Der Autozulieferer Bosch will sein Werk in Bremen so früh wie möglich schließen. „Unser Ziel ist Ende 2020“, sagte der Geschäftsführer Gilles Dubois am Dienstagabend im Anschluss an eine Ausschusssitzung des Beirats Huchting. Die Fertigung soll nach Ungarn verlagert werden. Das wäre laut Dubois bis Ende des nächsten Jahres technisch möglich. Das Werk in Bremen stünde schon lange unter erheblichem Druck, weil es nicht mehr wirtschaftlich produziere: „Der Standort ist seit mindestens sechs Jahren ohne Gewinn.“
Der Bremer IG-Metall-Chef Volker Stahmann kritisierte dagegen das Vorgehen scharf: „Das werden wir uns so nicht bieten lassen." Dafür bekam er Applaus von vielen Beschäftigten, die in den Ausschuss gekommen waren. Seiner Ansicht nach hat der Standort mit elektrischen Lenksäulen durchaus eine Zukunft. Nun wolle Bosch aber auch mithilfe von Leiharbeitern die Produktion so schnell wie möglich beenden. Der Eindruck der Gewerkschaft sei, dass der Konzern sich bundesweit von Altlasten befreien wolle. Stahmann drohte: "Dann machen wir es so teuer, wie ihr es noch nie erlebt habt."
Ortsamtsleiter Christian Schlesselmann sprach zuvor von einer „Katastrophe für den Stadtteil“. Bosch sei in Huchting größter Arbeitgeber. Die Situation sei vor allem für die Beschäftigten schlimm. Der Ausschuss einigte sich auf einen Antrag gegen die Verlagerung – der aber allein Symbolkraft haben kann. 2019 macht das Werk laut Stahmann 18 Millionen Euro Verlust. Dubois bestätigte, dass es um einen zweistelligen Millionenbetrag gehe.
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