Ohne die privat verhinderten Anita Ivanda, Melissa Knop und Marie Seemann sicherte sich der Lemwerder TV in der 2. Faustball-Bundesliga Nord der Frauen am vierten Spieltag den im Abstiegskampf enorm wichtigen dritten Saisonerfolg. Zum Auftakt bezwangen die LTV-Frauen um Trainer Arthur Eggers den Gastgeber TV Brettorf II knapp mit 3:2 Sätzen. Direkt im Anschluss hätten die Lemwerderanerinnen beinahe noch nachgelegt, doch in der Schlussphase fehlte gegen TK Hannover II das nötige Quäntchen Glück (2:3).
TV Brettorf II – Lemwerder TV 2:3 (14:15, 11:7, 2:11, 11:9, 8:11): 20 Stunden vor dieser Partie bestritten die Brettorferinnen bereits ihren dritten Spieltag. Zwar besaß die TVB-Truppe auch hier den Heimvorteil, konnte ihn aber nicht gewinnbringend nutzen. Gegen TK Hannover I und den Vorletzten MTV Diepenau ging es jeweils in den Entscheidungssatz, in dem sich Brettorf II zweimal mit 2:3 beugen musste. Bitter für Brettorf II, dass am Tag darauf auch noch ein 2:3 gegen den Lemwerder TV folgte.
Nach der 1:3-Hinrundenniederlage drehte die Eggers-Mannschaft dieses Mal also den Spieß um, hatte dafür allerdings Schwerstarbeit zu verrichten. Stephanie von Seggern (Angabe), Bengül Kara (Rückschlag), Darja Kohlwes (Mitte), Janika Seemann und Anika Langpaap (beide Abwehr) bildeten die Anfangsformation und kamen gut in die Partie. Bei trockener Witterung mit leichtem Wind schlug „Steffi“ von Seggern gute Angaben, die Abwehr stand sehr sicher und Bengül Kara punktete immer wieder mit halblangen Bällen.
„Leider fand Brettorf aber immer wieder über kurze Bälle in die Begegnung. Die Schlagfrau spielte variabel die Lücken aus und es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe mit vielen langen Ballwechseln. Gott sei Dank fand der erste Satz mit dem letzten Ball ein glückliches Ende für uns“, meinte Anika Langpaap. Im zweiten Satz hatte Lemwerder Probleme mit dem Gegenwind. Die Bälle wurden unsauber angenommen. „Die Stellung war super schwierig mit dem Wind und der Angriff konnte auch nicht viel daraus machen. Leider schlichen sich auch immer wieder technische Fehler ein, sodass wir den Satz abgeben mussten“ (Langpaap).
Im dritten Satz bekam die Abwehr praktisch jeden Ball und der Angriff agierte sehr variabel (11:2). „Wir spielten das souverän runter und ließen nichts anbrennen“, freute sich Langpaap. In Satz vier war für Lemwerder wieder Gegenwind angesagt, trotzdem steigerte sich in der Defensive. „Durch den Wind konnte man den Gegner aber nicht vor große Herausforderungen stellen“, meinte Langpaap. Nach langen Ballwechseln hatte Lemwerder knapp mit 9:11 das Nachsehen. Im Entscheidungssatz war der Gast sofort hellwach und ging trotz der schlechteren Seite in Führung. Nach dem Seitenwechsel schlichen sich kleine Absprachefehler ein und die Lücken beim Gegner wurden nicht gefunden. „Auch der Gegner war nicht mehr ganz auf der Höhe und nutzte das nicht aus", ergänzte Anika Langpaap.
Lemwerder TV – TK Hannover II 2:3 (7:11, 4:11, 11:5, 11:3, 8:11): Nach den ersten beiden Durchgängen sprach vieles für eine 0:3-Schlappe. Doch der LTV besann sich noch einmal auf seine Tugenden und konnte wenigstens noch den Entscheidungssatz erzwingen. Aber der Reihe nach. Der LTV, bei dem jetzt Kathi Jacobs für Bengül Kara mitwirkte, hatte Startprobleme. „Auf allen Positionen fehlte es an Kraft, Kampfgeist und viele technische Fehler schlichen sich ein. Woran es lag, können wir nicht einmal sagen. Das Spiel vorher hatte uns ja eigentlich gezeigt, dass wir es können“, meinte Langpaap. Nach dem 7:11 kam Bengül Kara für Darja Kohlwes in die Partie. Anika Langpaap spielte für Kohlwes auf der Mittelposition und Kara rückte neben Janika Seemann in die Defensive. „Die Abwehr nahm zwar gute Bälle an, aber wir konnten daraus nichts Zählbares verwandeln. Hannover hatte es so relativ leicht“ (Langpaap).
In Durchgang drei ging Bengül Kara in den Rückschlag und Kathi Jacobs in die Abwehr. „Steffi“ von Seggern brachte wieder Druck auf ihre Angaben und Bengül Kara verwandelte einige sehenswerte Spielzüge. „Wir spielten nun wieder als Team zusammen und kämpfen füreinander. Alle waren laufbereit und die Punkte kamen von alleine“, freute sich Langpaap. In Satz vier kam wieder Darja Kohlwes in die Partie. Janika Seemann und Anika Langpaap entschärften alle Bälle in der Abwehr. Darja Kohlwes stellte sehr gut, „Steffi“ von Seggern und Bengül Kara fanden die Lücken beim Gegner (11:3).
„Im letzten Satz konnten wir unser Pensum nicht bis zum Ende durchziehen und mussten uns ganz knapp geschlagen geben. Der eine Sieg war mehr als wichtig. Wir haben eine tolle Abwehrleistung gezeigt, leider fehlte etwas die Durchschlagskraft im Angriff“, bilanzierte Anika Langpaap.
Lemwerder TV: von Seggern, Langpaap, Jacobs, Kohlwes, Janika Seemann, Kara.