Trotz der immer noch hohen Zahlen an Corona-Infektionen wird es auch im Bremer Südosten nach der Entscheidung der Bremer Innenbehörde Anfang des Monats wieder Osterfeuer geben. Nicht alle Vereine wollen den alten Brauch aber schon in diesem Jahr wieder aufleben lassen.
Beisammensein in der Vahr
Eher in die Kategorie "nachbarschaftliches Beisammensein" fällt das Osterfeuer der Jona-Kirchengemeinde in der Vahr. "Wir wollen der Gemeinschaft diese Geselligkeit anbieten", sagt Marit Hemmersbach vom Kirchenvorstand der Gemeinde, die das Osterfeuer organisiert hat. "Ich finde, dass es wichtig ist, deutlich zu machen, dass sich die Gemeinde wieder öffnet. Die Corona-Zeit war schon ziemlich heftig."
Ein großes Feuer wird es mitten im Kurfürstenviertel aber nicht geben. "Wir machen nur ein kleines Feuer im Gemeindegarten, und dazu gibt es Bratwurst und Getränke", erklärt die Kirchenvorständin. Das Osterfeuer der Jona-Gemeinde richtet sich also mehr an die Nachbarschaft. "Wir sind hier ja mitten im Viertel eingebettet und wollen ein Begegnungszentrum sein", so Hemmersbach.
Auch Pastor Paul Hörenz sieht im – wenn auch kleinen – Osterfeuer eine Gelegenheit für die Menschen aus dem Quartier zusammenzukommen. "So ein Feuer hat schon eine schöne Wirkung auf Menschen, man kommt zum gemeinsamen Austausch zusammen." Das Osterfeuer der Jona-Gemeinde beginnt am Ostersonnabend, 16. April, ab 18 Uhr im Gemeindegarten in der Eislebener Straße 58.
Feuer in Osterholz
Die Reitgemeinschaft Schimmelhof in Osterholz plant dagegen ein etwas größeres Feuer. Das Osterfeuer der Reiterinnen und Reiter aus Osterholz ist eine Tradition, die in den vergangenen beiden Jahren auf Eis lag. Der erste Vorsitzende des Vereins, Ronald Donn, über das Osterfeuer in der Osterholzer Feldmark: "Wir haben heute den Bescheid erhalten." Bis zu 500 Gäste, Zugangskontrollen und ein der aktuellen Situation angepasstes Hygienekonzept – so sind die Auflagen, die das Ordnungsamt dem Verein aufgibt.
Zuvor hätte der Verein das Osterfeuer allerdings beinahe abgesagt. "Wir waren kur davor zu sagen, wir geben auf, denn man braucht schon ein bisschen Vorlauf bei einer solchen Veranstaltung." Donn bezieht sich darauf, dass erst am 1. April klar war, dass Osterfeuer in Bremen stattfinden können. Der Vereinschef ist erleichtert, dass es mit dem Osterfeuer des Vereins nach zwei Jahren Pause weitergeht. "Aufgrund der Tradition ist es sehr wichtig für den Stadtteil und den Verein", ist er überzeugt. Als "gemütliches Familienfest für die Familien aus den angrenzenden Wohnquartieren und darüber hinaus" bezeichnet er das Osterfeuer an der Osterholzer Dorfstraße/Ecke Ehlersdamm. Einen kleinen Wermutstropfen gibt es allerdings dann doch: "Wir dürfen ein Feuer mit ungefähr zehn Kubikmetern Holz machen", sagt Donn. Zehn Kubikmeter, das ist für ein Osterfeuer eher eine überschaubare Dimension.
Ab 18 Uhr können Besucherinnen und Besucher das Osterfeuergelände betreten. Der Eintritt ist frei. Laut Donn wird neben Essen und Trinken auch Ponyreiten angeboten.
Tanz in Mahndorf
Die Freiwillige Feuerwehr Mahndorf verzichtet in diesem Jahr erneut auf ein Osterfeuer, wie die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer auf ihrer Internetseite mitteilen. In diesem Jahr wäre es das 42. Osterfeuer gewesen, dass die Feuerwehr Mahndorf auf dem Osterfeuerplatz an der Kluvenhagener Straße veranstaltet hätte. Geplant war ein Umzug am Ostersonnabend mit Spielmannszug.
Auch der Sportverein Hemelingen wird in diesem Jahr kein Osterfeuer veranstalten, teilt der Verein auf Nachfrage mit.
Das Bürgerhaus Mahndorf hält hingegen am "Tanz nach dem Feuer" nach dem eigentlich geplanten Mahndorfer Osterfeuer fest. Für Sonnabend, 16. April, ab 21.30 Uhr lädt das Bürgerhaus zu einer Tanznacht mit Hits aus den 80er- und 90er-Jahren ein. Der Eintritt beträgt zwei Euro.