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Wegebau auf Galopprennbahn Bauarbeiten dauern länger

Die vergangenen Wochen sind die nassesten der vergangenen Jahrzehnte gewesen. Auf der Galopprennbahn führt das zu Problemen mit einem Weg, der das Gelände für die Öffentlichkeit öffnen soll.
13.04.2023, 05:00 Uhr
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Bauarbeiten dauern länger
Von Christian Hasemann

Statt Pferde sollten ab Ende April Fahrradfahrer und Fußgänger das weiträumige Areal mitten in der Stadt zwischen Vahr und Hemelingen ins Auge nehmen, denn dann sollte der neu gebaute Weg quer über die ehemalige Galopprennbahn offiziell eröffnet werden. Doch große Wasserlachen auf und entlang des Weges haben in den vergangenen Wochen für Fragezeichen gesorgt. Nun steht eine Eröffnung für Anfang Juni im Raum.

Das sind die Fakten

Der Weg verbindet die Vahr mit Hemelingen und teilt das Gelände der Galopprennbahn in eine östliche und eine westliche Hälfte. In den Gewinnerentwürfen zur künftigen Gestaltung der Galopprennbahn spielt der Weg eine zentrale Rolle – er ist eine der künftigen Haupterschließungen. Im größeren Maßstab soll der Weg außerdem die Radwegeverbindung zwischen Hemelingen über die Vahr bis nach Horn-Lehe verbessern. In Sebaldsbrück schließen Radwege über den Schlosspark an die Sebaldsbrücker Heerstraße und dem Mercedes-Werk an. Von dort ist es nur eine kurze Strecke bis zur etwas weiter südlich verlaufenden Radpremiumroute D.15 von Achim nach Bremen-Nord.

Wer ist dafür, wer ist dagegen?

Gegner des Weges waren unter anderem die Bürgerinitiative Rennbahn und Teile der CDU-Fraktion des Beirats Hemelingen. Dabei ging es nicht um eine grundsätzliche Ablehnung einer Überquerung, sondern vielmehr um ein Abwarten, bis die Planungen für das Gelände komplett abgeschlossen sind. Im Fall der Bürgerinitiative wohl auch mit Blick darauf, dass dann weiterhin Galopprennen möglich gewesen wären. Diese sind mit dem Bau des Weges aufwendiger, wenn nicht unmöglich geworden – ohnehin wollten die beiden gewählten Beiräte keinen Galoppsport mehr auf der Rennbahn sehen. Ihr Argument: Galoppsport hätte die Öffnung des Geländes für die Bürgerinnen und Bürger verzögert. Der Weg ist dabei so etwas wie die in Asphalt gegossene Ablehnung von Galopprennen und Zustimmung zur raschen Öffnung des Geländes.

Das sind noch offene Fragen

In den vergangenen Wochen macht die Baustelle auf dem Rennbahngelände eher einer Seenlandschaft Konkurrenz. Wasser stand in großen Pfützen entlang des Weges. Der Grundwasserspiegel auf dem Gelände gilt als vergleichsweise hoch. Konnte der Boden also die Niederschlagsmengen der vergangenen Wochen nicht mehr aufnehmen oder ist die Entwässerung entlang des Asphaltbandes fehlerhaft? Tatsächlich ist es nach Auskunft von Thomas Knode vom Bauressort so, dass das sehr feuchte Frühjahr, das nasseste Frühjahr seit 20 Jahren, die Bauarbeiten verzögert hat. Für die abschließende Asphaltierung des Weges hätten zunächst die Randbereiche fertiggestellt werden müssen, das habe die Witterung allerdings verhindert. "Zudem muss vor einer Asphaltierung sowohl der Unterbau als auch das neu erstellte Überführungsbauwerk über das Mittelkampsfleet abgetrocknet sein", so Knode. Probleme mit der Drainage gebe es hingegen nicht. Sobald der Asphalt gegossen ist, soll das Regenwasser in die Nebenanlagen fließen und dort versickern.

Das sind die technischen Details

Der Weg hat eine Länge von 500 Metern und ist fünf Meter breit. Der Aufbau beträgt insgesamt 55 Zentimeter, die eigentliche Asphaltschicht ist dabei drei Zentimeter dick. Teil des Aufbaus sind außerdem Schotter und Frostschutzsand. Baubeginn war im August 2022, zwischen Dezember 2022 und März 2023 ruhten die Arbeiten. Insgesamt beläuft sich die Kostenschätzung nach Knodes Angaben auf annähernd 980.000 Euro. 17 LED-Masten sollen den Weg künftig beleuchten. Diese sind insektenfreundlich, das bedeutet, dass sie Licht nur nach unten abgeben. Sie strahlen zudem ein besonderes Licht ab, das auf Insekten weniger anziehend wirkt.

Wie geht es am Weg weiter?

Entlang des Weges entstehen Blüh- und Langgraswiesen. "Im Herbst 2023 ist die Pflanzung von mehr als 50 insektenfreundlichen und standortheimischen Bäumen geplant", ergänzt Knode. Annähernd 1,43 Hektar Fläche, die die Wegeverbindung und die Seitenbereiche umfasst, wird als Grünfläche nach Naturschutzrecht gewidmet. Diese Fläche wird demnach auch betretbar sein. Eine Abgrenzung mit einem stabilen Zaun zu den übrigen Nutzungen auf dem Gelände werde es nicht geben, wohl aber optische Grenzen, beispielsweise durch Weidenzäune. "Das hat den Sinn, die Nutzerinnen und Nutzer zu sensibilisieren, dass die übrigen Bereiche noch nicht öffentlich zugänglich sind", erklärt Knode. Der Regionalausschuss Rennbahn hatte einen Zaun abgelehnt.

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