Der Bremer Senat hat am Dienstag die Finanzierung für den Ausbau der Straßenbahn-Linie 1 beschlossen. Auf Bremischer Seite kann nun in den kommenden Jahren die Linie 1 von der derzeitigen Endhaltestelle am Roland-Center bis nach Mittelshuchting verlängert werden. Für den Ausbau sowie auch für den Teilabschnitt der Linie 8 bis zur niedersächsischen Landesgrenze liegt seit Dezember 2019 das Baurecht vor. Das Mobilitätsressort hatte im letzten verbliebenen Klageverfahren mit den Betroffenen eine einvernehmliche Lösung gefunden, wie es in einer Mitteilung der Bremer Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau heißt. Damit sei der Planfeststellungsbeschluss für den in Bremen liegenden Bauabschnitt des Projekts bestandskräftig und unmittelbar vollziehbar. Dem Baubeginn steht nichts mehr im Wege.
Bau soll im Herbst beginnen
Wie berichtet, sollen die beiden Bremer Straßenbahn-Linien 1 und 8 in den kommenden Jahren im Stadtteil Huchting und darüber hinaus in die Gemeinden Stuhr und Weyhe verlängert werden. Ziel ist die Inbetriebnahme der Strecke der Linie 1 im Jahr 2024. „Wir brauchen insgesamt mehr und attraktivere Angebote im ÖPNV, um spürbar mehr Menschen zum Umstieg zu bewegen“, erklärt Bremens Mobilitätssenatorin Maike Schaefer. „Die gemeinsam mit den Gemeinden Stuhr und Weyhe erarbeiteten Verlängerungen der Linie 1 und der Linie 8 sind ein wichtiger Baustein für nachhaltige Mobilität in unserer Region." Mit dem Bau der Verlängerung der Linie 1 nach Huchting wolle man im Herbst beginnen.
„Unser Ziel ist es, den Individualverkehr gezielter zu lenken und der Bevölkerung gute Alternativen anzubieten. Die Anbindung des öffentlichen Personennahverkehrs spielt dabei eine große Rolle", sagt auch Stuhrs Bürgermeister Stephan Korte, der die Linie 8 über die Landesgrenze nach Stuhr und Weyhe als Fortsetzung der Linie 1 sieht. Seit Jahren finanziere die Gemeinde Stuhr Buslinien, die Bremen und Stuhr verbinden. Ein weiteres Großprojekt sei nun die Anbindung Stuhrs an das Bremer Straßenbahnnetz. "Ein Vorhaben, das seit längerem verfolgt wird und nunmehr in die Realisierungsphase kommt", zeigt sich Korte erfreut.
Frank Seidel, Bürgermeister der Gemeinde Weyhe, betont in dem Zusammenhang auch noch einmal die Wichtigkeit der Nachhaltigkeit im Verkehr. „Hier besteht eine der Hauptaufgaben darin, die täglich anfallenden Verkehrsströme möglichst umweltschonend und für die Menschen verträglich abzuwickeln. In wirtschaftlich und funktional so eng verflochtenen Regionen wie der unseren sind auch die vielen Pendler, die jeden Tag auf den verschiedenen Verkehrswegen zwischen Bremen und Niedersachsen unterwegs sind, ein wichtiger Faktor„, betont Frank Seidel. “Deshalb begrüßen wir die Umsetzung des Linie-1-Ausbaus innerhalb Huchtings und setzen unsere Arbeit zur Realisierung der Linie 8 über Stuhr nach Weyhe fort.“
Die geplante Verlängerung der Linie 8 nach Stuhr und Weyhe beschäftigt derzeit noch das Oberverwaltungsgericht Lüneburg. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hatte laut der Senatorin Anfang November 2019 die Rechtskräftigkeit des bestehenden Planfeststellungsbeschlusses zur Linie 8 in Niedersachsen durch sein Urteil zwar bestätigt. „Wegen im Raum stehender Planergänzungsansprüche der Kläger wurde das Verfahren aber zur weiteren Sachaufklärung an das Oberverwaltungsgericht Lüneburg zurückverwiesen“, heißt es weiter.