In bester Uwe-Seeler-Manier glich Mike Czoch für den SV Werder Bremen III in der Fußball-Bremen-Liga mit dem Hinterkopf zum 1:1-Endstand, im Heimspiel gegen die SG Aumund-Vegesack, aus (75.). War das Ergebnis zu diesem Zeitpunkt noch glücklich für die Grün-Weißen, so verdienten sich die Gastgeber das Remis im Nachhinein mit ein paar Chancen in der Schlussphase.
„Die Spiele gegen Werder III sind immer schwer für uns, weil der Gegner viele kleine, wendige und schnelle Spieler hat. Da müssen wir immer eine Überzahl herstellen, um Eins-gegen-Eins-Situationen zu vermeiden“, teilte SAV-Coach Björn Krämer mit. Sein Team war in der Anfangsphase das klar bessere. Fabian Linne hätte die Gäste auch in Führung bringen können. Doch Werders Torwart Timur Pazhigov, der aus dem Regionalliga-Team aushalf, wehrte sowohl seinen Kopfball, als auch dessen Fernschuss bravourös ab. „Die hat Timur gut gehalten“, fand auch Werders Trainer Andreas Ernst. In der Folgezeit passierte erst einmal herzlich wenig, ehe sich Fahrudin Ramic, der den rechten Part in der Dreierkette übernahm, die erste Gelbe Karte der Partie abholte. Der SAV-Youngster hielt seinen Gegenspieler am Trikot fest. „Das kommt nur, weil wir nicht vernünftig pressen“, schimpfte Björn Krämer an der Seitenlinie.
Vegesacks Bashkim Toski tat sich im Sturmzentrum gerade nach langen Bällen extrem schwer, weil Werders Abwehrchef Masataka Nakashima einen sehr guten Job erledigte. Er brachte seinen Körper immer wieder geschickt zwischen Toski und dem Ball. Der Neuzugang hatte im Abwehrzentrum aber auch noch einen Nebenmann. Und der patzte drei Minuten nach dem Wiederanpfiff. Nach einem eigentlich eher harmlosen Ball von Mola Khan in den Strafraum, brauchte Niklas Hagens zu lange, um sich zu drehen und ließ somit Yonatan Abrham Temtme freie Bahn.
Temtme überwand Timur Pazhigov vom linken Strafraumeck mit einem platzierten Schuss in die lange Ecke zum 1:0 für die Nordbremer. Die Akteure um Kapitän Marius Bosse verwalteten daraufhin ihren knappen Vorsprung, mussten sich aber auch nicht besonders strecken, um diese Aufgabe zu bewältigen. Von den Hausherren kam bis zur 75. Minute fast gar nichts in der Offensive. Dann musste schon ein Freistoß für den Ausgleich herhalten. Mike Czoch wischte die Hereingabe von Mark Amaning-Ampong von der linken Seite mit dem Hinterkopf in die rechte Ecke. Der Ball wurde dabei immer länger und letztendlich unerreichbar für SAV-Schlussmann Jan Dähne. „Unser Tor ist ebenso wie das der Vegesacker aus dem Nichts gefallen“, räumte Andreas Ernst ein.
In der Schlussphase ließen beim ersatzgeschwächten Gast immer mehr die Kräfte nach. „Wir hatten nichts mehr zum Nachlegen, weil wir nicht großartig wechseln konnten“, bedauerte Björn Krämer. Nur allzu gerne hätte er auf Leute wie Christian Böhmer, Abdullah Basdas oder Lennart Kettner zurückgegriffen. „Es wäre nicht schlecht gewesen, wenn mir diese Spieler zur Verfügung gestanden hätten“, erklärte Krämer. So aber wollten die Platzherren in den letzten Minuten noch den Sieg. Oriyama Nao setzte einen Kopfball aber knapp rechts am SAV-Gehäuse vorbei (82.). Werders Joker Dennis Ahrens verpasste nur 60 Sekunden später freistehend aus spitzem Winkel das 2:1. Er schob die Kugel dabei am leeren Kasten vorbei.
„Den muss er machen. Das Tor war frei“, ärgerte sich Ernst. Auf der anderen Seite wollte der eingewechselte Gideon Adu bei seinem Dribbling im gegnerischen Strafraum mit dem Kopf durch die Wand (86.). „Unsere Spielanlage hat mir wie beim Erfolg über die Leher TS wieder gefallen. Jetzt brauchen wir nur mal wieder einen Gegner, den wir besser greifen können“, ergänzte Krämer.
