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Boxen Zwei weitere Titel für Schwanewede

Umar Ginaev und Aras Schaikhmus sind Weser-Ems-Meister. Für Burak Güler ist hingegen im Halbfinale Endstation
28.02.2024, 14:54 Uhr
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Von Olaf Schnell

Dilan Yilmaz und Oskar Wójcik vom TV Schwanewede hatten es vorgemacht und sich (wie berichtet) ihre ersten Titel bei den Weser-Ems Meisterschaften im Boxen gesichert. Nun zogen ihre Klubkameraden Umar Ginaev und Aras Schaikhmus nach und behielten in Bremerhaven ebenfalls die Oberhand. Dagegen scheiterte Burak Güler im Halbfinale.

Schaikhmus stieg erstmals zu einem Meisterschafts-Kampf in den Ring. Sein Halbfinal-Gegner von der SG Diepholz hieß Ali Amadie, den er eigentlich im vergangenen Jahr bei der TVS-Boxnacht vor die Fäuste kriegen sollte. Doch dieser Kampf war kurzfristig abgesagt worden. Nun freute sich Schaikhmus umso mehr auf dieses Duell. Etwas übermotiviert startete er mit einem Schlaghagel, der ihn früh viel Kraft kostete. Schaikhmus: „Ich wollte den Kampf vorzeitig beenden.“ Der Diepholzer konnte aber einiges wegstecken, sich befreien und seine größere Reichweite mehr und mehr ausspielen. Aras Schaikhmus landete harte Treffer im Nahkampf und gewann die erste Runde klar durch mehr Aktivität.

In Runde zwei fehlte ihm allerdings etwas die Luft, was Amadie nutzte, um den Schwaneweder auf Abstand zu halten. Dies gelang ihm nicht immer, sodass sich Schaikhmus erneut durchsetzte. Im finalen Durchgang holten beide Boxer noch einmal alles aus sich heraus. Zwar behielt hier Amadie knapp die Oberhand, doch der TVS-Boxer zog ins Finale ein.

Weiter ging es mit Burak Güler, der im Halbfinale im Weltergewicht (bis 67 kg) gegen den erfahrenen Romal Rahmani (VfL Stade), der bereits 14 Duelle bestritten hat, antreten musste. Güler startete mit einer kompakten Deckung. Rahmani bewegte sich anfangs noch viel und versuchte, einzelne Treffer aus der Distanz zu landen. Der Schwaneweder konnte diese aber meist auf die Deckung nehmen und konterte blitzschnell. Güler hatte in jeder Aktion eine Hand mehr im Ziel und gewann die erste Runde. Hiernach erhöhte Rahmani zwischenzeitlich den Druck und schlug mehr Kombinationen, die Güler aber sehr gut abfing. 

„In der letzten Ringpause sagte ich Burak, dass er sich mehr bewegen soll und der Gegner gar nicht erst auf die Deckung schlägt. Er hatte zuvor zwei Runden gewonnen und brauchte nichts mehr riskieren“, berichtete Trainer Thulasi Tharumalingam. Doch Güler blieb stehen und boxte bis zum Schluss Kopf-an-Kopf mit Rahmani. „Am Ende waren wir uns sicher. Diesen Kampf hatten wir in der Tasche. Zwei von drei Punktrichtern sahen das aber anders und Rahmani wurde zum 2:1-Sieger erklärt. Burak Güler: „Ich war mir noch nie so sicher wie heute, dass ich den Kampf gewonnen habe. Aber die Hauptsache ist, mein Trainer ist zufrieden und wir kommen noch stärker zurück.“

Am nächsten Tag standen die Finalkämpfe von Aras Schaikhmus und Umar Ginaev an. Dieses Mal startete Schaikhmus gegen Joel Baach (FuS Cloppenburg) deutlich ruhiger und konzentrierter. „Im Vorfeld hatte ich Aras gesagt, dass wir keinen K.o. erzwingen und schönes Boxen zeigen wollen“, sagte  Tharumalingam. Das setzte Schaikhmus in die Tat um. Er konnte jede Aktion von Baach unterbinden und setzte gute Treffer zum Körper. Das raubte Baach früh die Luft. Anschließend sollte Schaikhmus laut Tharumalingam den Druck erhöhen und mehr seitlich in den Gegner gehen. Gesagt, getan. Der Schwaneweder landete harte Treffer, bis der Ringrichter einschritt und Baach anzählte. Der Cloppenburger wollte aber noch nicht aufgeben. Schaikhmus ging jetzt aufs Ganze und deckte den Gegner mit Schlägen ein – bis der Ringrichter erneut anzählen musste. Um Baach zu schützen, entschied sich der Ringrichter, den Kampf abzubrechen und Schaikhmus freute sich über seinen ersten Titel der U19-Klasse (bis 54 Kg). „Aras hat seine Sache sehr gut gemacht und die Fehler vom Halbfinale korrigiert. Das war ein verdienter Sieg“, sagte Tharumalingam.

Nun war noch Schwanewedes Umar Ginaev gegen Paul Gienke (Emder BAC) gefordert. Der Finalkampf im Cruisergewicht (bis 86 Kg) wurde von beiden Boxern sehr abwartend gestartet. Verständlich, denn in dieser Gewichtsklasse kann jeder Treffer den Kampf entscheiden. Ginaev zeigte früh ein gutes Auge und ließ die Schläge des Gegners ins Leere laufen. Er konterte immer wieder mit seinem Lieblingsschlag, dem linken Haken, wodurch Ginaev die erste Runde gewann. In der zweiten Runde forderte Coach Tharumalingam mehr Aktivität. Ginaev erhöhte die Frequenz und landete harte Hände zum Kopf. Tharumalingam wies zudem seinen Schützling darauf hin, auch zum Körper zu arbeiten. Bereits in der nächsten Aktion konnte Ginaev einen harten Leberhaken unterbringen und der Ringrichter musste dazwischen gehen.

Nach dem Anzählen setzte Ginaev nach und brachte den Ringrichter zwei weitere Mal dazu, den Gegner anzuzählen, bevor der Kampf durch den Ringrichter abgebrochen wurde. "Für Umar ist dies bereits der zweite Titel bei seiner zweiten Teilnahme. Ich bin unheimlich stolz auf jeden einzelnen Akteur. Wir haben von acht Meisterschaftskämpfen insgesamt sieben gewinnen können. Von fünf gestarteten Kämpfern nahmen vier einen Titel mit nach Hause. Auch Burak hat eine wahnsinnige Meisterschaft hingelegt“, ergänzte Thulasi Tharumalingam.

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