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Start in den Rettungsdienst „Der Rettungsdienst schläft nicht“

Johanniter sind erstmals auch im Rettungsdienst im Einsatz. Sie unterstützen seit April die Hilfe für Notfallpatienten, wenn es um die Rettung, die medizinische Versorgung oder den Transport von Kranken geht.
01.06.2023, 05:00 Uhr
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Von Christa Neckermann

Seit mehr als 70 Jahren gibt es die Johanniter Unfall-Hilfe in Bremen. Gegründet wurde sie auf ehrenamtlicher Basis im Nachkriegsdeutschland, um die Gesundheitsversorgung zu verbessern und Polizei, Feuerwehr und die Bevölkerung in Erster Hilfe auszubilden. Mittlerweile ist die Johanniter-Unfall-Hilfe eine weltweit aktive Hilfsorganisation.

„Der Ortsverband Bremen der Johanniter ist einer der größten Ortsverbände des Regionalverbandes Bremen-Verden. Demzufolge sind auch die Angebote, Einrichtungen und Leistungen in der Hansestadt sehr vielfältig“, erläutert Andreas Setzer, Regional-Vorstand der Johanniter. Dazu gehöre etwa der Sanitätsdienst, der Hausnotruf in Bremen, der Patiententransfer sowie die Aus- und Weiterbildung in Erster Hilfe, unter anderem für Führerscheinanwärter und Betriebsersthelfer. Auch die Freiwilligendienste (FSJ und Bufdi) und den Pflegedienst böten die Johanniter in Bremen an. Mit ihrem leistungsstarken Sanitätsdienst sicherten sie sowohl kleinere Veranstaltungen als auch Großveranstaltungen sanitätsdienstlich ab. „Von Werderspielen bis Deichbrand sind wir immer dabei“, sagt Nicole Baumann, Fachbereichsleitung Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit der Johanniter, und lacht.

Seit dem 5. April, 7 Uhr, sind die Johanniter nun auch als Notfall- und Rettungssanitäter in Bremen im Einsatz. „Gemeinsam mit dem Arbeiter Samariter Bund (ASB), dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) der Berufsfeuerwehr Bremen und dem Malteser Hilfsdienst sind wir nun seit April ein weiteres Glied in der Personenrettung in der Hansestadt“, zählt der Leiter der Rettungswache 95, Philipp Himmelspach, auf.

23 Mitarbeiter besetzen die Rettungswache 95 in der Julius-Bamberger-Straße 11 in Kattenturm in Voll- und Teilzeit. „Unsere Mitarbeiter arbeiten 40, 20 oder 8 Stunden wöchentlich, die Schichten richten sich nach den persönlichen Wünschen und Möglichkeiten unserer Mitarbeiter. So haben auch Studierende oder junge Familien die Möglichkeit, bei uns mitzumachen“, erläutert Himmelspach.

In der Fahrzeughalle der Rettungswache steht neben den Fahrzeugen der anderen Johanniter-Dienste seit Anfang April auch ein Notfalltransportwagen (NTW) bereit, um rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche Kranken und allen, die es brauchen, Hilfe zu bringen. Ein Rettungstransportwagen (RTW) fährt ebenfalls an sieben Tagen im Tagesdienst von 7 bis 19 Uhr in Bremen mit. Das Personal für den Tagesrettungswagen ist an der Rettungswache 7 der Berufsfeuerwehr in Horn-Lehe stationiert. „Der Unterschied zwischen NTW und RTW liegt darin, dass auf einem RTW immer ein Notfall-Sanitäter mitfahren muss, der eine dreijährige Ausbildung abgeschlossen hat“, erläutert Himmelspach.

Schon jetzt können sich die Einsatzzahlen sehen lassen. Fünf bis sechs Einsätze fährt der RTW pro Tag, der NTW verzeichnet etwa 60 Einsätze pro Woche. „Da sind keine langen Ruhezeiten für die Mitarbeiter drin – der Rettungsdienst schläft nicht“, sagt Himmelspach schmunzelnd.

Die Räume der Rettungswache sind mit gemütlichen Couches ausgestattet, auf die sich die diensthabenden Mitarbeiter auch einmal ausstrecken könnten. Es gibt eine kleine Küchenzeile, in der auch gekocht werden kann. „Das kommt aber kaum vor, eher gibt es die Reste von zu Hause oder ein Butterbrot!“

Was Philipp Himmelspach zu den Johannitern gezogen hat? „Hier gibt es flache Hierarchien, es herrscht eine familiäre Gesprächskultur“, sagt der Leiter der Rettungswache. Vor seinem Wechsel zu den Johannitern habe er sich gründlich umgesehen und festgestellt, dass sich diese Hilfsorganisation bundesweit am besten präsentierte. „Auch das hier herrschende Qualitätsmanagement hat mich überzeugt“, so Himmelspach.

Besonders freut er sich darüber, dass neben der Rettungswache auch die Johanniter-Jugend untergebracht ist, sozusagen die Nachwuchsgruppe der Johanniter. Hier können Kinder und Jugendliche von zehn bis 16 Jahre Gemeinschaft erfahren. Ab dem 16. Lebensjahr können sie dann in die Helferschaft beispielsweise bei den Sanitätsdiensten übernommen werden.

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