Der Höhenflug des JFV Bremen in der Fußball-Regionalliga Nord der A-Junioren ist vorerst gestoppt. Der Aufsteiger um das Trainergespann Mete Doener/Mario Vukoja unterlag gestern Nachmittag auf dem Rasenplatz des Vegesacker Stadions dem VfB Oldenburg mit 0:2 (0:1). Die Niedersachsen, die unter den Augen von Werders ehemaligen Bundesliga-Trainer Alexander Nouri spielten, behielten damit auch im dritten Spiel ihre weiße Weste und belegen Platz zwei. Alexander Nouri verfolgte auf der Tribüne den Auftritt seines Sohnes Arian, der bei den Oldenburgern links in der Abwehrkette agierte.
Für den JFV Bremen begann das dritte Saisonspiel irgendwie mit Verspätung. Lange brachten die Platzherren in der Offensive wenig bis gar nicht zustande und wurden vom VfB in der Defensive von einer Verlegenheit in die andere gebracht. Immer wieder schickten Oldenburgs Sechser ihre schnellen und durchsetzungsstarken Angreifer entweder durch die Mitte oder über die Flügel auf die Reise und machten dem JFV Bremen das Leben mit viel Tiefe im Spiel sehr schwer. Die logische Folge war der 0:1-Rückstand, den Felix Kattau erzielte (7.). Nachdem er JFV-Innenverteidiger Nathanael Adu entwischt war, scheiterte er zwar am sicheren Keeper Valentin Obakpolor Osifi, doch im Nachsetzen brachte Kattau den Ball im Tor unter.
Nachdem gut 35 Minuten absolviert und der JFV Bremen mit dem 0:1 gut bedient war, gelang es den Nordbremern, immer besser ihre Qualität auf den Platz zu bringen und sich mal mit schnellen Kombinationen und mal mit individuell sehenswerten Aktionen Selbstvertrauen und Respekt zu verschaffen. Chancen für Ali Habibullah und Gan Hiso machten in der guten Phase bis zur Halbzeit Mut. Und waren auch für Mete Doener das Signal, seiner Mannschaft mehr Offensivgeist für die zweite Hälfte einzuimpfen. "Wenn wir verlieren, dann wie richtige Männer", gab er ihnen mit auf den Weg, schob die Abwehrkette noch ein Stück höher und bewirkte damit, dass die Oldenburger eingeschnürt wurden. Der VfB hatte im zweiten Abschnitt nur noch sporadische Konter zu bieten, nicht von ungefähr guckte Trainer Burak Bahar immer wieder auf die Uhr. Und das trotz einer 2:0-Führung, die Justus Warnking nach einer Ecke erzielt hatte (52.).
Mit ganz viel Herz und vielleicht der Erinnerung an das 4:2 gegen den VfB Lübeck nach 0:2-Rückstand vor zwei Wochen, tat der JFV alles, um mit dem Anschlusstor ins Spiel zurückzukommen. "Die Mannschaft hat die Vorgaben zu 90 Prozent umgesetzt", lobte später Mete Doener und ergänzte: "100 Prozent wären es gewesen, wenn Tore gefallen wären." Doch genau das war der Knackpunkt. Gegen die baumlangen VfB-Innenverteidiger konnten Kopfballduelle quasi nicht gewonnen werden und auch in allen anderen Räumen des Spielfeldes verteidigten die Gäste eng am Mann. Zunehmend allerdings mit taktischen Fouls, die in der Schlussphase drei Verwarnungen nach sich zogen. Möglichkeiten zum 1:2 hatte der JFV Bremen aber trotzdem, doch gegen den eingewechselten Sturmtank Lawrence Osazuwa parierte VfB-Keeper Alexander Genz zweimal glänzend (63./68.). Und auch in der Nachspielzeit war Genz bei einem Distanzschuss von Ahmad Abdo zur Stelle. "Wenn uns der Anschlusstreffer gelungen wäre, wäre es heiß geworden", stellte Mete Doener nach dem Schlusspfiff fest und gab seinen traurigen Spielern zurecht mit auf den Weg, dass sie den Platz erhobenen Hauptes verlassen können.