Wofür ist eigentlich das Ordnungsamt zuständig? Uwe Papencord, Leiter des Ordnungsamtes Bremen, nutzte die Beiratssitzung des Stadtteilbeirates Huchting, den Mitgliedern die vielfältigen Aufgaben seiner Behörde mit derzeit etwas mehr als 200 Mitarbeitenden vorzustellen und auch mit einigen Missverständnissen aufzuräumen.
Knapp 100 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen seien davon im Außendienst in der Verkehrsüberwachung und im allgemeinen Ordnungsdienst eingesetzt. Pro Jahr sollen jetzt jeweils 20 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zusätzlich ausgebildet werden und den Ordnungsdienst bei seinen Aufgaben unterstützen. Dazu gehören die „allgemeinen Unordnungserscheinungen“, unangeleinte Hunde, Lärmbelästigungen an Badeseen und in Freizeitgebieten sowie um Grillen, wo es nicht erlaubt ist. Aber das Ordnungsamt kümmert sich auch um menschenwürdige Wohnverhältnisse, wie etwa in der Immobilie an der Robinsbalje, der der Energieversorger aufgrund unbezahlt gebliebener Rechnungen die Wasser- und Gasversorgung abgestellt hatte, obwohl die Mieter ihre Abschläge gezahlt hatten, wie der WESER-KURIER berichtete. „Hier sind wir jedoch auf Informationen aus den Stadtteilen angewiesen – leider haben wir erst aus der Zeitung davon erfahren“, sagte Papencord.
Der Ordnungsdienst arbeite inzwischen in einem Zwei-Schicht-Betrieb, erläuterte Papencord. In den Wintermonaten seien seine Mitarbeitenden an sechs Tagen, von Montag bis Sonnabend von 7 bis 22 Uhr unterwegs, in den Sommermonaten gar von 7 bis 24 Uhr. Sollten an Sonntagen Veranstaltungen stattfinden, würden diese jedoch auch abgedeckt. Dem Ordnungsamt sei es daher möglich, den Bremer Süden mit Woltmershausen, Neustadt, Huchting und Kattenturm fast täglich mit zwei Teams zu bestreifen und vor Ort zu sein. Mit den jetzt fertig ausgebildeten 20 neuen Mitarbeitenden könne sogar die Präsenz weiter erhöht werden, versprach Uwe Papencord.
Aufgabenbereiche nicht vermengen
Dabei dürfe man nicht Verkehrsüberwachung und Ordnungsdienst vermengen, bat Uwe Papencord. Der Ordnungsdienst sei dabei für alle Ordnungsstörungen zuständig, die Verkehrsüberwachung kümmere sich um den ruhenden Verkehr – und hier schwerpunktmäßig im viel beparkten Innenstadtbereich. Auch das Thema Vermüllung falle nicht unter die Zuständigkeit des Ordnungsamtes, sondern gehöre in die Zuständigkeit der Bremer Stadtreinigung, klärte Papencord auf.
Damit die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Ordnungsamtes ihr Revier kennen und neuralgische Punkte identifizieren lernen, seien sie definierten Bereichen zugeordnet, erläuterte der Ordnungsamtsleiter weiter. Je mehr Mitarbeitende in Zukunft für den Ordnungsdienst arbeiten würden, umso präsenter würden sie auch für die Bürgerinnen und Bürger werden, war sich der Leiter des Ordnungsamtes sicher.
Beiratsmitglied Martina Seifert (CDU) erkundigte sich nach Einkaufswagen, die vermehrt außerhalb der jeweiligen Supermärkte in Huchting angetroffen würden. Hier sei tatsächlich das Ordnungsamt zuständig, das dann mit dem Eigentümer der Einkaufswagen – dem jeweiligen Supermarkt – Kontakt aufnähme und veranlasse, dass die Einkaufswagen wieder eingesammelt und auf das Areal des Supermarktes zurückgeführt würden. Bürger, die solche „falschparkenden“ Einkaufswagen auffänden, könnten diese unter der E-Mail-Adresse ordnungsdienst@ordnungsamt.bremen.de melden, regte Papencord an. Wilde Müllablagerungen auf öffentlichem Grund, wie etwa Autoreifen oder Kühlschränke auf Parkplätzen, könnten dagegen über die Internetseite https://bremen.mängelmelder.de zur Meldung gebracht werden.