Die Gesundheitsbehörde prüft ein Konzept, wonach bereits ab dem Wintersemester 2020 an der Jacobs University in Bremen-Nord ein Medizinstudiengang mit 40 Plätzen pro Studiensemester starten könnte. „Das Konzept liegt der Behörde vor, es muss aber noch bewertet werden“, sagt die Sprecherin von Gesundheits- und Wissenschaftssenatorin Eva Quante-Brandt (SPD) dem WESER-KURIER auf Nachfrage.
Auch der Klinikverbund Gesundheit Nord (Geno) soll in die Pläne involviert sein. Radio Bremen hatte zuerst darüber berichtet und Kosten von 18 Millionen Euro pro Jahr genannt. Von 480 Studierenden am Ende der Aufbauphase sei die Rede, Unterrichtssprache soll Deutsch und nicht wie bisher Englisch an der Jacobs-Uni sein. Die Idee, ein Medizinstudium in Bremen anzubieten, wird bereits länger und von unterschiedlichen Akteuren diskutiert. So hatte etwa die CDU zuletzt einen Medizinstudiengang an der Universität Bremen gefordert.
Auch die Kassenärztliche Vereinigung Bremen hatte dies ins Spiel gebracht, um in Zeiten des Ärztemangels Nachwuchs-Mediziner für Bremen auszubilden. Im Januar hatte sich auch die Senatorin für die Ausbildung von Ärzten in Bremen ausgesprochen. Ob die Pläne realisierbar sind, hängt aber vor allem auch an den Finanzen. Ein Vollstudium, wie es die CDU in Bremen forderte, kostet laut Fachleuten pro Kopf rund 100.000 Euro. Vor diesem Hintergrund hatte sich Quante-Brandt damals dafür ausgesprochen, eine mögliche Ausbildung von Medizinern in Bremen auf die klinische Phase, die Ausbildung im Krankenhaus, zu beschränken.
Ende September hatte sich die Bürgerschaft mit breiter Mehrheit dafür ausgesprochen, dass Wissenschafts- und Gesundheitspolitiker des Parlaments in einer gemeinsamen Sitzung die Möglichkeiten einer Medizinerausbildung in Bremen ausloten. Ausgangspunkt war ein Antrag der CDU, eine Machbarkeitsstudie zur Errichtung einer Fakultät in Auftrag zu geben.