Herzlichen Glückwunsch zur Auswahl ihres neuen Albums 'Big Love' für die aktuelle Bestenliste beim 'Preis der deutschen Schallplattenkritik'. Wie überraschend kam jetzt diese Nachricht?
Da die Konkurrenz sehr groß war, haben wir gar nicht damit gerechnet. Umso mehr freut es uns, dass es geklappt hat...
Darüber hinaus sind Sie auch aktueller Preisträger bei den 'German Blues Awards' in den Kategorien 'Band', 'Piano' und 'Album'. Welcher Preis bedeutet Ihnen am meisten?
Alle Preise belohnen einen anderen Aspekt der Arbeit und Leidenschaft unserer Band. Somit sind alle Preise für uns eine große Freude und Ehre.
Was bedeutet Ihnen Erfolg generell?
Erfolg bedeutet für uns, dass wir die Ziele, die wir uns vornehmen, auch in die Tat umsetzen und dass wir als Band dabei stetig weiter wachsen.
Ein toller Erfolg war auch die Deutschland-Tournee 2022 mit Eric Clapton. Wie überrascht waren Sie, als Sie dafür erwählt wurden?
Daran hat wirklich keiner im Leben von uns geglaubt, dass so etwas passiert! Wir haben es erst realisiert, als wir in der Waldbühne Berlin vom Backstage-Bereich zur Bühne gegangen sind und wussten, dass es jetzt losgeht.
Wie ist diese Einladung zustande gekommen?
Wir hatten uns blauäugig dafür angeboten, haben aber nicht im Leben mit einer Antwort gerechnet. Vier Wochen vorher kam dann tatsächlich der Anruf von seinem Management...
Und wie verlief die Tour aus Ihrer Sicht?
Die Tour war ein voller Erfolg. Wir konnten uns vor einem riesigen Publikum beweisen und zeigen, dass wir uns auf diesem Level nicht verstecken müssen. Wir sind froh, dass wir von allen so freundlich aufgenommen worden sind und Eric Clapton auf sechs Konzerten seiner Europatour begleiten durften.
Was waren die stärksten Eindrücke?
Die Show von Clapton sechsmal zu sehen sowie jeweils den Aufbau und die Vorbereitung vom gesamten Team drumherum mitzubekommen. Für mich persönlich waren die schönsten Momente, neben der Bühne stehen zu dürfen, während der Mann, der 'Tears In Heaven' geschrieben hat, den Song direkt vor meinen Augen auf der Akustik-Gitarre spielt. Unfassbar!
Kommen wir zu Ihrem neuen Album 'Big Love': Was ist darauf anders als auf dem letzten Album 'The Moonshine Record' von 2022?
Wir haben uns bei 'Big Love' mehr Zeit für Arrangement und Instrumentierung genommen. Auch der Studio-Sound ist deutlich moderner, während wir aber beim Band-Sound bewusst probiert haben, 'Vintage' zu bleiben.
Dabei bezeichnen Sie Ihren Stil selbst als '21st Centrury Blues' – wie passt das zu dem Vintage-Ansatz?
Der Begriff steht für alten Blues im modernen Gewand. Dabei versuchen wir aber nicht, alles nur eins zu eins zu kopieren und es wie das Original klingen zu lassen.
Kurz nach der Veröffentlichung des neuen Albums haben Ihr Sänger Melvin Schulz und Ihr Bassist Tim Kirschke die Band verlassen. Was waren die Gründe dafür?
Für Melvin und Tim ist das Projekt zu groß geworden und hat zu viel Raum eingenommen. Wir sind aber im Guten auseinander gegangen.
Die 'Neuen' heißen Till Seidel an Gesang/Gitarre und Fabian Rosmaity am Bass. Wie gut haben sich die beiden integriert?
Till kennen wir schon lange aus der hiesigen Szene und er war unsere allererste Wahl. Aber auch Fabian ist wie Till absolut vom Fach, so dass die Integration nicht lange gebraucht hat.
Und wie sind Ihre ersten Live-Erfahrungen?
Großartig! Es macht sehr viel Spaß in der neuen Besetzung und auch das Bühnenpublikum hat durchweg positiv reagiert...
Das Interview führte Thorsten Hengst.