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19. bis 21. September Gitarrenfestival in Mahndorf verbindet Musik und Inspiration

In Mahndorf findet vom 19. bis 21. September das Acoustic-Guitar-Festival statt. Organisiert von Falk Mörsner, bietet das Festival Konzerte und Workshops für Gitarrenbegeisterte.
11.09.2025, 05:00 Uhr
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Von Silja Weißer

Märchenhaft, individuell, zum Träumen, manchmal gewagt. Falk Mörsners Garten spiegelt wider, wie seine Sinne ticken. Ein paar gründerzeitliche Fliesen bieten den Untergrund für einen lauschigen Schattenplatz. Dort zwei Säulen als Abgrenzung zum hinteren Part des weitläufigen Areals. Alles mit viel Liebe zum Detail und mit Offenheit für weitere Gestaltungen.

Der 59-Jährige versteht sich nicht nur aufs Gärtnern. Seine Leidenschaft ist die Konzertgitarre. Mit unterschiedlichen Techniken imitiert er den Klang von Schlaginstrumenten. Die Gitarre fordert ihn heraus, zu experimentieren, auf den Saiten zu klopfen, den Ton durchzuschleifen und eine ganze Band erklingen zu lassen. Der Sound orientiert sich an einer Cajon und verwandelt das Instrument in eine wahre Groove-Maschine. Perkussion nennt sich diese Art der Effektmusik. Die Begeisterung für den unkonventionellen Fingerstil motiviert Mörsner, seit 2022 jährlich das Acoustic-Guitar-Festival zu organisieren. Vom 19. bis 21. September geben auch in diesem Jahr im Bürgerhaus Mahndorf Könner der Szene mit Konzerten eine Kostprobe ihrer Fähigkeiten und vermitteln in Workshops ihr Wissen.

Zuschauer-Massen kämen bei den Veranstaltungen nicht zusammen, berichtet Mörsner von den vergangenen Veranstaltungen. Doch die Zuschauer kämen nicht nur aus Bremen und umzu, sondern aus dem kompletten norddeutschen Raum. „So viele Veranstaltungen dieser Art gibt es hier in der Gitarrenszene nicht“, bedauert der künstlerische Leiter.

Mörsner selbst kommt ursprünglich aus dem hannoverschen Lehrte. Mit 14 Jahren erhielt er klassischen Gitarrenunterricht. „Das war mir schnell zu eingeengt“, erinnert sich der Musiker, der fortan als Autodidakt ans Instrument ging.

Idee in der Pandemie geboren

Zunächst studierte er Lehramt für Deutsch, Geschichte und Politik. Erst später machte er eine Weiterbildung für das Realschullehramt Musik. Nach Noten spielen widerstrebte ihm bereits damals. „Das letzte Stück nach Noten habe ich für die Aufnahmeprüfung 1994 in Oldenburg gelernt“, berichtet Mörsner. Seit Anfang 1999 unterrichtete er an der Realschule Achim Musik. Nebenbei trat er mit Freunden und Bekannten auf, meist mit Stücken aus dem Jazzbereich. 2018 wechselte er nach einer Stimmband-OP an eine Klinikschule in Rotenburg. Aus den kleinen Konzerten in Wohnzimmern für Freunde wurden 2020 öffentliche Auftritte in Kulturvereinen Seniorenresidenzen und Kirchen. 2022 kam ihm durch die Zurückgezogenheit in der Pandemie die Idee, ein Festival zu starten.

Mörsner ist fasziniert von Perkussion-Klängen. „Ein Stück weit betrügen wir unser Gehirn. Wenn wir nur einen kleinen Part der Beats hören, führen wir sie automatisch im Kopf weiter“, schmunzelt er und klopft auf den Korpus der Gitarre.

Mit dem Festival erhofft er sich, die Leidenschaft für diese Art der Musik vermitteln zu können. Die Veranstaltung sei nicht nur für Profis gedacht, betont Mörsner. Wer nur mal zum Ausprobieren kommen möchte, kann Instrumente testen. Gitarrenbauer werden vor Ort sein und eine Auswahl an Instrumenten dabei haben. Zu den Workshops sind Musiklehrer ebenso wie Anfänger eingeladen. Mörsner unterstreicht: „Hier geht es nicht um ein Ziel, sondern um Inspiration.“

Das Festival-Programm

Karlijn Langendijk macht Freitag, 19. September, den Auftakt im Bürgerhaus Mahndorf. Sie bringt verträumte Balladen, rhythmischen Grooves und Interpretationen bekannter Songs zu Gehör. Die Niederländerin gewann vor zwei Jahren den 1. Preis beim Francisco Mário International Prize for Modern Guitar – Europe.

Im zweiten Teil des Doppelkonzerts kommt cocotá auf die Bühne. Die Vokalistin Fama M’Boup und der Gitarrist Christian Stoltz vereinen senegalischen Synth-Pop der 80er Jahre mit modernen Jazzeinflüssen und eigenen Kompositionen.

Am Sonnabend, 20. September, führt Don Ross das Programm weiter. Er lebt in Nova Scotia (Kanada) und ist als „Erneuerer“ der Fingerstyle-Gitarre seit mehr als 30 Jahren auf den Bühnen der Welt unterwegs. Julie Malia (Jule Malischke) schlägt Brücken zwischen Klassik und Jazz, zwischen Instrumental- und Vokalmusik. Im Duo mit Ross finden zwei charaktervolle Individuen zu einem Sound.

Außerdem führen Karlijn Langendijk und cocotá von 10 bis 15 Uhr durch zwei Workshops. Am Sonntag, 21. September, bieten Julie Malia und Don Ross von 10 bis 15 Uhr zwei Workshops für jeden an, der mindestens zwei jahre Spielerfahrung an der Gitarre hat – egal ob mit Unterricht oder Youtube-Tutorials. Noten lesen zu können ist hilfreich, aber nicht zwingend erforderlich.

Zur Sache

Eintrittskarten und Anmeldungen
Tickets für die Konzerte im Bürgerhaus Mahndorf, Mahndorfer Bahnhof 10, gibt es an der Abendkasse für 28 Euro (ermäßigt 20 Euro) sowie im Vorverkauf an diversen Vorverkaufsstellen in Bremen, aufgelistet unter buergerhaus-mahndorf.de/gitarrenfestival. Festivaltickets für die Teilnahme an vier Workshops inklusive Eintritt zu zwei Konzertabenden kosten 95 Euro (67 Euro ermäßigt). Eine Anmeldung ist unter buergerhaus-mahndorf.de/gitarrenfestival möglich. Für junge Gitarristinnen zwischen 14 und 25 Jahren gibt es noch drei gratis Festivaltickets, die unter den Anmeldungen verlost werden – auch für ihre Begleitperson. Anmeldeschluss ist Sonnabend, 13. September. Weitere Informationen per E-Mail-Anfrage an falkmoersner@gmail.com.
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