"Ariana – Spuren des antiken Afghanistan" lautet eine Ausstellung, mit der die Kito-Macher am 12. Mai eine ganze Reihe von Veranstaltunge
VON ALBRECHT-JOACHIM BAHR
Vegesack. "Afghanistan in tausend Facetten" – das Ausstellungsprojekt, das am Sonntag, 12. Mai, um 11 Uhr im Kito startet, ist ein Blick auf dieses sagenumwobene, rätselhafte und nicht erst in diesen Tagen oft schwer umkämpfte Land. Es beginnt mit einem Blick aus den Augen litauischer Archäologen, die vor gut sechs Jahren mit der Sicherung wichtiger Fundstellen in der Provinz Ghor begonnen haben. Die Ausstellung "Ariane – Spuren des antiken Afghanistan" zeigt auf mehr als 30 groß- und weiteren kleinformatigen Fotos die Ergebnisse dieser Ausgrabungen. Dazu gibt es noch eine filmische Dokumentation zu sehen.
"Als uns die Ausstellung angeboten wurde", erzählt Kito-Chef Thomas Pörschke, "haben wir sofort zugegriffen. Wir waren durchaus eingenommen von diesem Land und von dessen Kultur". Die Ausstellung wird um 11 Uhr eröffnet. Dabei sind der litauische Botschafter Deividas Matulionis und der afghanische Botschaftsrat Abed Nadjib. Die Schirmherrschaft für die gesamte Veranstaltung hat Bürgermeister Jens Böhrnsen übernommen.
Aber den Organisatoren geht es nicht nur um das antike Afghanistan. "Wir bieten auch einen politischen Rahmen und wollen den Fingerzeig besonders auf Möglichkeiten humanitärer Hilfe legen", versichert Pörschke. In einem Rahmenprogramm zur Ausstellung geht es dann in erster Linie auch um die politische Gegenwart Afghanistans. Am Montag, 13. Mai, wird dieses Programm um 20 Uhr mit einem Gespräch zum Thema "Afghanistan – Ein Land ohne Zukunft?" eröffnet. Mit dabei sind Laila Noor, Organisatorin von Schulprojekten in Afghanistan und Vorsitzende der Hilfsorganisation IAWA (Independent Afghan Women Association), und die Bundestagsabgeordnete Marieluise Beck. Moderator ist Joerg Helge Wagner. Unter dem Titel "Afghanistan – Über Haftung und Hoffnung" umreißt der Sozialwissenschaftler Michael Daxner am Dienstag, 21. Mai, um 20 Uhr die Krise am Hindukusch.
Am Dienstag, 4. Juni, berichten Christa Freese und Laila Noor über die IAWA und deren neuesten Schul-Projekte. Beginn dieser Veranstaltung ist ebenfalls um 20 Uhr. Schließlich nimmt am Freitag, 14. Juni, Oberstleutnant Markus Nurischad an einer Gesprächsrunde teil, die die Frage zu beantworten sucht "Was und wer hilft Afghanistan?". Nurischad, betont Pörschke, ist aktiver Soldat in Afghanistan und hat extra für dieses Gespräch Grünes Licht vom Verteidigungsministerium bekommen.
Burka mit Dekolleté
Aber es geht in diesem Afghanistan-Programm nicht nur politisch und/oder wissenschaftlich zu. Es darf auch mit den Augen gezwinkert werden. Wie zum Beispiel auf der Modenschau "East meets West" am Sonnabend, 25. Mai, in der Laila Noor Afghanistan auf den Laufsteg schickt. Beginn ist um 18.30 Uhr. Laila Noor zeigt auf dieser Schau – mit professionellen Modells aus Berlin – Mode, die zwar aus landestypischen Textilien geschneidert ist, aber keine Trachten geriert. Sie zeigt aber auch, was passieren kann, wenn der Sehschlitz der Burka weiter nach unten rutscht und zum Dekolleté mutiert.
Afghanistan für die ganze Familien mag dann am Sonntag, 16. Juni, ab 11 Uhr der Wohltätigkeitsbasar zugunsten der IAWA sein: Zum Verkauf stehen dann Stoffe aus Afghanistan, Schmuck und Kunsthandwerk sowie Gebäck. Diese Veranstaltung ist zugleich der Abschluss der Ausstellung.
"Afghanistan in tausend Facetten": Ausstellung mit Programm im Kito, Alte Hafenstraße 30. Öffnungszeiten sind sonnabends und sonntags von 11 bis 18 Uhr; weitere Termine können unter Telefon 0170/2478991 vereinbart werden.