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Beirat Oberneuland Zufahrt zur Baustelle gefunden

Schon seit Längerem sollte das Grundstück zwischen Rockwinkeler Heerstraße und Oberneulander Landstraße bebaut werden. Das Problem war jedoch bislang die Zuwegung. Doch dafür gibt es nun eine Lösung.
26.01.2022, 16:08 Uhr
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Von Maren Brandstätter

Es tut sich etwas im Jürgenspark. Was genau, das wollten in jüngster Zeit mehrere Bürger im Ortsamt Oberneuland in Erfahrung bringen. Der Beirat hatte das Thema deshalb am vergangenen Dienstag auf seine Tagesordnung gesetzt und sich den aktuellen Stand der Planungen für das Areal erläutern lassen.

Das besagte Grundstück liegt zwischen der Rockwinkeler Heerstraße und der Oberneulander Landstraße und südlich der Straße Im Holze. Es habe in der Vergangenheit mehrere Ansätze gegeben, das Gebiet zu bebauen, berichtete Lars Lemke vom beauftragten Planungsbüro. Am Ende seien aber alle Versuche an der fehlenden Zuwegung zum Gelände gescheitert. Denn die würde jeweils über Privatgelände verlaufen, deren Eigentümer aber kein Interesse an einem Verkauf gezeigt hätten.

Zuwegung über das Grundstück eines abgerissenes Hauses

Nun habe sich eine andere Option ergeben, das Grundstück zu erschließen: Ein leerstehendes Haus in der Straße Im Holze sei abgerissen worden, um die Zuwegung über das Grundstück zum Jürgenspark zu ermöglichen.

Aktuell befinden sich die Planungen des Investors noch im Frühstadium, betonte Lemke. In Abstimmung mit der Behörde werde man im nächsten Schritt ins Planverfahren einsteigen. Zwar bestehe für die Gesamtfläche des Jürgensparks ein Bebauungsplan, beim betreffenden Erschließungsgebiet handele es sich aber nur um ein Teilstück, für das nun ein neuer B-Plan aufgestellt werden soll. Die Idee sei, auf dem 3,5 Hektar großen Areal acht Einfamilienhäuser zu errichten. Die meisten von ihnen sollen im westlichen Bereich des Grundstücks stehen.

19 Bäume müssen gefällt werden, Nachpflanzungen sind eingeplant

Ein Großteil der Gutachten, die für die weiteren Planungen benötigt werden, liegt laut Lemke bereits vor. Schon vor mehreren Jahren seien beispielsweise die alten Baumbestände geprüft und sämtliche Exemplare kartiert worden. Damals sei in einigen Bäumen auf dem Grundstück der unter Schutz stehende Eremit entdeckt worden. Ob der Käfer auch aktuell noch im Jürgensholz vorkomme, müsse im nächsten Schritt überprüft werden. Nach aktuellem Kenntnisstand müssten 19 der mehr als 200 Bäume für das Bauvorhaben gefällt werden, für die entsprechende Nachpflanzungen eingeplant würden.

Beiratssprecherin Tamina Kreyenhop (CDU) erklärte, sie sei angenehm überrascht, dass es sich bei dem geplanten Vorhaben um Einfamilienhausbebauung handele. Eine Zuwegung über die Straße Im Holze sehe sie allerdings bezüglich des dortigen alten Baumbestands und des zu erwartenden Baustellenverkehrs kritisch.

Während der Bauzeit sei nicht mit übermäßig großen Baufahrzeugen zu rechnen

Lemke erklärte, dass angesichts der geplanten Einfamilienhäuser keine übermäßig großen Baufahrzeuge zu erwarten seien. Auf Kreyenhops Nachfrage, ob tatsächlich keine alternative Zufahrtsmöglichkeit bestehe, berichtete Lemke, dass eine Zuwegung weder über die Rockwinkeler Heerstraße, noch über die Oberneulander Landstraße infrage komme. Ebenso wie die dafür infrage kommenden Flächen an der Rockwinkeler Heerstraße sei auch der Barlachweg, der von der Oberneulander Landstraße zum Jürgenspark abzweige, in Privatbesitz.

Auf Nachfrage von Uwe Bornkeßel (FDP), ob das Parkareal perspektivisch auch für die öffentliche Nutzung geplant sei, erfuhr der Beirat, dass es sich ausschließlich um Privatgrundstücke handele. Kreyenhop betonte in diesem Zusammenhang, dass sie es begrüßen würde, wenn die Ansicht der Zufahrt in der Straße Im Holze ansprechend gestaltet werden würde. Sebastian Latal, Mitinhaber der Investorengesellschaft, sicherte dem Beirat eine angemessene Optik zu. Entlang der Zufahrt ist laut Lemke zudem eine Heckeneinfriedung als Sichtschutz für die Nachbarn angedacht.

Plangebiet gehört laut Gutachten zu den pra?genden alten Parkanlagen Oberneulands

Laut eines Gutachtens zur ökologischen Bestandsaufnahme geho?rt das Plangebiet im Ju?rgenspark „zu den pra?genden alten Parkanlagen Oberneulands“, die ab dem spa?ten Mittelalter entstanden sind. Charakteristisch seien hier insbesondere die Eichenbestände, die als a?lteste Bremens gelten. Die Parkanlage sei auf den um 1803 errichteten Hof Bartels zuru?ckzufu?hren, auf dessen Grundstu?ck ab 1820 unter dem Namen „Ju?rgens Holz“ eine Gaststa?tte betrieben worden sei. Bauernhaus und Gaststa?tte seien in den 1970er-Jahren abgerissen worden.

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