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Grundschule an der Freiligrathstraße Es fehlt Platz für weitere Klasse

Die Grundschule an der Freiligrathstraße soll Ganztagsschule werden und bekommt im Sommer ein Klasse dazu. Doch der Platz reicht jetzt schon nicht aus. Und auch das Bildungsressort hat noch keine Idee.
17.05.2021, 05:00 Uhr
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Von Maren Brandstätter

Die Grundschule an der Freiligrathstraße soll perspektivisch eine vierzügige Ganztagsschule werden. Den Platz, der dafür nötig ist, hat sie aktuell allerdings nicht. Deshalb soll sie erweitert werden, hieß es Anfang 2017 in einer gemeinsamen Planungsrunde mit der Kita Freiligrathstraße, die aktuell gebaut wird. Eigentlich sollte die Kita auf dem Gelände der Grundschule in diesem Frühjahr in Betrieb genommen werden, was sich aber voraussichtlich auf das kommende Schuljahr verschieben wird. 

In den Räumen der Grundschule ist aktuell noch alles beim Alten – obwohl die Schule seit vergangenem Jahr bereits einen vierten Zug hat und ab Sommer einen weiteren bekommen soll. Wo die zusätzliche Klasse untergebracht werden soll, weiß Schulleiterin Sandra Fecht allerdings nicht, wie sie jetzt im Schwachhauser Bildungsausschuss berichtete. Schon jetzt gebe es keine Differenzierungsräume mehr an der Schule, Doppelnutzungen seien keine Seltenheit. Auch der Platz im Lehrerzimmer sei für das Kollegium längst nicht mehr ausreichend. Woher vor diesem Hintergrund ab Sommer der zusätzlich benötigte Klassenraum kommen soll, sei ihr nicht klar, erklärte sie.

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Bildungsressort hofft, Übergangscontainer nutzen zu können

Auch Petra Albers weiß im Moment noch nicht, wo die neue Klasse nach den Sommerferien untergebracht werden soll. Sie ist im Bildungsressort für Schul- und Kitabau zuständig und setzt aktuell große Hoffnungen darauf, den Übergangscontainer der Kita nach den Sommerferien für die Grundschule nutzen zu können, erklärte sie. Diese Lösung sei aber alles andere als spruchreif, da die Containeranlage ursprünglich nur für die Zeit des Kitabaus angemietet worden sei. Zum aktuellen Planungsstand der Schulerweiterung berichtete Albers, dass derzeit geprüft werde, ob es dabei um einen Umbau und eine Erweiterung des vorhandenen Schulgebäudes oder einen Teilersatz gehen werde. Oder um einen Neubau. Letztere sei allerdings die teuerste und damit unwahrscheinlichste Variante, so die Ressortmitarbeiterin. Entscheidende Kriterien seien neben der Wirtschaftlichkeit unter anderem Nachhaltigkeit, der weitestgehende Erhalt der Grünflächen und des Baumbestandes und die Realisierbarkeit der Baumaßnahme im laufenden Schulbetrieb.

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Ein denkbares Szenario wäre laut Albers ein Erweiterungsbau am südlichen Teil des Hauptgebäudes. Außerdem werde die Bausubstanz des östlichen Trakts, der Sporthalle sowie des Gebäudes entlang der Freiligrathstraße auf Sanierungsbedarf geprüft. Dass die Planung derzeit noch mit so vielen Fragezeichen versehen sei, begründete Albers damit, dass zunächst noch interne Abstimmungen anstünden. Im Sommer könnten dem Beirat dann konkretere Planungen vorgestellt werden. Dann solle es „mit Dampf auf dem Kessel“ weitergehen, um möglichst zum Schuljahr 2023/24 fertig zu sein – mit der Planung, nicht mit dem Umbau, wie Albers auf Nachfrage aus dem Bildungsausschuss betonte. Dessen Mitglieder reagierten auf die Ausführungen der Ressortmitarbeiterin fraktionsübergreifend ungehalten. „Ich bin sehr überrascht, wie vage die Planung nach wie vor ist“, sagte Vera Helling (Grüne). Obwohl das Thema bereits vier Jahre im Gespräch sei, habe sich die Behörde offenbar bislang ausschließlich auf die Kita konzentriert, „ohne die Grundschule dabei mitzudenken“. Es sei daher nun dringend geboten, die Planungen zu beschleunigen, da der Unterricht ab Sommer unter den aktuellen Bedingungen im Grunde nicht zumutbar sei, sagte sie.

Stadtteilpolitiker "fassungslos" über Planungsstand

Imke Kuhmann (CDU) pflichtete Helling bei. Sie sei „völlig fassungslos“ über den aktuellen Planungsstand, betonte sie. Der Ausschuss habe sich bereits vor vier Jahren erkundigt, ob eine Aufstockung des Kitaneubaus als Erweiterung für die Grundschule sinnvoll sei, was aber direkt abgelehnt worden sei. Anna Faethe (SPD) äußerte sich erstaunt darüber, dass die Behörde bislang nur vage Ideen für den ab Sommer benötigten Klassenraum geäußert habe – schließlich beginne in gut drei Monaten das nächste Schuljahr. Albers betonte, dass viele der gestellten Fragen nicht durch die Bauabteilung zu lösen seien. Letztlich hingen alle Entscheidungen am Geld. „Wir hoffen auf den Container“, erklärte sie.

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Der Ausschuss hat im Anschluss an die Diskussion einen Antrag verabschiedet, in dem das Bildungsressort aufgefordert wird, sich umgehend um die Containerlösung zu kümmern, die Planungen für die Schulerweiterung zu beschleunigen und dafür zu sorgen, dass die entsprechenden Mittel in den Haushalt eingestellt werden. Zudem sei zu prüfen, ob sich in der näheren Umgebung der Schule übergangsweise Räumlichkeiten zur Entlastung der Nachmittagsbetreuung anmieten lassen.

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