Über die Grundgesetzänderung, mit der eigentlich der sogenannte Digitalpakt in den Bundesländern vorangebracht werden soll, sind sich Bund und Länder bisher nicht einig geworden. Allerdings hält Bildungssenatorin Claudia Bogedan (SPD) weiter an den Vorbereitungen auf die geplanten Bundesinvestitionen für die Digitalisierung fest: Laut einem aktuellen Bericht, der am Mittwoch in der Bildungsdeputation diskutiert wird, sollen noch im Frühjahr Medienentwicklungspläne für Bremen, Bremerhaven und das Land Bremen vorgelegt werden. Darin beschreibt das Bildungsressort einen Fünf-Jahres-Plan für die digitale Umrüstung der Schulen.
Der Digitalpakt werde wesentlich dazu beitragen, die digitale Bildung an den Schulen auszubauen, heißt es in dem Bericht. Deswegen arbeitet die Bildungsbehörde weiterhin an Konzepten für dessen schnelle Umsetzung: Dabei soll es nicht nur um den Ausbau der Schulen in Bezug auf Computer oder die Anbindung der Klassenzimmer an schnelles Internet, sondern auch um die Vorbereitung der Schüler auf eine kritische Mediennutzung, frühe Orientierungen für die Arbeitswelt der Zukunft und individuelles Lernen im Unterricht gehen.
Für Bremen sind dafür laut Bildungsressort drei Teilprojekte vorgesehen: Medienentwicklungspläne, mit der die Ausstattungen der Schulen überprüft und ausgebaut werden sollen, Veränderungen in den Lehrplänen und Weiterbildungen für die Lehrkräfte. Die Medienentwicklungspläne sind in Bremen laut des Berichts des Bildungsressorts bereits weit fortgeschritten. Die Bestandsaufnahmen und Bedarfsanalysen an den Schulen seien abgeschlossen, eine erste Kostenkalkulation soll als Entwurf vorliegen.
Am Ende soll es jeweils für Bremen und Bremerhaven sowie für das Land Bremen entsprechende Strategien geben, in denen die Ausstattung der Schulen, beispielsweise die Endgeräte oder die Systemsoftwares, sowie deren Finanzierung genau ausgelegt werden. Die Deputation soll die entsprechenden Pläne im Frühjahr bekommen. Auch die Überarbeitung der Lehrpläne hat bereits begonnen.
Pilotprojekt an der Oberschule Habenhausen
Konkret soll es darum gehen, „digitale Kompetenzen in die Bildungspläne der Unterrichtsfächer“ zu integrieren. Dafür werde an der Oberschule Habenhausen in einem Pilotprojekt ein sogenanntes dynamisches Curriculum entwickelt. Dafür wird auch die interaktive Lernplattform „its learning“ benutzt. Hat dieses Projekt Erfolg, soll der neue dynamische Lehrplan ab dem Schuljahr 2019/20 umgesetzt werden.
Zuletzt sollen die Lehrkräfte auf die entsprechenden neuen Anforderungen vorbereitet werden: Für Lehrer sollen Aus- und Fortbildungen für digitalen Unterricht entwickelt werden, damit sie sogenannte Medienexperten werden. Das sei der „zentrale bildungspolitische Kraftakt der kommenden Jahre“, heißt es in dem Bericht. Ein entsprechendes Konzept werde aktuell entwickelt.