Seit dem Frühjahr werden für die Neugestaltung des Kattenturmer Ortszentrums fleißig verschiedene Ideen zusammengetragen. Nach den Entscheidungen in den Planungskonferenzen soll das neue Zentrum nun endlich bald „für alle erlebbar werden“, sagt Quartiersmanagerin Sandra Ahlers. Gemeinsam mit dem Beirat und dem Ortsamt Obervieland lädt sie alle Stadtteilbewohner ab sofort zu einem Online-Dialog ein.
Bauliche Veränderungen seien dringend notwendig, nicht nur wegen einiger wenig ansehnlichen Gebäude an der Gorsemannstraße, heißt es in der Ankündigung des Dialogs. „Für mehrere Häuser und Freiflächen werden dort komplett neue Planungen machbar“, lässt Sandra Ahlers wissen. Jetzt gelte es, die Entwicklungen gut zu nutzen, um das „Sorgenkind“ in Zukunft so attraktiv wie möglich zu machen. Es geht aber nicht nur um bauliche Fragen, sondern auch um neue Angebote im Zentrumsbereich.
Wie sie sich ihr Zentrum in Zukunft vorstellen, darüber können die Bewohner des Quartiers sich nun äußern; die Beteiligungsphase ist vor Kurzem gestartet. Seit einigen Tagen gibt es online die Möglichkeit, sich über Vorschläge zur Verbesserung von Kattenturms Mitte zu informieren, diese zu ergänzen und mit eigenen Ideen aktiv mitzuwirken.
„Wir haben eine Seite auf einer Internet-Plattform angelegt“, sagt Klaus-Martin Hesse vom Bremer Planungsbüro Forum, das mit der Umsetzung des Moderationsverfahrens beauftragt ist. Die Rede ist von Padlet, einem Onlinedienst, bei dem die Nutzer auf sogenannten Boards eigene Inhalte veröffentlichen und darüber in einen Austausch mit anderen treten können. „Besser zusammenarbeiten“ – bringt Padlet sein Angebot auf den Punkt. „In Kattenturm-Zentrum tut sich etwas, mischen Sie sich ein!“, lautet die Aufforderung auf der Seite mit dem Titel „Kattenturm-Zentrum 2020+“. Hier gibt es reichlich Möglichkeiten, um eigene Einschätzungen, Anregungen und Hinweise zu platzieren. Zahlreiche Bildmotive aus dem gesamten Quartier sind dort zu sehen und vermitteln einen Eindruck von der momentan herrschenden Situation vor Ort. Die Inhalte sind für jeden sichtbar, der die Webseite besucht. Wer sich registriert, kann anschließend Kommentare schreiben und mit anderen Nutzern diskutieren. Auch eigene Fotos oder digitale Skizzen können hochgeladen werden, um das Geschriebene zu verdeutlichen.
Mit dem Padlet-System habe man bereits gute Erfahrungen im Rahmen eines anderen Stadtentwicklungskonzept gemacht, berichtet Hesse. Das Planungsbüro ist auf die Stadt- und Regionalentwicklung spezialisiert. Hesse ist Diplom-Geograf und moderiert den Online-Dialog. Er fordert die Bewohner von Kattenturm und Umgebung auf, das Angebot einfach mal auszuprobieren.
Um den Einstig zu erleichtern, sind die Inhalte mit konkreten Fragen überschrieben: „Fehlt es an Treffpunkten im Kattenturmer Zentrum? Was sollten sie bieten? Ein größerer und noch attraktiverer Wochenmarkt? Mehr Einkaufsmöglichkeiten? Welches Angebot fehlt noch in Kattenturm? Mehr Grün, attraktives Pflaster und Sitzmöglichkeiten? Oder Platz für Aktivitäten, oder doch ganz anders? Wie sollten sich Marktplatz und Gorsemannstraße präsentieren?“ Diese und weitere Fragen sollen den Austausch der Nutzer in Gang setzen. Was dann passiert, liegt an denjenigen, die sich einmischen und mitreden. Dabei gibt es aber auch Grenzen: Unsachliche oder gar beleidigende Äußerungen werden vom Moderator gelöscht.
Zusätzlich zum Onlineverfahren, das bis zum 8. Juli läuft, soll es in Kürze auch Befragungen im Kattenturmer Zentrum und andernorts im Stadtteil geben.
Weitere Informationen
Der Online-Dialog „Kattenturm-Zentrum 2020+“ ist unter www.padlet.com/forum_hb/mitmachenkattenturm abrufbar.