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Verkehrsausschuss Oberneuland Überholen verboten

Zu viel Durchgangsverkehr in der Straße Im Holze, der Dauerbrenner Oberneulander Landstraße und neue Querungshilfen – der Oberneulander Verkehrsausschuss hatte bei seiner jüngsten Sitzung viel zu tun.
04.12.2022, 06:00 Uhr
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Von Maren Brandstätter

Der Durchgangsverkehr nimmt zu – und mit ihm das Tempo in der Anliegerstraße Im Holze. Beides hatten Anwohner bereits im Oktober beklagt und den Beirat Oberneuland gebeten, sich der Angelegenheit anzunehmen. Nicht zuletzt, weil die Straße von vielen Kinder als Schulweg genutzt werde.

Ein Anruf von Ortsamtsleiter Matthias Kook beim Amt für Straßen und Verkehr (ASV) hat jetzt ergeben, dass man in der Behörde keine Möglichkeit sieht, das Tempo der Autos durch Baumaßnahmen zu drosseln. Der Beirat hatte im Oktober unter anderem über Bodenschwellen auf der Fahrbahn nachgedacht, was laut ASV allerdings nicht möglich ist, da diese Schwellen in Bremen aus versicherungsrechtlichen Gründen grundsätzlich nicht mehr verbaut würden, berichtete Kook jetzt gegenüber dem Beiratsausschuss für Verkehr. Auch die Überlegung des Beirats, sogenannte Verkehrsnasen zu installieren, scheide aufgrund des historischen Pflasters und der empfindlichen Baumwurzeln unter der Straße als Lösung aus.

Sicherheitsabstand von 1,50 Metern

Doch nicht nur der Untergrund der Straße wäre problematisch für eine Straßenverengung, sondern auch die Breite der Fahrbahn, hieß es aus dem ASV weiter. Die würde beim Einsatz von Verkehrsnasen nicht mehr ausreichen. Doch eben in dieser geringen Fahrbahnbreite liege die Chance für eine andere Maßnahme zur Verkehrsberuhigung: ein Hinweisschild, dass Radfahrer nur mit einem Sicherheitsabstand von mindestens 1,50 Metern überholt werden dürfen. So steht es seit 2020 in der Straßenverkehrsordnung. „Dieses Gesetz ist vielen Verkehrsteilnehmern aber immer noch nicht bekannt“, so Kook.

Da die Straße für diesen Sicherheitsabstand nicht breit genug sei, dürften Autos und Laster Fahrradfahrern Im Holze nicht überholen. Eine entsprechende Beschilderung könnte somit dazu führen, dass die Straße für Auswärtige als Abkürzung bald an Reiz verlieren würde. Der Ausschuss verständigte sich darauf, ein Treffen mit Behördenvertretern vor Ort zu vereinbaren, um die Situation gemeinsam in Augenschein zu nehmen.

Bewertung der Oberneulander Landstraße

Die wiederholten Forderungen des Beirats, die Oberneulander Landstraße zu sanieren, werden von der Verkehrsbehörde regelmäßig mit dem Hinweis beantwortet, die Straße erfülle die Kriterien, um als verkehrssicher zu gelten. Der Verkehrsausschuss hat sich jetzt an das Ressort und das ASV gewandt, um in Erfahrung zu bringen, nach welchen Kriterien genau innerörtliche Straßen bewertet und kategorisiert werden, zu welchen Ergebnissen die Behörde in der Oberneulander Landstraße genau gekommen sei, und wo diese nachzulesen seien.

Außerdem erhofft sich der Ausschuss eine Antwort darauf, ob die aktuelle Nutzung der Straße – auch durch den ÖPNV – in der Bewertung berücksichtigt wird. Da nicht nur die Fahrbahn, sondern insbesondere auch die Nebenanlagen nach Ansicht des Beirats dringend saniert werden müssten, hat sich der Ausschuss in seinem Schreiben außerdem danach erkundigt, ob die Kriterien auch die Verkehrssicherheit von Radfahrern auf der Straße berücksichtigen. Da die Oberneulander Landstraße für zahlreiche Kinder und Jugendliche Teil ihres Schulwegs ist, sei zudem interessant, welchen besonderen Stellenwert sie hinsichtlich ihrer Verkehrssicherheit habe.

Zebrastreifen und Querungshilfe kommen

Gute Nachrichten hatte Ortsamtsleiter Kook für den Ausschuss zu den lang erwarteten Zebrastreifen im Büroparkkreisel und der Querungshilfe am Achterdiek. Sie alle hatten es jüngst auf die Priorisierungsliste des Ressorts geschafft. Inzwischen ist das Verfahren so weit gediehen, dass der Ausschuss seine Stellungnahme zu den Querungshilfen abgeben konnte. Wann mit der Umsetzung gerechnet werden kann, ist laut Kook derzeit noch nicht bekannt. Die geplante Querungshilfe am Achterdiek gilt im Beirat allerdings lediglich als „kleinster gemeinsamer Nenner“ zwischen ihm und der Behörde. Dabei handelt es sich nicht um den eigentlich erhofften Zebrastreifen oder eine Fußgängerampel, sondern um Bordsteinabsenkungen mit gepflasterten Wartezonen für die Fußgänger.

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