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Fußball Personalsorgen werden immer größer

Blumenthaler SV hofft gegen FC Union 60 dennoch auf Erfolgserlebnis - SAV will in Arsten Tabellenspitze verteidigen
27.10.2022, 13:15 Uhr
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Von Klaus Grunewald

Die Ausgangslage vor dem zehnten Spieltag in der Fußball-Bremen-Liga hat sich für die beiden Nordvertreter SG Aumund-Vegesack und Blumenthaler SV nicht verändert. Während die SAV als Tabellenführer am Sonnabend ab 11 Uhr beim Rangelften TuS Komet Arsten mit breiter Brust antreten kann, muss Schlusslicht Blumenthaler SV ab 13 Uhr auf eigenem Platz versuchen, dem spielstarken Achtplatzierten FC Union 60 zumindest einen, besser aber alle drei Punkte abzuknöpfen. Einmal mehr mit einem Team, in dem die A-Jugendlichen das Korsett bilden.

Blumenthaler SV – FC Union 60: Blumenthal müsse einen Gala-Tag erwischen, um gegen die Unioner etwas auszurichten, heißt es in der vom Computer generierten Vorschau des Amateurfußball-Portals fußball.de. Der Vergleich von Tabellenplatz, Punkt- und Torverhältnis der beiden Teams vom Burgwallstadion und Jürgensdeich unterstreicht diese Feststellung. Die Mannschaft von BSV-Trainer Peter Moussalli durchschreitet gegenwärtig vor allem deshalb ein tiefes Tal, weil sie enorme Personalprobleme hat. Die gegenwärtige Lage beschreibt der Coach als „sehr schlecht“.

An diesem Sonnabend stehen ihm allenfalls fünf oder sechs gestandene Herren-Spieler zur Verfügung. Die restlichen Positionen in seiner Startelf sowie die Plätze auf der Ersatzbank müssen einmal mehr von A-Jugendlichen besetzt werden. Da trifft es sich natürlich gut, dass die A-Jugend an diesem Wochenende keine Pflichtaufgabe zu erfüllen hat.

Zum Glück, denn die Liste der Blumenthaler Herren-Spieler, die nicht zur Verfügung stehen, ist lang. Auf ihr stehen die Namen von Mannschaftskapitän und Torjäger Kilian Lammers (Urlaub), Zahed Khan Momand (Arbeit) sowie die  der verletzten oder erkrankten Ben Starke, Granit Durmesi, Hakan Yavus, Niko Brich und Kevin Stegie. Zudem hat Mittelfeldakteur Eren Kaya seine Dienste für den Blumenthaler SV offenbar „aufgekündigt“. Nach seinem Platzverweis (gelb-Rote Karte) beim Auswärtsspiel gegen die Leher TS und einem Disput mit dem Blumenthaler Trainerteam hat sich Kaya nach Moussallis Worten jedenfalls nicht mehr beim Training sehen lassen.

Es knirscht also erheblich im Personalgerüst des Blumenthaler SV. Der zudem spürt, dass auch Fortuna zum Träger der Roten Laterne auf Distanz geht. Sowohl beim 4:4-Unentschieden in Lehe, als auch bei der knappen 0:1-Niederlage im Achtelfinale des Lottopokals mit dem Gegentor in der 92. Minute beim TuS Schwachhausen habe seine Mannschaft eine ansprechende Leistung gezeigt und sich den Gegnern als ebenbürtig erwiesen, sagt Peter Moussalli.

Dennoch stuft er den FC Union 60 an diesem Sonnabend als klaren Favoriten ein. Die Mannschaft seines Kollegen Frank Dahlenberg sei ein „schweres Brett“ für seine Elf, unterstreicht Moussalli, dem vor allem die magere Torausbeute seines Teams zu denken gibt. Erst 14 Treffer hat die Burgwall-Elf in den bisherigen neun Punktspielen erzielt, davon vier bei der Leher TS. Allerdings hat sich auch der FC Union 60 in puncto Treffsicherheit bislang nicht mit Ruhm bekleckert und gerade mal ein Tor mehr erzielt als die Nordbremer – allerdings auch zehn weniger kassiert.

Sonnabend, 13 Uhr, Burgwallstadion

TuS Komet Arsten – SG Aumund-Vegesack: Dass die meisten Spiele in der Bremen-Liga sonnabends angepfiffen werden, ist der Normalfall. Als Rarität in der Liga-Chronik dürfte dagegen der Anstoß an diesem Sonnabend um 11 Uhr im Stadion an der Egon-Kähler-Straße notiert werden. Doch der Grund ist für SAV-Trainer Markus Werle einleuchtend. Der ehemalige TuS-Coach Kevin Köhler will am Nachmittag mit einigen Spieler vom Bremer Flughafen zu einer Abschiedstour nach London aufbrechen. „Wir haben der Spielverlegung natürlich zugestimmt“, sagt Werle.

Wenn der Tabellenführer der Bremen-Liga beim TuS Komet Arsten seine Visitenkarte abgibt, sitzt dort der neue Coach Sven Meinecke auf der Trainerbank. Mit welcher Strategie er den Nordbremern das Leben schwer machen will, bereitet seinem Vegesacker Kollegen allerdings kein Kopfzerbrechen. „Wir treten in Arsten als Spitzenreiter und damit als Favorit an und wollen natürlich drei Punkte mitnehmen“, zeigt sich Markus Werle selbstbewusst und optimistisch.

Der TuS Komet Arsten wartet seit vier Spieltagen auf einen Liga-Erfolg. Und weil sich die Erwartungen, die vor Saisonbeginn groß waren, nicht erfüllt haben, gab Kevin Köhler den Trainerstab ab. Was deutlich macht, dass sich die Südbremer aufgrund ihrer spielerischen Substanz mehr zutrauen als der bisherige elfte Tabellenplatz ausweist. Mit neun Punkten haben sie 13 weniger auf dem Konto als der Ligaprimus.

Der den Platz an der Sonne vor allem wegen seiner mannschaftlichen Geschlossenheit und Willensstärke erobert hat. Werle spricht in diesem Zusammenhang gern von einem funktionierenden Kollektiv, das seinen Erfolgsweg nun auch an einem Sonnabendvormittag fortsetzen will. So gesehen, wartet auf die Gastgeber eine Herkulesaufgabe, zumal sich die Vegesacker bislang als ausgesprochen abwehrstark gezeigt haben. Ebenso wie der KSV Vatan Spor und der FC Oberneuland haben sie die wenigsten Gegentreffer, nämlich neun, hinnehmen müssen.

In Arsten muss Markus Werle allerdings auf den starken Defensivspieler Marvin Syla verzichten, der im Pokalspiel gegen die BTS Neustadt, das im Elfmeterschießen gewonnen wurde, verletzt ausschied. Und auch das Mitwirken von Mittelstürmer Mücahit Özkul ist verletzungsbedingt fraglich.

Allerdings verfügen die Vegesacker über genügend Spieler, die Ausfälle kompensieren können. „Auch wenn die Personaldecke dünner geworden ist, stehen 16 Akteure zur Verfügung, die die Tabellenführung verteidigen können und wollen“, zeigt sich der SAV-Trainer zuversichtlich.

Sonnabend, 11 Uhr, Egon-Kähler-Straße

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