Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Angebote für Jugendliche Wann kommt die Oslebshauser Multisports Area?

Seit fast sieben Jahren kämpft Erhan Yilmaz vom Freizi Oslebshausen für das Projekt Oslebshauser Multisports Area. „Es war noch nie wahrscheinlicher als dieses Jahr, dass es gebaut werden kann", glaubt er.
28.03.2024, 06:00 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Wann kommt die Oslebshauser Multisports Area?
Von Anne Gerling

Laut Bremer Ortsteilatlas ist jeder fünfte Mensch in Gröpelingen jünger als 18 Jahre. Aber wo verbringen die eigentlich ihre Freizeit?

Fast sieben Jahre ist es mittlerweile her, dass bei einem vom Gröpelinger Controllingausschuss (CA) organisierten Beteiligungsverfahren Jugendliche aus Gröpelingen und Oslebshausen formulierten, was ihnen in ihrem Stadtteil fehlt: Ein nicht kommerzieller Ort für unterschiedliche sportliche Aktivitäten und als Treffpunkt. Daraus entstand die Idee, auf einem gut 9500 Quadratmeter großen städtischen Grundstück zwischen der Kinder- und Jugendfarm Ohlenhof, der JVA, der Bahnstrecke Bremen-Bremerhaven und dem Vereinsgelände des SV Grambke-Oslebshausen an der Sperberstraße ein Projekt namens „Oslebshauser Multisports-Area“ (Oma) aufzubauen: Eine Mehrzweck-Sportanlage mit bekannten Angeboten wie Fußball oder Basketball und jüngeren Sportarten wie Bouldern, Trampolinspringen, Outdoor-Fitness oder Parkour.

Zu sehen ist von der Anlage bislang nichts. Aber, so Erhan Yilmaz vom Freizi Oslebshausen, der seit Oktober 2017 für die Realisierung des Projekts kämpft: „Ich habe langsam das Gefühl, dass alle Bemühungen dieses Jahr zu einem Ziel führen.“ Denn mittlerweile gibt es eine vom Umweltbetrieb Bremen (UBB) erstellte Machbarkeitsstudie, die dem Vorhaben einen hohen Wert für den Stadtteil bescheinigt. Drei mögliche Varianten eines für Kinder, Jugendliche, Schulen, Vereine, Freizeitsportler und Erholungssuchende offenen Spiel- und Sportparks haben die Gutachter dabei betrachtet und erste Gestaltungsideen dazu entwickelt – eine kleine (1500 Quadratmeter), eine mittlere (2900 Quadratmeter) und eine große Anlage (3900 Quadratmeter), für deren Bau 770.000  Euro, 1,3  Millionen  Euro beziehungsweise zwei  Millionen  Euro veranschlagt wurden. Hinzu kämen jeweils noch die Kosten für Kampfmittelräumung, Bodengutachtung, Vermessung, Erstellung und Rückbau einer Baustellenzufahrt, Planungshonorar und eine eventuelle Umzäunung. Über das integrierte Entwicklungskonzept (IEK) Gröpelingen könnten die für den Bau der Oma benötigten Mittel beschafft werden. Für Yilmaz bedeutet das: „Durchatmen“.

Lob für das Konzept

„Das Konzept, das UBB entwickelt hat, finde ich mega-kreativ. Und wir sind sehr zufrieden damit, denn es entspricht den Beteiligungsergebnissen“, sagt der Sportökonom. Eine der größten Herausforderungen, für die ihm zufolge Lösungen gefunden werden mussten: Das Gelände ist sehr feucht und müsste aufgeschüttet werden. Die Planer schlagen deshalb nun vor, mehrere Inseln mit Sport- und Erholungsflächen anzulegen, die über ein Wegesystem miteinander verbunden sind.

Wenn gebaut werde, so Yilmaz, dann voraussichtlich gleich die Maximalvariante, denn bei nachträglichen Erweiterungen wäre ansonsten jeweils wieder eine neue Erschließung notwendig. Da bereits jetzt das Interesse bei Sportvereinen und Schulen groß sei, die Anlage mit nutzen zu können, müsse man sich über etwaige Personalkosten keine Sorgen machen, ist Yilmaz überzeugt: „Es könnten außerdem Projektgelder beantragt werden.“

Suche nach einem Träger

Einen Hemmschuh gilt es aber noch zu überwinden: Die Sache mit der Bedarfsträgerschaft. Denn bevor Oma realisiert werden kann, muss zunächst ein Träger gefunden werden, der sich dazu verpflichtet, die Finanzierung für Reinigung, Instandhaltung und Unterhalt zu übernehmen. Die Verfasser der Machbarkeitsstudie gehen hier von Kosten in Höhe von gut 30.000  Euro pro Jahr aus.

Bislang sollte die Bedarfsträgerschaft für zehn Jahre gelten, Yilmaz zufolge wurde der Zeitraum nun auf fünf Jahre gesenkt. Theoretisch läge eine Übernahme der Bedarfsträgerschaft durch das Sozialressort nahe, da beim Projekt Oma Sport als Mittel für die Jugendarbeit genutzt würde. Dort allerdings lehnt man bislang die Übernahme der Bedarfsträgerschaft ab mit der Begründung, dass die im Stadtteil zur Verfügung stehenden Mittel schon jetzt kaum für sämtliche Angebote der offenen Kinder- und Jugendarbeit ausreichen.

Oma steht im Koalitionsvertrag

Damit werde das Ganze zu einer politischen Entscheidung, unterstreicht Yilmaz: „Und im Koalitionsvertrag von 2023 wird Oma sogar namentlich erwähnt.“ So heißt es in dem Papier zum Thema Jugend und Familie auf Seite 128 /129: „Die Koalition wird dort, wo die Jugendeinwohner*innenzahlen stark gestiegen sind und die Sozialindikatoren den Be­darf an Freizeit- und Sportangeboten verdeutlichen, Neues ermöglichen. Dazu zählt auch die Oslebs­hauser Multisports Area.“

In der Senatskanzlei ist mittlerweile auch die Gröplelingen-Beauftragte Nele Klein an dem Projekt mit dran, und der Gröpelinger Beirat unterstützt das Vorhaben schon seit Längerem. Einstimmig sprach sich nun nochmals dessen Fachausschuss Kinder, Bildung, Junge Menschen dafür aus, dass eine solche Einrichtung umzusetzen sei. Yilmaz ist dementsprechend zuversichtlich: „Es war noch nie wahrscheinlicher als dieses Jahr, dass die Oma gebaut werden kann.“

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)