Die Oberschule Rockwinkel wird in der neuen Schulstandortplanung als fünfzügige Schule aufgeführt – das begrüßt der Oberneulander Beirat in seiner Stellungnahme ausdrücklich. Allerdings sei es vor diesem Hintergrund nun auch dringend an der Zeit, den Ausbau der OS Rockwinkel zur teilgebundenen Ganztagsschule auf den Weg zu bringen, betont er. Zum einen sei es wichtig, die räumlichen Kapazitäten für die Fünfzügigkeit zu schaffen, und zum anderen sei eine inklusive Beschulung an der Oberschule im Verbund mit der Grundschule Oberneuland nur dann sinnvoll, wenn die Schüler aus einer Ganztagsgrundschule auch in eine Oberschule mit Ganztag wechseln könnten.
Die Kapazitäten der Grundschule Oberneuland sieht der Beirat trotz des geplanten Ausbaus kritisch. Bereits in diesem Jahr sei die Grundschule vierzügig und ausgelastet, obwohl viele Kinder Schulen außerhalb des Stadtteils zugeordnet seien. So würden etwa Kinder aus dem Büropark und dem Nedderland der Grundschule Paul-Singer-Straße in der Vahr zugewiesen und Kinder nördlich des Gustav-Brandes-Wegs zur Marie-Curie- oder Philipp-Reis-Grundschule in Horn-Lehe geschickt. Doch auch diese Schulen hätten ihre Kapazitätsgrenzen bereits erreicht. An der Paul-Singer-Schule gelte inzwischen nicht einmal mehr die Geschwisterregelung als Härtefall.
Mehr Schüler als prognostiziert
Auch perspektivisch zeichnet sich aus Sicht des Beirats keine Entspannung bei den Belegungszahlen in Oberneulands Grundschule ab, da die vorlegten sinkenden Prognosezahlen nicht der Realität im Stadtteil entsprechen würden, heißt es in der Stellungnahme. Die Bebauung des Mühlenfeldes mit familienfreundlichen Wohneinheiten sowie die vielen kleinen Baugebiete und Lückenbebauungen im Stadtteil böten ein großes Potenzial für Zuzüge junger Familien. Zudem sei das Wohn- und Baugebiet Büropark I noch nicht endgültig abgeschlossen und auch die im angrenzenden Gebiet als Büropark II ausgewiesene Fläche gelte nach wie vor als Prüffläche für Wohnbebauung.
Die hohe Nachfrage und Auslastung in den Kitas des Stadtteils lässt nach Ansicht des Beirats ebenfalls einen hohen Bedarf an Grundschulplätzen in Oberneuland erwarten. Eine Kita sei unlängst in Betrieb gegangen, eine weitere stehe kurz vor dem Bau, eine Kita-Erweiterung sei in Planung und eine weitere Einrichtung befindet sich aktuell in der Phase der Vorplanung, beschreiben die Ortspolitiker die Situation im Stadtteil. Der Beirat sehe daher eine akute Gefahr, dass die staatlichen Regelschulen – vor allem die Grundschule – in Oberneuland, derart überlaufen sein werden, dass die Schüler Oberneulands künftig nicht mehr unterzubringen sind. Eine wohnortnahe Beschulung sei somit in Oberneuland zukünftig nicht mehr gewährleistet.
Der Beirat fordert angesichts der von ihm befürchteten Unterversorgung die umgehende Prüfung einer Dependance der Grundschule Oberneuland – vornehmlich auf freien Flächen im Büropark Oberneuland –, um allen Familien in Zukunft eine wohnortnahe Beschulung ihrer Kinder ermöglichen zu können.