Nicht weniger als das Schweizer Viertel zum „schönsten Quartier im Bremer Osten“ machen, das stellt sich Quartiersmanager Aykut Tasan vor. Am Kinder- und Jugendhaus im Ute-Meyer-Weg steht ein Umbau an, der das Quartier im Wortsinne des Quartiersmanagers aufwerten soll. Dort entsteht schon ab kommender Woche ein moderner Bolzplatz, eine Kraftsportanlage soll nach Möglichkeit noch folgen.
Ein Blick auf die alte Bolzfläche enthüllt, warum es im Quartier den Wunsch nach einer Neugestaltung gibt: Große Wasserflächen stehen auf dem verdichteten Boden, das Spiel auf den Basketballkorb ist gar nicht möglich und Fußball eher nur mit Schwimmflossen. Außerdem gibt es zwischen Bolzplatz und dem DRK-Kinder- und Jugendhaus nur sehr wenig Raum. Den Auftrag zum Umbau führt der Umweltbetrieb Bremen aus (UBB). Dessen Projektleiter Gennadij Harms stellte die Pläne vor Vertretern des Beirats und des Ortsamtes Osterholz vor.
„Wir werden den Platz in gleicher Größe umsetzen und mit einem wasserdurchlässigen Kunststoffboden ausstatten“, sagte Gennadij Harms. Eine zusätzlich Drainage am Rand soll dafür sorgen, dass der Platz ganzjährig bespielbar ist. Für Basketballer ist außerdem eine halbkreisförmige Kunststofffläche mit Drei-Meter-Linie vorgesehen, auf der zumindest auf ein Korb gespielt werden kann.
Damit künftig etwas mehr Platz ist, wird außerdem die Seilbahnanlage versetzt. Zwischen Fußballplatz und Jugendhaus ist nach dem Umbau dann ausreichend Platz für eine Kraftsportanlage oder auch Calisthenics-Anlage. Calisthenics ist eine Form des Körpertrainings, das mit dem eigenen Körpergewicht arbeitet und klassische Turngeräte wie Klimmzugstangen, Affenleitern und Barren nutzt. Kombiniert werden die klassischen Übungen mit Formen aus Trendsportarten wie Breakdance und Freerunning.
Einfache Geräte mit geringen Wartungskosten
Der Vorteil dieses Sports: Für die Übungen reichen eher einfache Geräte mit geringen Wartungskosten und der Sport ist auch unter freiem Himmel möglich. Der Einzelne muss also nicht die teure Mitgliedschaft in einem Sportstudio oder für eine umfangreiche Ausrüstung bezahlen. Allerdings: Für die Gemeinschaft ist eine komplette Anlage erst einmal eine Investition. Knapp 50.000 Euro müsste das Quartiersforum Schweizer Viertel auf seiner kommenden Sitzung frei machen, so Aykut Tasan.
Sara Dahnken, Leiterin der DRK-Freizeitheime, ist vom Gesamtumbau überzeugt. „Wir machen viel Sport mit unseren Jugendlichen und mit dem Fußballplatz und der Calisthenics-Anlage hätten wir Möglichkeiten, mehr sportpädagogische Angebote anzubieten.“
In dieser Woche sollen die Bauarbeiten beginnen. Dann wird zunächst eine Baustraße eingerichtet und die alten Anlagen abgebaut. Der Betrieb auf dem Spielplatz soll mit Ausnahme der Seilbahn und dem Bolzplatz aber uneingeschränkt weiter gehen. Und dann soll es zügig voran gehen. „Wir wollen noch in diesem Jahr den Fußballplatz fertig kriegen und alles für die Calisthenics-Anlage vorbereiten“, sagt Gennadij Harms. Letztere werde aber voraussichtlich erst im kommenden Jahr fertig werden. Eine Beleuchtung der Plätze wird es nicht geben.
Die Kosten für den Umbau des Fußballplatzes betragen knapp 173.000 Euro. Die Mittel stammen dabei zu großen Teilen aus der Städtebauförderung, ein Programm des Bundes und der Länder. Ziele des Programms sind unter anderem die Modernisierung, Revitalisierung und die Verbesserung des Wohnumfelds. Damit diese Gelder abgerufen werden können, muss zunächst ein Integriertes Handlungskonzept (IHK) erstellt werden. In diesem Konzept werden Quartiere ganzheitlich betrachtet. Einzelne Maßnahmen können also nicht gefördert werden, sondern nur ein ganzes Bündel an Maßnahmen, die zu ein gemeinsames Ziel führen sollen.
Das IHK für das Schweizer Viertel läuft 2020 aus, es müsste also erneuert werden. „Wir sind auf einem guten Weg“, sagte Hanna Augustin, die für das Bauressort den Umbau im Schweizer Viertel maßgeblich begleitet. „Wir müssen jetzt evaluieren und schauen, was gut funktioniert, was noch gemacht werden muss.“ Danach könne man daran gehen und ein neues IHK planen. Vielleicht erfüllt sich dann der Wunsch vom „schönsten Quartier im Bremer Osten“ von Aykut Tasan.