Die Online-Anmeldung für Kitas lässt in Bremen auf sich warten. Nun meldet sich der Bremer IT-Dienstleister Redlink zu Wort, mit dem die Bildungsbehörde für die Umsetzung zusammen gearbeitet hatte. Zuletzt hatte die Behörde die Kooperation beendet und den Auftrag für die Anmelde-Software neu ausgeschrieben. Dabei kam von der Behörde auch Kritik an Redlink. Das Verfahren, bei dem man mit der Firma zusammen gearbeitet hatte, habe sich „als nicht tragfähig erwiesen“, sagte SPD-Bildungssenatorin Claudia Bogedan.
„Wir sind überrascht von der Kritik, weil es in den vergangenen Jahren eine sehr gute Zusammenarbeit mit der Behörde gab, die auch viele Erfolge vorweisen kann, zum Beispiel die zentrale Erhebung der Kita-Beiträge“, sagt Redlink-Geschäftsführer Olav Roth. Redlink entwickelt nach eigenen Angaben seit 20 Jahren Verwaltungssoftware für Kitas bundesweit. Alle Bremer Kitas nutzen laut Roth die Redlink-Software Ki-On, beispielsweise für Beitragsabrechnung und Statistiken.
Angeblich schon zwei Software-Lösungen entwickelt
Roth zufolge hat Redlink bereits zwei Software-Lösungen für die Anmeldung erarbeitet: Zunächst habe die Firma drei Jahre lang auf eigene Initiative und Rechnung eine Anmelde-Software entwickelt. Diese erste Software sei nicht im Auftrag der Behörde erstellt worden, man habe sie den Kita-Trägern anbieten wollen. „Die erste Software haben wir der Senatorin im Sommer 2018 in einer Präsentation vorgestellt“, sagt Roth.
Danach habe Redlink einen Auftrag für die Anmeldung von der Behörde bekommen. Dieser umfasste laut Roth zusätzliche Anforderungen an die Software. Eltern sollten ihr Kind darüber nicht nur anmelden, sondern zum Beispiel auch die Betreuungsdauer ändern oder ihre Einkommensdaten für die Beitragsberechnung eingeben können. Deshalb habe Redlink eine zweite Software entwickelt. „Unsere erste Software wurde von der Behörde nie getestet, auch unsere zweite Lösung, die zuletzt etwa halb fertig war, wurde nicht praktisch ausprobiert“, so Roth. „Wir haben keine Rückmeldung bekommen, weshalb man mit unserer Lösung unzufrieden war.“ Die Zusammenarbeit zwischen Redlink und der Behörde war offenbar nicht vertraglich geregelt: Redlink habe der Behörde Verträge vorgelegt, diese seien aber nicht unterzeichnet worden, sagt Roth auf Nachfrage.