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Städtebauförderung Millionen für neuen Platz im Schweizer Viertel

Im Schweizer Viertel entsteht für 1,7 Millionen Euro ein neuer Spielplatz. Möglich macht dies ein Förderprogramm des Bundes und der Länder. Weitere Projekte mit Millionenkosten sollen folgen.
26.06.2023, 05:00 Uhr
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Millionen für neuen Platz im Schweizer Viertel
Von Christian Hasemann

Der Spielplatz Pollsdamm liegt etwas versteckt mitten im Zentrum des Schweizer Viertels und ist die Verbindung von Straßenzügen mit Mehrgeschosswohnungsbau und Einfamilienhäusern. Das grüne Kleinod liegt noch in einer Art Dornröschenschlaf, doch das soll sich bald ändern. Für den Umbau des Platzes steht ein Millionenbetrag zum Wachküssen zur Verfügung. Profitieren sollen davon alle Altersgruppen im Schweizer Viertel.

Vor Ort stellt sich der Spielplatz als etwas in die Jahre gekommen dar: ältere Spielgeräte in Reih und Glied, eine eher holprige Rasensportfläche, eher wenige Sitz- und Aufenthaltsmöglichkeiten. Ein Spielgerüst ist dagegen schon neueren Datums und beim einsetzenden Regen tritt ein besonderes Merkmal hervor: Der Spielplatz wird bei Sonnenschein von sich hochreckenden Bäumen beschattet, bei Regen von diesen beschirmt. An einem Ballfangzaun hängt ein Banner, auf der die zukünftige Gestaltung zu sehen ist.

Platz für alle Generationen

Was genau es damit auf sich hat, erklärt Annette Kramer. Sie ist Planerin beim Umweltbetrieb Bremen. „Der neue Spielplatz wird barrierefrei und inklusiv“, sagt sie. Selten habe man die Chance, einen Platz im Gesamten zu planen und nicht in einzelnen Schritten. „Hier kann künftig alles ineinandergreifen und zueinander passen in einer anderen Qualität und mit einem anderen gestalterischen Anspruch“, sagt Kramer.

Dazu muss man wissen, dass die Budgets zum Unterhalt und Gestaltung von Spielplätzen eher begrenzt sind. Das bedeutet, dass viele Spielplätze etappenweise umgestaltet werden, aber eher selten im Ganzen.

Dass die Umgestaltung des Spielplatzes Pollsdamm aus einem Guss möglich ist, ist einem Geldsegen für das Schweizer Viertel zu verdanken. Bis 2030 stehen dem Quartier annähernd sieben Millionen Euro aus der Städtebauförderung Soziale Stadt zur Verfügung, die über Bundes- und Landesmittel finanziert werden.

Ziel dieses Förderprogramms, auf das das Schweizer Viertel bereits zuvor Zugriff hatte, ist, die soziale Infrastruktur und die sogenannte Aufenthaltsqualität zu verbessern. Gemeint ist damit beispielsweise die Aufwertung von Grünanlagen, Plätzen oder eben auch Spielplätzen wie am Pollsdamm. Weitere Beispiele sind unter anderem der Mehrgenerationenplatz am Klinikum Bremen-Ost und der Ute-Meyer-Weg.

1,7 Millionen Euro für Bau

Annähernd 1,7 Millionen Euro sind für den Spielplatz Pollsdamm eingeplant. „Luxus ist das nicht, aber wir verwenden langlebige Materialien, deswegen wird es auch nachhaltig sein, und wir werden in den nächsten Jahren wenig damit zu tun haben“, sagt Kramer.

Konkret wird es auf dem neuen Platz verschiedene Bereiche geben. „Hohe Rutschen, einen Schaukelpark, ein Wasserspiel, das immer ein Highlight ist“, zählt Kramer auf. Dazu kommen zwei Spielfelder: ein Kleinfeld mit Kunstrasen und Streetball-Anlage und ein Multifunktionsfeld zur freien Benutzung für andere Sportarten. „Zum Beispiel für Turnen und Tanzen“, sagt Kramer. Das sei ein Wunsch aus dem Beteiligungsprozess gewesen.

Wenn in Bremen ein Spielplatz angelegt wird, werden im Vorfeld und im Verlauf der Planungen Kinder und Jugendlichen sowie Anwohnerinnen und Anwohner nach ihren Wünschen und Vorstellungen befragt. „So wird verhindert, dass am Bedarf vorbeigeplant wird“, sagt Elke Jungbluth von der Bremer Spielraumförderung, die im Sozialressort angesiedelt ist. Weiteres Ergebnis dieses Beteiligungsprozesses: ein Aufenthaltsbereich für Erwachsene und Jugendliche sowie eine Doppelseilbahnrutsche – die erste in Osterholz.

Weitere Projekte in Planung

Für Quartiersmanager Aykut Tasan ist der Umbau des Spielplatzes ein weiterer Mosaikstein im Gesamtbild des Schweizer Viertels. „Die Pandemie hat gezeigt, dass öffentliche Fläche wichtig sind.“ Er verweist dabei auf den Mehrgenerationenplatz am Krankenhaus Bremen-Ost, der sehr gut angenommen sei. Tasan hofft, dass das Gesamtmosaik 2030 mit dem Auslaufen des Förderprogramms fertiggestellt ist. Weitere Bereiche, die bis dahin außerdem noch folgen sollen, sind unter anderem die Umgestaltung des Osterholzer Sielgrabens sowie der Außenbereich am Schweizer Café.

Zuständig für das Förderprogramm Soziale Stadt ist Hanna Augustin vom Bauressort. Auch sie geht davon aus, dass das Schweizer Viertel auf einen guten Weg ist. „Bis 2030 wollen wir das Förderprogramm für das Schweizer Viertel abschließen und dann ist das Quartier zumindest baulich gut aufgestellt“, sagt sie.

Bereits vorher sollen die Anwohner rund um den Pollsdamm den neuen Spielplatz nutzen können: 2024 sollen die Bauarbeiten beginnen.

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