die Brebau, die seit Längerem das historische Gebäudeensemble rund um den Greifswalder Platz saniert, werde außerdem vor ihrem Servicebüro – wo ebenso wie bei der Gewoba Hundekotbeutel ausgeteilt werden – zusätzlich einen Gassibeutel-Spender aufstellen, sagt Bestandsmanager Frank Oetjen: „Denn wenn das Umfeld und das Objekt ordentlich sind, dann kriegen sie auch ordentliche Mieter.“

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Auch die Gewoba habe großes Interesse daran, dass es im Quartier sauber aussehe, sagt Geschäftsbereichsleiter Robert Schleisiek, der schon erste Veränderungen wahrgenommen hat: „Es gibt zwar immer noch ein bisschen Müll – es ist aber schon deutlich besser geworden.“ Ebenso sieht es Ewald Heinen, Technischer Leiter bei der Espabau, die ihm zufolge in den kommenden Monaten verstärkt das Gespräch mit ihren Mietern suchen will.

„Die Initiative zeigt Resultate“, findet auch Vonovia-Regionalbereichsleiter Timm Tebbe, der gleichzeitig betont: „Wir wissen wohl alle, dass wir hier kontinuierlich am Ball bleiben müssen.“ Das Ohlenhof-Quartier war bewusst für die Aktion ausgewählt worden, weil dort alle vier Unternehmen etliche Wohnungen haben. Das ließe sich womöglich auf andere Quartiere übertragen, so Tebbe: „Ich glaube, dass wir auch noch andere Bestände haben, die nebeneinander liegen.“

Im Frühjahr war als erster Schritt eine einjährige Testphase verabredet worden. Im April werden die Unternehmen darüber beraten, ob sie ihre gemeinsame Initiative fortsetzen.

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