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Offene Jugendarbeit Beirat Huchting lehnt Mittelverteilungsvorschlag ab

Warum die Ortspolitik fordert, die Offene Jugendarbeit im Stadtteil unmittelbar zu verbessern, zeigte die jüngste Beiratssitzung.
29.12.2022, 05:00 Uhr
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Von Christa Neckermann

Ein wichtiger Punkt stand noch auf der Tagesordnung der letzten Beiratssitzung des Beirates Huchting im ausgehenden Jahr 2022: die Verteilung der finanziellen Mittel für die Offene Kinder- und Jugendarbeit 2023. Die dreizehn geförderten Einrichtungen und Projekte sollten statt der beantragten, um 77.554 Euro höheren Zuwendungssummen aufgrund gestiegener Mieten, Energiekosten und Tarifsteigerungen, die gleichen Zuwendungen wie bereits im Jahr 2021 und 2022 erhalten – mit Ausnahme des Streetworking-Projekts von Vaja (Verein zur Förderung akzeptierender Jugendarbeit), das im Jahr 2023 mit einer Zuwendungserhöhung rechnen kann.

Schon im vergangenen Jahr war das Stadtteilbudget in Höhe von 777.384 Euro mit 43.500 Euro überzeichnet, das heißt, es fehlten also beantragte Mittel, die die Jugendarbeit im Stadtteil erschwerten. „Der Beirat Huchting ist für die offene Kinder- und Jugendarbeit recht gut aufgestellt, obwohl die Mittel für Huchting im Grunde nicht ausreichen“, konstatierte Beiratssprecher Falko Breis und regte eine Reform der offenen Kinder- und Jugendarbeit an. Henrik Sorgalla, der für den Träger des Bundes Deutscher Pfadfinder, die das Freizi leiten, in die Sitzung gekommen war, bemängelte, dass es durch die schleichende Unterfinanzierung der offenen Jugendarbeit zum unmerklichen Wegfall von Angeboten gekommen sei: „Weniger Stunden, Wegfall von beliebten Projekten, Planungssicherheit für maximal ein Jahr für die Träger – so entsteht Jugendarbeit nach Kassenlage.“

„Die Überzeichnung in Höhe von 77.554 Euro für 2023 ist schon eine stattliche Summe, das entspricht in etwa 1,5 Personalstellen“, musste Jens Kramer vom Amt für Soziale Dienste und zuständig für die Stadtteile Huchting, Neustadt und Obervieland, einräumen. Am 28. November habe der Controllingausschuss aufgrund der Werte, die sich nun im dritten Jahr nicht erhöhen, da der Stadtteil Huchting nicht mehr Geld erhalten hat, entschieden, dass alle bestehenden Einrichtungen wieder dieselben Mittel erhalten, die sie auch schon 2022 erhalten haben.

Vorschlag mehrheitlich abgelehnt

Dieser Vorschlag sei jedoch in der Abstimmung mehrheitlich abgelehnt worden, unter anderem auch durch die stimmberechtigten Beiratsmitglieder, erläuterte Kramer, sodass für diese Beiratssitzung kein Mittelverteilungsbeschluss vorgelegt werden konnte. Sollte es zu keiner Zustimmung im Controllingausschuss kommen, oder eine Pattsituation entstehen, entscheide die zuständige Sozialzentrumsleitung über die weitere Mittelverteilung für das nächste Jahr, erklärte Jennifer Jank vom Amt für soziale Dienste. Damit erhielten die Träger die nötige Planungssicherheit für das kommende Jahr.

Nach den Erläuterungen der Vertreter des Amtes für Soziale Dienste beschloss der Beirat Huchting einstimmig, den vorgelegten Mittelverteilungsvorschlag abzulehnen, und forderte die unmittelbare Verbesserung der Situation der offenen Jugendarbeit durch verschiedene Maßnahmen, darunter einen angemessenen Anteil des Jugendhilfeetats für die Offene Jugendarbeit bereitzustellen, jährliche Steigerungen des Budgets für die Offene Jugendarbeit zum Ausgleich von Inflation und Tarifsteigerungen und die bessere tarifliche Bezahlung der Fachkräfte vorzusehen sowie die Honorarsätze zu erhöhen. Weiterhin wurde eine Erhöhung und Verstetigung des Integrationsbudgets gefordert und eine Festbetragsfinanzierung statt einer Fehlbedarfsfinanzierung vorzunehmen sowie mehrjährige Förderverträge festzulegen, um die Planungssicherheit zu verbessern.

Gegen Umverteilung der Mittel

Auch der Abbau von Bürokratie und Verwaltungsaufwand sowie die Einführung von verbindlichen Mindeststandards für die Offene Jugendarbeit, um Vergleichbarkeit herzustellen, enthielt der Forderungskatalog des Beirates, ebenso wie die Abschaffung der Planungsreserve und letztendlich auch einen Abschied von der Praxis, das Budget zulasten anderer Stadtteile umzuverteilen.

Vor Ende der Sitzung wies Ortsamtsleiter Christian Schlesselmann ausdrücklich auf das Holzsammelverbot in Huchting. Holz dürfe weder gesammelt, geschlagen noch irgendwo abgebaut werden, machte Beiratssprecher Falko Bries deutlich und bat weiterhin seine Huchtinger Mitbürgerinnen und Mitbürger, in der Silvesternacht auf das Abbrennen von Böllern und ähnlichem Feuerwerk zu verzichten. Der Silvesterlärm verschrecke nicht nur Kinder und ältere Personen, auch viele Tiere litten unter der Knallerei.

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