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Oberneulander Landstraße Behörde sieht keinen akuten Handlungsbedarf

Aufgrund ihres schlechten Zustands stehe die Oberneulander Landstraße zwar unter Beobachtung, akuten Handlungsbedarf sieht das Amt für Straßen und Verkehr aber nicht. Die Oberneulander sehen das anders.
21.10.2022, 06:00 Uhr
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Von Maren Brandstätter

Anders als der Oberneulander Beirat sieht das Amt für Straßen und Verkehr (ASV) aktuell keinen akuten Handlungsbedarf an der Oberneulander Landstraße. Das gilt sowohl für das vom Beirat geforderte Tempo 30 auf der gesamten Straße, als auch für die Aufnahme der Straße in die Priorisierungsliste für Ausbau und Sanierung. Allerdings gehört die Oberneulander Landstraße laut ASV zu einer Reihe von Bremer Straßen, die aufgrund ihres Zustandes oder Verkehrsaufkommen unter besonderer Beobachtung stehen. Der Hauptfokus der Fachabteilung Straßenerhaltung liege dabei auf der Verkehrssicherheit – und die werde durch die Beseitigung von auftretenden Schäden kontinuierlich erhalten, so auch bei der Oberneulander Landstraße. Eine Reduzierung auf Tempo 30 sei dort deshalb nicht erforderlich, erklärt ASV-Sprecherin Andrea Voth auf Nachfrage des STADTTEIL-KURIER.

edauerlicherweise erlaubten die momentane Haushaltslage und die gestiegenen Baukosten keine größere Sanierung der Oberneulander Landstraße, wobei noch hinzukomme, dass in der Straße eine „komplexe Gesamtsituation“ vorliege. Woraus sich diese Komplexität konkret ergibt, erläutert sie nicht. Eine Möglichkeit, um die Probleme zu beheben, sei beispielsweise eine Umgestaltung der Straße, so Voth. Die müsse allerdings konzeptionell angegangen werden, was bedeute, dass sich zunächst die entsprechenden Gremien mit dem Thema befassen müssten.

Problem besteht seit zehn Jahren

Aus Sicht von Simon Zeimke (CDU) reichen die bisherigen Instandhaltungsmaßnahmen in der Oberneulander Landstraße keineswegs aus, da es dort nach wie vor abgesenkte Gullydeckel und immer wieder neue Schlaglöcher gebe – und kaum Nebenanlagen. „Die Erhaltungsmaßnahmen führen kurzfristig zu kleinen Verbesserungen auf einzelnen Abschnitten“, sagt der Oberneulander Verkehrsausschusssprecher. „Langfristig ist damit aber niemandem geholfen.“ Die Diskussion zum Zustand der Straße feiere bald ihr zehnjähriges Bestehen, da der im Stadtteil bereits seit der Zukunftswerkstatt 2013 Thema sei. „Die Probleme werden aber immer größer“, kritisiert Zeimke. 

Bei seiner Forderung nach Tempo 30 gehe es dem Beirat nicht einzig um den Autoverkehr, betont er außerdem. „Es geht um das Gesamtkonstrukt aus Fußgängern, Fahrradfahrern, Bussen, Autos und Lastwagen.“ Da die Nebenanlagen der Oberneulander Landstraße wenig bis gar nicht ausgebaut seien, müssten Fahrradfahrer dort auf der Straße fahren. „Daraus ergibt sich aus meiner Sicht die Notwendigkeit, für die allgemeine Verkehrssicherheit Tempo 30 auf der Oberneulander Landstraße einzuführen“, sagt er. 

Teil der Flächen in Privatbesitz

Der Ausbau der Nebenanlagen der Oberneulander Landstraße gestaltet sich unter anderem deshalb schwierig, weil sich ein Teil der besagten Flächen in Privatbesitz befinden. Einige Abschnitte hat die Stadt – die hier das Vorkaufsrecht hat – inzwischen zurück erworben. „Wir würden uns schon freuen, wenn nur die Abschnitte ausgebaut werden, die der Stadt schon gehören, wobei uns der Bereich zwischen der Von-Line-Straße und dem Ökumenischen Gymnasium besonders wichtig wäre“, erklärt Beiratssprecherin Tamina Kreyenhop (CDU). 

Ortsamtsleiter Matthias Kook wartet seit Sommer vergangenen Jahres darauf, dass die Behörde mit ihm in Kontakt tritt. So lange ist es her, dass er die beiden Beiratsbeschlüsse zur Sanierung und zu Tempo 30 verschickt hat. Auch auf seine Nachfragen hin habe sich bis heute niemand bei ihm gemeldet – dabei betrage die Frist für einer behördlichen Stellungnahme laut Ortsgesetz sechs Wochen. „Die Bürgerbeschwerden zum Zustand der Oberneulander Landstraße häufen sich im Ortsamt“, sagt Kook. Seine Aufgabe sei es in solchen Fällen, den Bürgern die Situation zu erklären, „aber das kann ich nicht, wenn ich keine Stellungnahme der Behörde bekomme“. Seine Erwartung ist, dass dies nun umgehend nachgeholt werde. Andernfalls riskiere man eine zunehmende Politikverdrossenheit bei den Bürgern.

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