Was ebenso vielversprechend wie rekordverdächtig begann, endete für die Landesliga-Fußballer des SV Grohn mit einer 1:2 (1:1)-Heimniederlage gegen den TuS Schwachhausen. Eine Niederlage in einem der entscheidenden Spiele gegen ein mitgefährdetes Team, die für Grohns Spielertrainer Jan-Philipp Heine "so einfach nicht passieren darf", die aber durch eigenes Unvermögen letztlich nicht mehr abzuwenden war. So bleibt den Husaren die bittere Erkenntnis, dass es für sie im Kampf um den Klassenerhalt immer enger wird. Zum ersten Abstiegsplatz ist der Abstand mittlerweile auf zwei Zähler geschrumpft.
Heine konnte seiner Mannschaft dabei nicht einmal fehlenden Einsatzwillen vorwerfen. Doch der Wille allein reichte bei der eklatant schlechten Chancenverwertung der Nordbremer an diesem Sonntag einfach nicht aus, um zumindest noch einen Punkt mitzunehmen. Dabei hätten die Grohner keinen besseren Start hinlegen können. Denn es dauerte nur wenige Sekunden, da lagen die Husaren bereits mit 1:0 vorne. Yasin Chaaban hatte einen langen Ball an der Schwachhauser Strafraumkante erobert und direkt abgezogen.
Der Anfang schien gemacht und zunächst sah es danach aus, als ob es nur eine Frage der Zeit war, bis diese Führung ausgebaut wird. Ein verheißungsvoller Angriff nach dem anderen rauschte Richtung Schwachhauser Gehäuse. "Nach zehn Minuten hätten wir schon 3:0 führen müssen, bis zur Halbzeitpause war sicherlich ein 5:1 möglich", sagte Jan-Philipp Heine. Doch nicht eine der vielen Chancen wurde genutzt, wobei besonders Noel Olszak in den Blickpunkt geriet. "Der Junge hatte heute einfach Scheiße am Schuh. Ich glaube, er wird sich an kein Spiel erinnern, in dem er ähnlich viele Chancen vergeben hat", sagte Heine.
So kam dann, was in solchen Situationen kommen musste. Nachdem den Schwachhausern zunächst ein Tor wegen Abseitsstellung verwehrt wurde, führte ihre zweite echte Chance zum Ausgleich. Nach einem langen Ball aus dem Mittelfeld geriet die Grohner Hintermannschaft plötzlich in Unterzahl: Zwei Gästespieler konnten durchlaufen und mit einem perfekt getroffenen Ball aus etwa 16 Metern traf Danny Brandt zum 1:1 (31.).
Grohn blieb zwar auch nach der Pause weiterhin am Drücker, doch am Chancenwucher änderte sich nichts. Nicht einmal vom Elfmeterpunkt sollte an diesem Tag etwas gelingen, denn Noel Olszak vergab in der 54. Minute einen Foulstrafstoß. Die vielen ausgelassenen Chancen schienen die Nordbremer in der Folgezeit mehr und mehr zu zermürben. "In den Köpfen rotierte es und die Beine wurden schwerer, sodass wir öfter in der Rückwärtsbewegung nachließen", sagte Heine. So gelang Schwachhausen auch das schön herausgespielte 2:1 über die linke Seite, das Jannis Deja in der 61. Minute erzielte.
Es sollte eine Partie entscheiden, die laut Heine "völlig unnötig" verloren wurde. "Der Wille war da, doch uns fehlten Klarheit und letzte Konsequenz", sagte der Spielertrainer. Auf ihn und seine Mannschaft warten jetzt zwei Spiele hintereinander gegen den klar favorisierten Habenhauser FV. Für Heine gibt es da kein Wenn und Aber. "Diese beiden Spiele dürfen wir nicht verlieren."