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Rätseln in Schloss Schönebeck Mit kniffligen Fragen quer durchs Schloss

Was hat der Afrika-Forscher Gerhard Rohlfs von seinen Reisen mitgebracht? Und wie haben gutbürgerliche Familien früher gelebt? Diesen und anderen Fragen können Kinder jetzt im Schloss Schönebeck nachspüren.
18.07.2022, 14:00 Uhr
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Von Ulrike Schumacher

Endlich Ferien! Sechs Wochen ohne Schule bieten jede Menge Gelegenheit für Spaß und Abenteuer. Manche Kinder reisen an die Nord- oder Ostsee, manche in den italienischen oder französischen Süden und manche unternehmen eine Reise in die tiefe Vergangenheit. Dafür müssen sie den Bremer Norden gar nicht verlassen.

Bärbel Bartels und Dieter Borstel sind die beiden "Reiseleiter". Sie sind zwar keine Burgherren, aber ins stattliche Schönebecker Schloss laden sie trotzdem ein. Das 1640 im Barockstil errichtete Gebäude zählt nicht nur zu den bedeutendsten Baudenkmalen im Bremer Norden, es birgt auch eine Fülle an historischen Schätzen. Und die können Mädchen und Jungen zwischen acht und zwölf Jahren noch bis zum 3. September bei einem Suchspiel quer durchs Schloss entdecken. Etwas zu gewinnen gibt es dabei auch.

Rätseln und staunen

Bärbel Bartels und Dieter Borstel gehören zu den rund 50 Ehrenamtlichen des Heimat- und Museumsvereins für Vegesack und Umgebung, der im Schönebecker Schloss vor 40 Jahren ein Museum eingerichtet hat. "Es stellt das Leben der Menschen vor 150 Jahren dar", sagt Bärbel Bartels. "Die Kinder sollen sehen, wie das war." Sehen und staunen, manchmal auch rätseln. Was mögen diese kantigen Klumpen wohl sein, die wie dunkel gebackene Schwarzbrote in einem großen Weidenkorb neben dem Herd liegen? Überhaupt der Herd! Mit blitzendem Messing beschlagen hat er schwarz und wuchtig seinen Platz vor einer gekachelten Wand. Im Zeitalter von Induktion und Mikrowelle stehen die jungen Museumsgäste mit großen Augen vor dem klobigen Teil aus Eisen und lassen sich erklären, was darauf so alles möglich war. Kaffee rösten zum Beispiel. Oder Waffeln backen. "Und hier", deutet Bärbel Bartels auf ein größeres Loch im Herd, "ist der Warmwasserbehälter. Sogar mit Wasserhahn an der Seite."

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Schnell noch einen Blick auf das Salzfass, das über dem Herd an der Wand hängt. Warum gerade hier, wollen die beiden "Reiseleiter" wissen. Na klar: damit das Salz trocken bleibt. Dafür sorgt die Wärme, die der Herd verströmt, wobei auch das Rätsel um die dunklen Klötze im Weidenkorb gelöst wäre. "Das ist Torf, ein Brennmaterial", erklärt Bärbel Bartels, die noch weiter ausholen und den Kindern etwas von Moor und Torftransport erzählen könnte. Aber da sind ja noch die anderen Fragen und Aufgaben auf dem Zettel. Also, weiter geht's.

Die Treppe hoch und Richtung Raum Nummer zehn, der dem Schiffbau gewidmet ist. "Seit Jahrhunderten wurden an der Unterweser Schiffe gebaut", weiß Dieter Borstel. "Das war sehr stark mit dem Handwerk verbunden", fügt er hinzu - inmitten all der Werkzeuge, die so eine Werkstatt benötigt. Allein die Zahl der Sägen lässt sich so schnell gar nicht zählen. Dafür brauchen die Kinder jedes Mal etwas Zeit, berichtet Dieter Borstel. Auch für die Frage, wie viele Hämmer in der Vitrine zu sehen sind. Auf jeden Fall gibt es auch in diesem Raum immer ein großes Staunen, freuen sich die Gastgeber. Das "Oh toll!" früherer Kindergruppen klingt ihnen noch in den Ohren.

Besucher von morgen

Das Suchspiel mit den kniffligen Fragen quer durchs Schloss gibt es schon seit ein paar Jahren. Vor, in und kurz nach den Sommerferien haben Kinder auf diese Weise die Möglichkeit, das Museum kennenzulernen. Jedes Jahr mit neuen Fragen, die die jungen Entdecker dazu anregen, sich selbst Gedanken zu machen und nachzuhaken, berichten Bärbel Bartels und Dieter Borstel, die das Suchspiel organisieren. Es sei ein gutes Mittel, Mädchen und Jungen - "die Besucher von morgen" - ins Museum zu locken, finden beide. "Kinder sind immer begeistert, wenn sie etwas raten können und wenn es dazu noch einen Preis gibt." Wer mitmachen möchte, hat freien Eintritt. Geöffnet ist das Museum Schloss Schönebeck für das Suchspiel dienstags, mittwochs und sonnabends von 15 bis 17 Uhr. Sonntags ist der Besuch von 10.30 bis 17 Uhr möglich. Gruppen müssen sich unter der Telefonnummer 04 21 / 62 34 32 vorher anmelden.

Auf drei Etagen lädt das Schloss Schönebeck zur Zeitreise ein. Die führt auch in das Arbeitszimmer des Afrika-Forschers Gerhard Rohlfs, in dem etliche Dinge ausgestellt sind, die er von seinen Reisen mitgebracht hat. Und zu den Heringsfischern. Wieder etwas zum Staunen: Die Bremen-Vegesacker-Fischereigesellschaft, die 1895 gegründet wurde, "stellte bis 1939 die größte Heringsfischereiflotte des Kontinents". Zeitweise, können die jungen Entdeckungsreisenden hier erfahren, seien knapp 70 Logger mit 1200 Mann Besatzung von Vegesack aus auf Fang in die Nordsee gestartet.

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