Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Umweltprojekte in Vegesack Beirat fordert freie Fährfahrt für Radler

Der Klimanotstand wird zwar nicht in Vegesack ausgerufen, mehr für die Umwelt wollen die Fraktionen aber trotzdem tun. Mehrere Projekte sollen vorangebracht werden.
23.10.2019, 17:00 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Beirat fordert freie Fährfahrt für Radler
Von Christian Weth

Die Mehrheit der Vegesacker Fraktionen will zwar keinen Klimanotstand ausrufen, mehr für die Umwelt wollen die Parteien aber trotzdem tun. Während der Sitzung in dieser Woche sprachen sie für drei Projekte aus, mit denen der Stadtteil grüner werden soll. Sie wollen mehr Geld für die Parkpflege, zusätzliche Carsharing-Angebote und kostenfreie Fahrten für manche Fährpendler. Die Beschlüsse im Überblick:

Geld fürs Grün: Die Landesregierung hat zwar angekündigt, dass der Umweltbetrieb in den nächsten Jahren mehr Geld für die Pflege von Grünanlagen bekommen soll, abgeschlossen ist die Angelegenheit für die Vegesacker Fraktionen deshalb aber nicht. Sie haben jetzt deutlich gemacht, wie groß das finanzielle Plus ihrer Meinung nach ausfallen muss: mindestens 25 Prozent. Die Zahl ist nicht wahllos gegriffen. Die Parteien des Stadtteilparlaments verlangen denselben Anstieg, den auch die Umweltbehörde seit Längerem fordert.

Und sie erwarten, dass der erhöhte Etat nicht bloß für den Stadtgarten gilt, sondern für alle Parks und Grünflächen in Vegesack. Dass die Fraktionen jetzt Forderungen stellen, kommt nicht von ungefähr. Sie wollen sichergehen, dass nicht noch einmal passiert, was in diesem Jahr vorgekommen ist: dass das Budget für Arbeiten im Stadtgarten bereits im Frühsommer erschöpft ist – und der Park nur deshalb gepflegt werden kann, weil der Umweltbetrieb bei anderen Grünanlagen das Pensum der Einsätze reduziert.

Mehr Carsharing: Parkplätze, auf denen Autos stehen, die für Fahrten gemietet werden können, gibt es zwar im Stadtteil. Aber noch sind es nicht so viele, wie es sich die Parteien vorstellen. Bisher stehen bei der Behörde zwei sogenannte Mobilpunkte von Carsharing-Anbieter Cambio auf der Liste. Ein Stellplatz ist neben dem Stadthaus, der andere beim Fähranleger. Mal geht es um zwei Fahrzeuge, die im Internet beziehungsweise per App gebucht werden können, mal um fünf – vom Kleinwagen bis zum Transporter.

Nach Angaben des Unternehmens wird der Standort beim Stadthaus ausreichend, der beim Fähranleger überdurchschnittlich genutzt. Alles in allem kommt Cambio in Vegesack auf 230 Kunden pro Monat. Das macht 33 Menschen pro Auto. Für Prokuristin Jutta Kirsch ist das ein guter Wert. Die Fraktionen wollen jedoch einen besseren. Sie wollen jetzt gemeinsam mit der Umweltbehörde prüfen, wo weitere Mobilpunkte entstehen können – und die Beiräte Blumenthal und Burglesum bei der Suche einbinden.

Freie Fährfahrten: Weil die Landesregierung angekündigt hat, eventuell weitere Weserbrücken für Radfahrer und Fußgänger in der Innenstadt zu bauen, fordern die Beiratsfraktionen für Vegesack etwas anderes von ihr: dass sie Gespräche mit den Partnern und Teilhabern der Fährgesellschaft Bremen-Stedingen darüber führt, Fahrten für Pendler, die ohne Auto unterwegs sind, kostenfrei zu machen – quasi als Ausgleich dafür, dass im Norden der Stadt keine zusätzlichen Brücken über die Weser geplant sind.

Außer mit den Gesellschaftern soll das Ressort für Stadtentwicklung auch mit den Naturschützern des BUND und den Entscheidern des Deutschen Fahrrad-Clubs sprechen. Beide sollen sagen, welche Auswirkungen es haben könnte, wenn es für bestimmte Pendler freie Fährfahrten gibt. Der Fahrrad-Club hat längst begonnen, Unterschriften dafür zu sammeln.

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)