Luise Asmussen: Zum Auftakt konnte ich eine passable Zeit auf dem Ergometer ablegen. Nachdem ich im Winter dort mental einige Schwierigkeiten gehabt hatte, war das erst einmal das Wichtigste. Die Langstrecke am darauffolgenden Tag lief dann nicht ganz so gut wie erhofft, da ich insgesamt durch meine Vorbereitung, auf meine mündlichen Prüfungen im Medizinstudium, die zwei Tage später erfolgten, ziemlich ermüdet war. Diese habe ich nun zum Glück bestanden und kann mich wieder besser auf die Rudersaison fokussieren.
Nun folgte aber der Auftritt beim Kleinboot-Event in Köln. War es dort aus Ihrer Sicht erfolgreicher?Diese Kleinbootmeisterschaft war für mich schon eine deutliche Steigerung im Vergleich zu Leipzig. Nach einem sehr guten Viertelfinale konnte ich mich für das A/B-Halbfinale qualifizieren. Ab dann hatte ich bei unfairen Windbedingungen ein bisschen Pech mit der Verteilung der Bahnen. Letztlich konnte ich mir einen elften Platz in der Gesamtwertung und einen vierten Rang in der U23 errudern und wurde somit zum Doppelzweier-Lehrgang nach Essen vom 26. bis 28. April eingeladen. Dieser Wettkampf hat mir auf jeden Fall gezeigt, dass noch einiges diese Saison drin ist!
Die Winter-Vorbereitungsphase liegt hinter Ihnen. Sind Sie leistungsmäßig schon bei 100 Prozent?Technisch konnte ich mich über die Wintertrainingslager in Italien verbessern. Ich denke allerdings, dass momentan gerade im Hinblick auf die Saison-Höhepunkte noch Luft nach oben ist.
Haben Sie im Bereich Kraft sich verbessert, oder wo setzten Sie im Training die Hebel an?Kraftmäßig habe ich eher Vorteile gegenüber meinen Konkurrenten, deshalb konzentrierten wir uns vor allem auf meine Rudertechnik. Ich denke dort und in der Ausdauer-Leistungsfähigkeit ist am meisten herauszuholen.
In der vergangenen Saison waren Sie erst im Vierer im Einsatz, anschließend konzentrierten Sie sich mehr auf den Einer. Wo liegt jetzt Ihr Schwerpunkt?Momentan werden Doppelzweier-Kombinationen für die internationale Regatta in Duisburg in knapp drei Wochen ausprobiert. Ich hoffe, dort eine gute Leistung abzuliefern und mich für den Doppelzweier empfehlen zu können. Ansonsten liegt der Fokus weiterhin auf dem Einer, da Ende Mai noch die zweite Kleinboot-Überprüfung in Hamburg ansteht. Dort und zwei Wochen später auf der internationalen Regatta in Ratzeburg wird sich dann entscheiden, welche Bootsklassen auf der Deutschen Meisterschaft gefahren werden.
Diese deutschen Meisterschaften vom 20. bis 22. Juni in Brandenburg an der Havel stehen bei Ihnen wohl besonders im Fokus, oder?Ja, auf jeden Fall.
Werden Sie in dieser Saison, nach EM-Bronze im vergangenen Jahr, auch wieder die Farben Deutschlands vertreten?Das wird sich erst auf der deutschen Meisterschaft entscheiden.
Welche sportlichen Ziele haben Sie noch im Visier?Ich hoffe, dieses Jahr im Doppelzweier oder im Einer auf der U23-WM in Florida Ende Juli an den Start gehen zu dürfen.
Das Gespräch führte Olaf Schnell.Luise Asmussen (20)
lebt und trainiert in Berlin, ist seit sechs Jahren Mitglied beim Vegesacker Ruderverein und belegte im vergangenen Jahr bei der U23-EM im Leichtgewichts-Einer Platz drei.