Der Oberneulander Jugendbeirat hat seit seiner Gründung 2013 diverse Projekte auf den Weg gebracht. Da das Gremium zwischenzeitig aber auch immer wieder mit inhaltlichen und personellen Durststrecken zu kämpfen hatte, soll die Jugendbeteiligung im Stadtteil jetzt neu strukturiert werden. Unterstützt werden die Jugendlichen dabei gleich von zwei neuen Ansprechpartnern: Marc Liedtke, der seit April als kommunaler Sachbearbeiter mit Schwerpunkt Jugendbeteiligung im Oberneulander Ortsamt angestellt ist, und Sandra Grohnert, die als Nachfolgerin von Heike Blanck in der Senatskanzlei als Fachberaterin für Jugendbeteiligung in den Stadtteilen zuständig ist. Die zentrale Frage sei, wie sich Jugendliche am besten motivieren lassen, sich für ihre Belange im Stadtteil einzusetzen, berichtete Grohnert jetzt im Sozialausschuss des Oberneulander Beirats. Einen Ansatz dafür biete unter anderem die Internet-Lernplattform Its Learning. Hier sei es möglich, Kurse zu unterschiedlichsten Themenfeldern einzurichten, erklärte sie. Diese Möglichkeit habe die Senatskanzlei nun genutzt, um an einigen Bremer Schulen den Kurs „Jugendbeteiligung im Stadtteil“ als Modellversuch ins Leben zu rufen.
Zu den ersten Schulen, an denen dieser Kurs eingerichtet wurde, zählt die Oberschule Rockwinkel. „In der kommenden Woche wollen wir starten“, berichtete Grohnert. Anders als bei einem Jugendbeirat müssten die Jugendlichen hier nicht selbst aktiv werden, um sich für eine Mitarbeit anzumelden – das erledigten die Lehrer für sie. „Alle Schüler werden von ihren Lehrern in dem Kurs eingetragen und können dann selbst entscheiden, ob sie sich in irgendeiner Weise einbringen wollen oder nicht“, erklärte Grohnert. Vorrangig gehe es dabei darum, Ideen für die jeweiligen Stadtteile zu sammeln, auszuwerten und sich Gedanken über deren Umsetzbarkeit zu machen.
Neues Beitrittsverfahren zum Jugendbeirat
Der Oberneulander Jugendbeirat besteht derzeit laut des Vorsitzenden Tjark Berg noch aus drei aktiven Mitgliedern. Die seien aktuell dabei, ihre Satzung zu überarbeiten. Insbesondere gehe es dabei um ein neues Beitrittsverfahren, denn das habe sich in der Vergangenheit als wenig praxistauglich herausgestellt, berichtete Ortsamtsmitarbeiter Marc Liedtke. Bislang war der Jugendbeirat so verfahren, die Oberneulander Schulen, das Jugendzentrum und die Kirchengemeinde zu bitten, je zwei Jugendliche für das Gremium zu entsenden. Künftig wolle man – wie es auch in anderen Jugendbeiräten praktiziert werde – eine Wahl durchführen, sagte Berg. Zu diesem Zweck werde zunächst über das Einwohnermeldeamt ermittelt, wer in den vom Jugendbeirat festgelegten Altersrahmen falle, um die potenziellen Kandidaten dann gezielt anschreiben zu können. Aktuell sei die Hoffnung, alle Vorbereitungen bis zum Herbst abgeschlossen zu haben, um dann den neuen Jugendbeirat wählen zu können, sagte Liedtke.
Aus dem Sozialausschuss kam fraktionsübergreifende Zustimmung für diese Pläne. Auf Nachfrage von Ausschusssprecherin Tamina Kreyenhop (CDU), ob der Jugendbeirat sich künftig um das vom Beirat befürwortete Projekt „Wakeboard-Anlage am Achterdieksee“ kümmern wolle, erklärte Berg allerdings, dass angesichts der dünnen Personaldecke derzeit lediglich vorstellbar sei, hier unterstützend, aber nicht federführend aktiv zu werden.