- Wie kommen die Menschen während der Sperrung auf das rechte Weserufer?
- Was empfehlen die Verkehrsbetriebe den Kunden im Bremer Süden?
- Welche Sorgen kommen aus der Stadtteilpolitik?
Die bevorstehende Vollsperrung der Bürgermeister-Smidt-Brücke von November bis mindestens Ende Februar 2025 bereitet der Lokalpolitik in der Neustadt Sorgen. Wie können die erwarteten Einschränkungen für die Stadtteilbewohner so gering wie möglich gehalten werden?
Wie kommen die Menschen während der Sperrung auf das rechte Weserufer?
Um jegliche Gefährdung von Verkehrsteilnehmern während der Reparaturarbeiten auszuschließen, ist die Bürgermeister-Smidt-Brücke ab 4. November auch für den Rad- und Fußverkehr gesperrt. Dieser wird offiziell über die benachbarte Stephani- sowie die Wilhelm-Kaisen-Brücke umgeleitet.
Autofahrer müssen sich ebenfalls eine Alternativroute über diese beiden Brücken suchen – oder den Bereich gleich großräumig umfahren. Die städtischen Buslinien 26 und 27 werden gekappt und fahren während der Brückensperrung links der Weser als Linien 46 und 47 nur noch bis zur Haltestelle Pappelstraße. Zusätzlich wird eine neue Buslinie 45 zwischen Huckelriede, Weserwehr und Sebaldsbrück über die Erdbeerbrücke genannte Karl-Carstens-Brücke eingerichtet.
Auch eine neue Straßenbahnlinie entsteht, weil die Linie 8 zwischenzeitlich nicht mehr über die Weser fährt. Im Bremer Süden pendelt sie dann als Linie 14 über den Leibnizplatz zwischen Arsten und Huchting. Die Linien 4 und 6 fahren ihre übliche Strecke über die Wilhelm-Kaisen-Brücke – allerdings zu den Stoßzeiten morgens und abends nur noch im 7,5-Minuten-Takt. Dadurch kann die Linie 1 im verringerten 10-Minuten-Takt über die Wilhelm-Kaisen-Brücke umgeleitet werden. Denn auch dieses Bauwerk ist nicht mehr so belastbar und darf daher nur noch eingeschränkt durch Laster und Straßenbahnen genutzt werden.
Was empfehlen die Verkehrsbetriebe den Kunden im Bremer Süden?
"Uns war es wichtig, allen Menschen, die üblicherweise den Bus zum rechten Weserufer nutzen, Umstiegsmöglichkeiten in die Straßenbahnlinien 1, 6 und 4 zu ermöglichen", sagt Andreas Holling von der BSAG. Dies sei an den Haltestellen Huckelriede, Gastfeldstraße und Pappelstraße möglich. Ein Heranfahren der Busse bis an die Wilhelm-Kaisen-Brücke, damit die Passagiere in die Innenstadt laufen können, sei keine Option. "Die Busse können sich nicht einfach in Luft auflösen und sie kommen da nicht mehr so gut weg", begründet Holling.
Für Menschen, die aus dem südlichen Umland mit Regionalbussen nach Bremen fahren, empfehlen die Verkehrsbetriebe einen Umstieg in die Straßenbahn an der Haltestelle Gastfeldstraße. Die von Brinkum kommenden Regionalbuslinien 101, 102, 120, 226 und N12 enden während des Berufsverkehrs an der Westerstraße. Zu anderen Zeiten fahren sie ab dort über die Stephanibrücke zum Hauptbahnhof. Die Regionalbuslinien 121 und 750 werden ab Arsten über die Karl-Carstens-Brücke und Klinikum Mitte zum Hauptbahnhof umgeleitet.
Welche Sorgen kommen aus der Stadtteilpolitik?
Besonders die Umwege, die auf Fußgänger und Radfahrer zukommen, haben am Donnerstagabend den Mobilitätsausschuss des Neustädter Beirates beschäftigt. "Die Wilhelm-Kaisen-Brücke ist ohnehin schon hoch belastet, die Konflikte zwischen Fuß- und Radverkehr könnten dort während der Brückensperrung durch die zusätzlichen Menschen noch zunehmen", befürchtete Ausschusssprecher Christian Kok (Linke). Ein bereits länger bekanntes Problem, das der Beirat ohnehin schon auf seiner Agenda habe.
Die Sorge vor längeren Staus und dementsprechend schlechterer Luft im Stadtteil konnte Rick Graue, Leiter des Amtes für Straßen und Verkehr, den Neustädtern nicht nehmen. "Wir werden aber die Ampelschaltungen entlang der Knotenpunkte Westerstraße und Langemarckstraße für einen verbesserten Verkehrsfluss anpassen", kündigte er an. Der umgeleitete Busverkehr bekomme auf seinen Strecken ebenfalls "die optimale Ampelschaltung", kündigte Graue an.