Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Fußball-Bremen-Liga Debakel nach dem Lattenschuss

Die SG Aumund-Vegesack vergibt Elfmeter zum Ausgleich und verliert 1:5 gegen die SV Hemelingen.
08.10.2023, 15:50 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Von Klaus Grunewald

Manchmal entscheiden Zentimeter über Erfolg oder Misserfolg im Fußball. Mit dieser bitteren Erkenntnis dürften Spieler und Verantwortliche des Bremen-Ligisten SG Aumund-Vegesack am Sonnabend den heimischen Kunstrasenplatz verlassen haben. In der 46. Minute landete der Elfmeter von Sebastian Kurkiewicz nicht zum vermeintlichen 1:1 im Netz, sondern am Querbalken. Zehn Minuten später lagen die Nordbremer 0:3 zurück und verloren ihr Heimspiel gegen die SV Hemelingen schließlich deutlich mit 1:5.

Es war die fünfte Niederlage im neunten Saisonspiel, und sie belegt einmal mehr, dass die Vegesacker von ihrer Form der vergangenen Saison weiterhin ein gutes Stück entfernt sind. Und dass die Mannschaft nach dem Rücktritt von Trainer Markus Werle in manchen Spielphasen verunsichert wirkt, war auch am Sonnabend zu erkennen. Es dauerte rund eine halbe Stunde, bevor die von Issam El-Madhoun und Miguel Garcia gecoachten Nordbremer auf Augenhöhe mit den Ostbremern agierten.

Zu diesem Zeitpunkt lagen die von Brüdern Feyhat und Günther Tuncel gelenkten Hemelinger bereits mit 1:0 durch Hiroto Shimokawa vorn (9.). Der Führungstreffer sorgte bei den Gästen für Feldüberlegenheit, allerdings auch für erhöhte Einsatzbereitschaft bei den Gastgebern. Vor allem Mannschaftskapitän Christian Böhmer sowie die Routiniers Abdullah Basdas, Lokman Abdi und Sebastian Kurkiewicz zählten nicht nur zu den Balleroberern, sondern fädelten auch zusammen mit Nikolas Doye die meisten Offensivaktionen ein. Und Torwart Jan Niklas Dähne erwies sich einmal mehr als sichere Bank zwischen den Pfosten. In der 23. Minute sorgte schließlich Kurkiewicz endgültig für Aufbruchstimmung bei den Nordbremer, als sein Schuss den Hemelinger Kasten nur knapp verfehlte. Wenig später war es Basdas, der die rechte Hemelinger Torecke nur um Zentimeter verfehlte. Und eine Minute vor dem Halbzeitpfiff tauchte Avni-Serdar Güngör frei vor SVH-Keeper Marcel Pfaar auf, schoss ihm den Ball aber direkt in die Arme.

Die rund 70 Fußballfans hatten in den ersten 45 Minuten und gutes und temporeiches Bremen-Liga-Spiel gesehen, das aus Vegesacker Sicht Hoffnung auf einen Heimerfolg machte. Und die Riesenchance zum Ausgleich ergab sich bereits eine Minute nach Wiederanpfiff: Kurkiewcz war im Strafraum von Salem Nouwame gefoult worden, der umsichtige Unparteiische Nils Riedel entschied umgehend auf Strafstoß. Den der Gefoulte selber ausführte und den Ball gegen die Latte drosch (46.).

Diese Szene zerrte am Nervenkostüm der Vegesacker. Jeweils aus dem Gewühl im SAV-Strafraum heraus gelangen Linksaußen Diyar Kücük das zweite und dritte Tor (55./56.) für die Hemelinger. Issam E-Madhoun beorderte mit Bashkim Toski und Alexander Schlobohm zwei routinierte Stürmer auf den Platz, um das Unmögliche in der letzten halben Stunde noch möglich zu machen. Zwar gelang Toski nach Vorarbeit von Doye und Schlobohm noch der Vegesacker Ehrentreffer (71.). Aber zuvor hatte Hiroto Shimokawa bereits das vierte Hemelinger Tor erzielt (60.). Dass den Gästen gegen die nun „Alles oder nichts“ spielenden Nordbremer sogar noch der fünfte Treffer durch Hasan Dalkiran gelang (86.),  war Günter Tuncel fast schon peinlich: „Wir haben gut gespielt und verdient, aber wohl etwas zu hoch gewonnen“, resümierte er und bezeichnete den von Sebastian Kurkiewcz verschossenen Elfmeter als Ausgangspunkt für den Auswärtserfolg. Auch Issam El-Madhoun haderte mit dem Pech seiner Mannschaft: „Wir haben zwar viele starke Phasen, aber kein Glück gehabt und hervorragende Torchancen ungenutzt gelassen.“

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)