Freie Fahrt für Freiwillige – das war das Motto einer Demonstration von gut 30 Jugendlichen, die am Mittwochabend von der Glocke in Richtung Ansgarikirchhof gezogen sind. Zum Tag des Ehrenamtes wollten sie auf ihre Arbeit aufmerksam machen: Die jungen Erwachsenen sind alle in sozialen und kulturellen Einrichtungen, im Bundesfreiwilligendienst, im Freiwilligen Sozialen oder auch im Ökologischen Jahr in Bremen tätig und bekommen dafür von ihren Arbeitgebern eine Aufwandsentschädigung. Die Forderung der Demonstranten: öffentliche Anerkennung, indem sie – analog zum Semesterticket für Studierende – von der Stadt ein Monatsticket für den öffentlichen Nahverkehr finanziert bekommen.
Die Bürgerschaft hat auf Initiative der Grünen bereits einen Antrag beschlossen, der ein vergünstigtes Freiwilligen-Ticket vorsieht. Verschiedene Modelle, die den Tarif vergünstigen könnten, sind zuletzt in einer Anhörung vorgestellt worden – ein komplett kostenfreies Ticket ist nach Angaben der Grünen wegen des Zuschussbedarfs aber nur schwer realisierbar. Die Grünen, das geht aus einer Mitteilung hervor, setzen sich daher in einem ersten Schritt für ein 365-Euro-Jahresticket für Schüler, Azubis und Freiwillige ein. „Noch genauer zu prüfen ist, ob sogar eine Absenkung auf 275 Euro und damit auf das Preisniveau des Semestertickets möglich ist“, sagte Ralph Saxe, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen.