Die Breminale erstreckt sich neuerdings auf beide Weserseiten. Abseits des Trubels, der vielen Bühnen und der Menschenansammlungen befinden sich Teile des Programms der ehemaligen Flut-Zeltbühne. Das Lichtluftbad ist mit der Fähre erreichbar. Zum ersten Mal bietet es eine Ergänzung zur Breminale am Osterdeich. Zum ersten Mal müssen Festivalgänger fünf Euro Eintritt zahlen, um Konzerte der Breminale zu besuchen. Kommt es an? Und was können Besucherinnen und Besucher dort erleben?
"Das ist unsere kleine Oase hier", sagt Kira Sackmann vom Kulturzentrum Lagerhaus. Und tatsächlich erreicht man mit der Fähre innerhalb kürzester Zeit das andere Weserufer und befindet sich abseits des Trubels. Der Bass schallt noch vom Osterdeich rüber, doch schon einige Meter abseits des Ufers wird es ruhiger. Das Lichtluftbad erreicht man über ein Gebäude, das aussieht wie ein altes Vereinshaus. Dahinter befindet sich ein riesiges Gelände ausgestattet mit Bierbänken und Stehtischen. An den Zelten hängen Lichterketten. Inmitten der angedachten Tanzfläche steht eine Bühne in Form einer Halbmuschel.
Alternative zum Trubel
Mit den Wassergeräuschen aus dem Springbrunnen inmitten des Grundstücks könnte man sich tatsächlich fühlen wie in einer Oase. Wie viele Menschen die kleine Oase tatsächlich anzieht, konnten die Betreiberinnen und Betreiber nicht absehen. Zum ersten Mal erweitert die Breminale ihr Gelände. Erforderlich wurde das, weil Fördermittel vom Bund wegfielen. Am Freitag, kurz vor dem Beginn, war Sackmann aufgeregt. "Wir mussten in kurzer Zeit dieses Fest organisieren", sagt sie. "Bis zum Ende war offen, ob wir die Fläche füllen können." Gleichzeitig dürften 1000 Menschen auf dem Gelände sein.
Zu Beginn habe sich das Viertelfinale der Europameisterschaft bemerkbar gemacht. Zum Ende kamen mehr Festivalgänger. "Es waren knapp 800 Menschen über den Tag verteilt", sagt sie. "Die Musik, das Programm, hat überzeugt." Durch Zufall sei keiner vorbeigekommen.
Die Flut im Lichtflutbad biete nach Angaben von Sackmann eine Alternative zum "Wochenend-Breminale-Publikum". Die Bands machen Musik von Synthpop, Punk bis hin zu Elektro-Pop. Daneben bringe auch der Ort etwas mit sich. "Hier ist es schön und ausgelassen", sagt sie. Perspektivisch wünsche sich das Team jedoch, wieder zurückzuziehen. "Denn reich werden wir durch dieses Jahr nicht", sagt sie.
Was sagen die Gäste?
Jan Strauß komme am Sonnabend zum ersten Mal auf diese Seite der Breminale. Warum? "Aus reiner Neugierde", sagt er. "Ich habe das Lichtluftbad vor einigen Jahren mit aufgebaut und wollte schauen, wie die Breminale hier drüben funktioniert." Ruth Degenhardt dagegen komme wegen der Musik. "Ich will mir die Elsen anhören", sagt sie. Auch die Location finde sie toll. "Es ist immer wieder ein Fest hier zu sein. Dafür zahle ich auch gerne fünf Euro", sagt sie. Immerhin gebe es auch ein Fährticket dazu. "Das ist schon völlig in Ordnung."
Auch Klaus Eggert komme wegen der Musik. Den Ortswechsel finde er "ganz gut". "Ich habe vollstes Verständnis, dass sich die Breminale weiterentwickeln musste", sagt er. "Nur das Riesenrad hätten sie sich sparen können."
Programmpunkte am Sonntag
Sackmann vom Lagerhaus sei es wichtig, zu erwähnen, dass sie keine Konkurrenz zur Breminale darstellen. "Wir sind eine Erweiterung des Festivals", sagt sie. Morgen gebe es beispielsweise auch Programmpunkte für die Kleinen. Zum Ausklang könne man in die Waldsauna gehen.
Daneben konnten das Team der Flut in Kooperation mit der Friese, auch Punkte auf der anderen Weserseite unterbringen. "Morgen haben wir unseren traditionellen Slot 'Newcomer on Stage' auf der Schleuse", sagt sie. "Wir sind also nicht ganz weg."
- Alle Infos rund um die Breminale gibt es unter www.weser-kurier.de/thema/breminale