Mehr als 100 Erwachsene und Kinder haben gemeinsam den 20. Geburtstag des Kinderbauernhofs in Tenever gefeiert. Redner erinnerten an den Mut der Initiatoren, während Kinder in der Hüpfburg tobten oder am Lagerfeuer saßen, an dem später das Stockbrot gebacken wurde.

Am Lagerfeuer wurde später Stockbrot geröstet.
Rosch und Cajana, die gemeinsam in eine Klasse der Oberschule
Koblenzer Straße gehen, durften eines ihrer Lieblingsmeerschweinchen in den Arm nehmen und erzählten, dass sie auch Kater Carlo lieben. Sie kommen in den Ferien und an den Familiensonntagen auf den Hof und helfen, wo sie nur können: beim Aufräumen, Saubermachen der Tiergehege, beim Verwöhnen der Tiere. Auch bei der Geburtstagsfeier streichelten viele Kinder die Ziegen, die neugierig über den Zaun guckten. Es gab Kinderschminken, und Waffeln wurden gebacken.
Cemile Zara Tolan vom Träger Petri und Eichen erklärte, dass 1998 die Idee zum Kinderbauernhof geboren wurde. Joachim Barloschky und Birute Freimuth seien so mutig gewesen, dieses Projekt in Gang zu bringen. Bald habe die Gesamtfinanzierung gestanden, ein Träger sei gefunden worden, ebenso mit dem Amt für soziale Dienste, dem Quartiersmanagement, diversen Kindergärten und St. Petri starke Partner an der Seite.

Gerne streichelten die Kinder die Ziegen und andere Tiere auf der Farm.
Zuerst ein Brunnen
Als das geeignete Grundstück, Am Osterholzer Deich 14, ausgemacht war und ein Betreiberkonzept vorlag, ging es los. Die erste Aktion war das Anlegen eines Brunnens, dann kam der erste Stall für Schafe und Ziegen von der Dr. Heines-Stiftung hinzu. Die Scheune am Klinikum Ost wurde dort ab- und auf der Teneverfarm wieder aufgebaut. 2004 zogen die ersten Tiere ein. Die Konzeptideen wie Naturerlebnisangebote oder Familiensonntage haben sich nach Einschätzung aller mittlerweile bewährt und würden auch gern von Besuchern aus anderen Stadtteilen genutzt.
Der Kinderbauernhof wird öffentlich gefördert, finanziert sich aber auch über Stiftungen und Spenden. Ob Edeka im Weserpark mit seiner Lieferung von Tierfutter dreimal die Woche, der Penny-Pfennig, die Wirtschaftsjunioren der Handelskammer Bremen, Aldi Nord (Weyhe) oder Mercedes Benz – viele unterstützen das Projekt in Tenever. Die erst kürzlich verstorbene Silvia Suchopar wurde für ihre Unterstützung besonders gelobt, ebenso das "stets aktive" Mütterzentrum.
Bienenvölker und Gänse
Albrecht von Bonin, Geschäftsführer von Petri und Eichen, erwähnte besonders die Bodenarbeit, die Bienenvölker, die vielen Pflanzen, Weidenbäume und Gänse auf dem Hof. Kinder würden beim Hüttenbau lernen, mit Werkzeug zu arbeiten und alte Paletten oder gestiftete Baumreste zu verarbeiten.
Ortsamtsleiter Ulrich Schlüter bedankte sich für den Mut der Initiatoren vor 20 Jahren und sagte überzeugt: „Kinderlärm ist Zukunftsmusik.“ Frank Weber, der Leiter des Kinderbauernhofs, freute sich über viele bekannte Gesichter und besonders über Wolfgang Heines, der es sich nicht hatte nehmen lassen vorbeizuschauen. Er hat die Stiftung von seinem Vater übernommen, der sich oft für Tenever eingesetzt hat.