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Freizi Alt-Aumund Frauenrechte im Fokus: Kunstaktion zum Internationalen Frauentag

Bärbel Kock organisiert zum 29. Mal einen Kunst-Workshop zum Frauentag. Dieses Jahr unter dem Motto: Frauen können alles.
10.03.2024, 11:51 Uhr
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Von Marina Köglin

Seit 1911 gibt es den Internationalen Frauentag, an dem weltweit auf Frauenrechte und die Gleichstellung der Geschlechter aufmerksam gemacht wird. Der Tag soll die bisherigen Errungenschaften der Frauenrechtsbewegung feiern und gleichzeitig auf immer noch bestehende Diskriminierungen und Ungleichheiten aufmerksam machen. Bereits zum 29. Mal hat die Nordbremer Künstlerin Bärbel Kock anlässlich des Frauentags einen Kunst-Workshop im Vegesacker Bürgerhaus organisiert. Der diesjährige Titel: Frauen können alles.

„…und noch viel mehr“, ist Bärbel Kock überzeugt. Der internationale Frauentag ist für sie „eine Aufforderung an die Frauen, mit Mut und Kraft für ihre Rechte einzutreten. Denn bis heute ist eine Gleichberechtigung nicht in Sicht. Überall in unserer unruhigen Welt sind es in Krisen und in Kriegen, aber auch im Alltag die Frauen, die immer wieder erreichen, dass das Leben weitergeht. Und auch in der Berufswelt zeigen Frauen heute, dass sie in allen Bereichen genauso gut wie die Männer – oft sogar besser – ihre Arbeit und ihren Auftrag erfüllen, trotz immer noch geringerer Bezahlung.“

26 Frauen im Alter von 15 bis 85 haben sich in diesem Jahr an der Kunst-Aktion beteiligt. Traditionell werden die im Workshop entstandenen Bilder im Bürgerhaus Vegesack ausgestellt. Das war in diesem Jahr nicht möglich, denn dort ist derzeit die Ausstellung "Verschleppt. Versklavt. Vergessen? Zwangsarbeit in Bremen 1939 bis 1945" des Bremer Focke-Museums zu Gast. Bärbel Kock ist glücklich, dass sie relativ kurzfristig und unkompliziert nur ein paar Häuser weiter einen alternativen Ausstellungsort gefunden hat: das Jugendfreizeitheim Alt-Aumund. Dort werden die 26 Kunstwerke nun gezeigt, bevor sie am 14. März in die Weser Art-Galerie im Weserpark weiterziehen.

Wiebke Winter, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Bremer CDU-Fraktion, eröffnete die Ausstellung und wies auf die Gemeinsamkeiten von Kunst und Politik hin. Ob Künstlerin oder Politikerin – „beide beobachten die Gesellschaft. Sie äußern Meinungen, Ansichten und Kritik, zeigen aber auch, was schon erreicht und gut ist.“ Nach wie vor ginge es darum, „die Sichtweisen von Frauen stärken – gerade auch in der Kunst.“

Die Bilder – Gemälde, Zeichnungen und Collagen – die im Flur und im Treppenhaus des Jugendfreizeitheims zu sehen sind, zeigen denkbar unterschiedliche Motive: Mal abstrakt oder verspielt und mit leisem Humor, aber auch bedrückend. Visualisierte Träume, Visionen und Gesellschaftskritik. So muss man auf dem Bild von Martha Bankowski ganz genau hinsehen um etwas zu erkennen – und exakt darum geht es; um die Unsichtbarkeit von Frauen in vielen Bereichen. Der erste Mensch auf dem Mars ist, wie Judith Przigoda zeigt, eine Frau. Job, Familie, Mama-Taxi, Partnerschaft, Schönheitsideale – Edda Jahn zeigt die Herausforderungen des Alltags, die alle miteinander verbunden sind und sich zum Teil überlagern. Einige Teilnehmerinnen haben ihre Arbeiten auch mit Gedichten oder Texten ergänzt. So wie Elke Schött. Auf ihrem Bild tummeln sich Fliegende Fische und eine Nixe im Wasser. Zunächst habe sie mit dem Motto des Workshops nicht viel anfangen können, doch dann tauchte eine Idee auf, im wahrsten Sinne des Wortes. Bei der Ausstellungseröffnung teilte sie ihre Assoziationen mit den Besuchern: „Fische können fliegen – klingt absurd, ist aber so. Frauen können alles – klingt auch absurd, ist aber so. Frauen können alles, wenn sie dürfen und wollen.“

Auch Männer kamen zu Wort. Und was das für Worte waren: der 18-jährige Francis Belmadani trug einen eindrucksvollen Poetry Slam-Text vor, in dem es um Schönheitsideale ging, die eigentlich keine (mehr) sein sollten. Und die Band „16 Hours“ sorgte für den musikalischen Rahmen der Ausstellungseröffnung. Einige Jugendliche aus der „Young Art“-Gruppe des Freizis hatten sich ebenfalls mit Themen rund um den Frauentag beschäftigt und entrollten ein meterlanges Gemeinschaftsbild – was wegen der vielen Ausstellungsbesucher gar nicht so einfach war.

Info

Die Kunstwerke sind noch bis Donnerstag, 14. März, im DRK-Freizi Alt-Aumund, Aumunder Heerweg 89 (während der Öffnungszeiten) zu sehen. Danach wird die Ausstellung vom 15. bis 22. März in der Weser Art im Weserpark, Hans-Bredow-Straße 19, gezeigt.

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